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KHK / Herzinfarkt

Fehl- und Totgeburten – nicht nur seelischer Herzschmerz

Original Titel:
Miscarriage and stillbirth in relation to risk of cardiovascular diseases: A systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Fehl- und Totgeburten: Einfluss auf spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen?
  • Systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse über 23 Studien
  • Höheres kardiovaskuläres Risiko bei Frauen nach Fehl- und Totgeburten
  • Steigendes Risiko mit jeder weiteren Fehl- oder Totgeburt
  • Vorgeschichte wichtig für Prävention und Früherkennung von Herzproblemen

 

DGP Frauen, die Fehlgeburten oder Totgeburten erlitten haben, tragen laut aktuellen Studien ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Neben psychischer Unterstützung zur Bewältigung der Trauer sollte betroffenen Frauen demnach auch eine Früherkennung von Herzproblemen und gezielte präventive Maßnahmen angeboten werden.


Endet eine Schwangerschaft in einer Fehl- oder Totgeburt, ist der Schmerz meist immens. In früheren Studien wurde gar vermutet, dass der Verlust des ungeborenen Kindes das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen beeinflussen könnte. Ein aktueller systematischer Review mit Metaanalyse hat nun den Zusammenhang zwischen Fehl- und Totgeburten und dem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen analysiert.

Fehl- und Totgeburten: Einfluss auf spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

Die Wissenschaftler ermittelten relevante Studien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Embase und Web of Science mit Veröffentlichungen bis zum 30. Mai 2023. in der Metaanalyse schätzten sie zusammengefasste relative Risiken (RR) mit 95 % Konfidenzintervallen (95 % KI) für das Risiko, verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln, ab.

Systematischer Review und Metaanalyse über 23 Studien

Es wurden insgesamt 23 Artikel in die Metaanalyse aufgenommen. Für Frauen mit einer Vorgeschichte von Fehlgeburten war das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen um bis zu 26 % erhöht.

Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach früherer Fehlgeburt:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesamt: relatives Risiko, RR: 1,16; 95 % KI: 1,10 – 1,22
  • Koronare Herzkrankheit: RR: 1,26; 95 % KI: 1,12 – 1,41
  • Schlaganfall: RR: 1,13; 95 % KI: 1,03 – 1,24
  • Todesfälle durch kardiovaskuläre Erkrankungen: RR: 1,20; 95 % KI: 1,01 – 1,42

Für Frauen, die eine Totgeburt erlitten hatten, war das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen teils sogar fast verdoppelt.

Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach früherer Totgeburt:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesamt: relatives Risiko, RR: 1,60 (95 % KI: 1,34–1,89),
  • Koronare Herzkrankheit: RR: 1,30 (95 % KI: 1,12 – 1,50),
  • Schlaganfall: RR: 1,37 (95 % KI: 1,06 – 1,78)
  • Todesfälle durch kardiovaskuläre Erkrankungen: RR: 1,95 (95 % KI: 1,05 – 3,63)

Mit jeder weiteren Fehlgeburt stieg das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen insgesamt, für eine KHK oder einen Schlaganfall um 5 – 8 %. Weitere Totgeburten steigerten das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen insgesamt und für die KHK um 11 – 13 %.

Erhöhtes Risiko: Herzleid bei Verlust eines ungeborenen Kindes sollte bei der Früherkennung berücksichtigt werden

Die Ergebnisse der Metaanalyse zeigen somit, dass sowohl Fehlgeburten als auch Totgeburten mit einem höheren Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen insgesamt, KHK, Schlaganfälle und Todesfälle durch kardiovaskuläre Erkrankungen assoziiert sind. Neben psychischer Unterstützung zur Bewältigung der Trauer sollten betroffenen Frauen demnach auch eine Früherkennung von Herzproblemen und gezielte präventive Maßnahmen angeboten werden.

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