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CED: Anti-TNF-Therapie während Schwangerschaft und Stillzeit
Original Titel:
Risk of anti-TNF therapy on pregnancy, breastfeeding, live vaccines and related information in patients with inflammatory bowel disease: Real-world data from a nationwide study
- Anti-TNF-Medikamente während Schwangerschaft weiternehmen?
- Real-World-Daten aus einer landesweiten Studie (Frankreich)
- Anti-TNF während Schwangerschaft und Stillzeit sicher
- Lebendimpfstoffe vor dem 6. Lebensmonat wenig problematisch
DGP – Eine aktuelle französische Studie konnte zeigen, dass die Aufrechterhaltung einer Anti-TNF-alpha-Therapie während der Schwangerschaft und Stillzeit bei Patientinnen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sicher ist. Versehentliche Gaben von Lebendimpfstoffen vor Ablauf von sechs Monaten führten bei den Kindern nicht zu nennenswerten unerwünschten Ereignissen. Die Studienautoren betonen jedoch, dass die Kommunikation zu diesem Thema verbessert werden muss.
Antikörper gegen den Tumornekrosefaktor-alpha (Anti-TNF-alpha, sogenannte TNF-Hemmer) werden in der Regel während der Schwangerschaft bei Patientinnen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) beibehalten. Es bestehen allerdings immer noch Sicherheitsbedenken. Das Ziel einer aktuellen Studie aus Frankreich war es, Daten zum Einsatz von TNF-Hemmern während der Schwangerschaft und Stillzeit, zur Sicherheit von Lebendimpfstoffen (BCG-MMR-Rotavirus) sowie spezielle Informationen für Frauen mit CED bereitzustellen.
TNF-Hemmer bei CED auch während der Schwangerschaft?
Hierzu wurde von 2016 bis 2018 eine Beobachtungsstudie in 25 medizinischen Zentren durchgeführt. Es wurden Fragebögen an Frauen mit CED verteilt, die während der Schwangerschaft TNF-Hemmer erhielten. Die Nachbeobachtungszeit für Neugeborene betrug mindestens ein Jahr.
Beobachtungsstudie in 25 medizinischen Zentren
Von 153 Patientinnen erhielten 52 % während des dritten Trimesters die Anti-TNF-Therapie aufrecht. TNF-Hemmer wurden bei 79 % der Frauen (58/73) nach der Entbindung kurzzeitig wieder aufgenommen. Die Stillrate lag bei 44 % der Frauen (68/153) ohne Komplikationen, 38 % der Mütter lehnten das Stillen auf ärztlichen Rat hin ab. 26 % der Neugeborenen (34/129) erhielten Lebendimpfstoffe vor dem 6. Lebensmonat (Bacillus Calmette-Guérin: 30 %; Masern-Mumps-Röteln: 63 %; Rotavirus: 8 %) und es traten nur 3 Komplikationen auf (lokale Bacillus Calmette-Guérin-Infektion: n = 1; Fieber: n = 2).
TNF-Hemmer-Therapie für Schwangere und Stillende mit CED geeignet
Informationen zu TNF-Hemmern während der Schwangerschaft und nach der Geburt wurden an 92 % der Patientinnen übermittelt, hauptsächlich von Gastroenterologen (97 %). Eine Absprache mit der Hebamme oder dem Kinderarzt fand nur in 48 % bzw. 25 % der Fälle statt.
Bessere Aufklärung über Anti-TNF-Therapie in der Schwangerschaft erforderlich
Bei Patientinnen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ist somit die Aufrechterhaltung einer Anti-TNF-Therapie während der Schwangerschaft und Stillzeit sicher, schließen die Autoren. Versehentliche Gaben von Lebendimpfstoffen vor Ablauf von sechs Monaten führten nicht zu nennenswerten unerwünschten Ereignissen bei den Kindern. Die Kommunikation zu diesen Fragen muss laut der Studienautoren jedoch noch verbessert werden.
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