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Kongress-Rekordbeteiligung – Wissenschaftliche Augenheilkunde so gefragt wie nie

Der Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft e.V. (DOG) kann in diesem Jahr auf eine Rekordbeteiligung zurückblicken. Vom 10. bis 13. Oktober kamen 3.183 Fachteilnehmende zur DOG 2024 – mehr denn je. Insgesamt wollten 5.001 Besucherinnen und Besucher die Jahrestagung im Berliner Estrel erleben. „Wir sehen uns darin bestätigt, dass internationale Zusammenarbeit in der Augenheilkunde so gefragt ist wie nie zuvor“, sagt DOG-Präsident Professor Dr. med. Gerd Auffarth. Die Keynote Lectures, hochkarätige chirurgische Sitzungen, das neue Nachwuchs-Format EyeParc und die Verleihung der DOG-Pura-Auszeichnungen für mehr Nachhaltigkeit in der Augenheilkunde zählten zu den Highlights.

Als Leitthema des Kongresses hatte Gerd Auffarth „Internationale Zusammenarbeit, Kooperationen und Netzwerke“ gewählt. „Die Pandemie hat uns demonstriert, wie schnell es passieren kann, dass man abgeschnitten wird von allen Kontakten im privaten wie beruflichen Bereich“, erläutert dazu der DOG-Präsident. Der Ukrainekrieg und der folgende Nahostkonflikt hätten die Situation weiterhin verkompliziert und zeigten, wie Gesellschaften sich polarisieren. „Das Leitthema meiner Präsidentschaft sollte diese Themen aufgreifen und für eine bessere Verständigung, ein besseres Miteinander auf allen Ebenen stehen – dazu tragen Netzwerke und Kooperationen bei“, so Auffarth.

Von Internationaliät waren auch die drei Keynote Lectures geprägt. Der australische Kataraktchirurg Graham Barrett diskutierte, wie die Vorhersagegenauigkeit des refraktiven Ergebnisses weiter verbessert werden könnte, Albert Jun aus den USA sprach über mögliche, nicht-chirurgische Behandlungsmethoden der Fuchs-Dystrophie. Krzysztof Palczewski, polnisch-amerikanischer Biochemiker, berichtete schließlich über Fortschritte auf dem Gebiet des Genome Editings. „Ein weiterer Höhepunkt war für mich das Symposium des International Intraocular Lens Implant Clubs zum Thema ‚The Perfect Save‘, in dem internationale Experten knifflige chirurgische Fälle vorstellten und zeigten, wie sie die Herausforderungen gemeistert haben“, sagt Auffarth, der als Direktor der Universitätsaugenklinik Heidelberg tätig ist.

Neu etabliert auf dem Kongress wurde das Veranstaltungsformat „EyeParc“, das sich an den wissenschaftlichen Nachwuchs richtet. Beim EyeParc können Studierende, aber auch Weiterbildungsassistentinnen und -assisstenten in Teams einen Parcours mit verschiedenen praxisorientierten Aufgaben durchlaufen. „Am Ende winken Preise, eine Siegerehrung und eine Tombola“, berichtet Auffarth. Auch die DOG-Pura-Auszeichnungen wurden erstmals in feierlichem Rahmen auf der DOG verliehen – der DOG-Pura-Award zeichnet Ideen für mehr Nachhaltigkeit in der Augenheilkunde aus, der Pura-Challenge-Award geht an Unternehmen, die den Kongress ökologischer gestalten wollen.

Nicht nur der Kongress, sondern auch das Rahmenprogramm konnte mit einem Rekord aufwarten: 140 Läuferinnen und Läufer unterstützten mit ihrem Startgeld den Benefizlauf „Eye Run“ der Stiftung Auge – und tatsächlich absolvierten am Freitagmorgen um 7 Uhr mehr als 100 Sportbegeisterte die bekannte Fünf-Kilometer-Laufstrecke. „Das ist eine Rekordbeteiligung“, freut sich Auffarth. Am Abend folgte auf das sportliche Highlight dann der musikalische Höhepunkt mit dem DOG in Concert. Das Benefizkonzert zugunsten der Stiftung Auge fand in diesem Jahr erstmals im Musikinstrumenten-Museum in Berlin-Tiergarten vis-à-vis der Philharmonie statt.

Insgesamt konnten die Augenärztinnen und Augenärzte 248 Sitzungen besuchen – drei Keynotes, 59 Symposien, zehn DOG-Updates, vier International Experts Day Sitzungen, 50 Kurse, 26 freie Vortragssitzungen, 35 Postersitzungen und 75 Arbeitssitzungen. Fast 3000 Beiträge konnten in den wissenschaftlichen Sitzungen präsentiert werden. In der Industrieausstellung* zeigten 106 Ausstellende auf 2.564 Quadratmetern innovative Produkte und Services.

Darüber hinaus wurden in Berlin turnusmäßig Mitglieder der Präsidien gewählt. Professor Dr. Siegfried Priglinger, München, hat das Amt des Präsidenten der DOG übernommen – im kommenden Jahr findet die DOG unter seiner Präsidentschaft vom 25. bis 28. September 2025 wieder im Berliner Estrel statt. Professor Dr. Gerd Auffarth, Heidelberg, ist nunmehr Zweiter Vizepräsident. Zum Ersten Vizepräsidenten und somit Kongresspräsidenten 2026 wurde Professor Dr. Lars-Olof Hattenbach, Ludwigshafen, gewählt.

Ins Gesamtpräsidium wieder bzw. neu gewählt wurden: Professor Dr. Claus Cursiefen, Köln, wieder als Generalsekretär; Professor Dr. Carsten Fromme, Hannover, und Professor Dr. Martin Spitzer, Hamburg, als Vertreter der Hochschullehrer, die augenärztliche Leiter von Kliniken oder selbständigen Abteilungen an Universitäten oder Hochschulen sind; nach der Satzungsänderung wurden Professor Dr. Berthold Seitz, Homburg/Saar, als Leiter der Programmkommission sowie Professor Dr. Horst Helbig, Regensburg, in der Position des Pressesprechers das erste Mal ins Gesamtpräsidium gewählt; als Vertreter der Sektion DOG-Internationale Ophthalmologie Dr. Heiko Philippin, Tübingen.**

* Veranstalter der Industrieausstellung: Interplan Congress, Meeting & Event Management AG München

** Übersicht über die Zusammensetzung der DOG-Gremien: https://www.dog.org/die-dog/die-organe-und-gremien-der-dog