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Lungenkrebs

Atemübungen senken Pneumonierisiko nach Lungenkrebs-OP

Original Titel:
Breathing exercises for patients with early-stage lung cancer: a meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Lungenentzündung nach Lungenkrebs-OP – seltener mit Atemübungen?
  • Systematischer Review mit Metaanalyse über 11 Studien mit 1 429 Lungenkrebs-Patienten
  • Atemübungen verbessern Lungenfunktion und senken Pneumonierisiko

 

DGP – Atemübungen können, so das Fazit einer Metaanalyse über 11 randomisiert-kontrollierte Studien, die Lungenfunktion bei Patienten mit Lungenkrebs verbessern und das Risiko für eine postoperative Lungenentzündung senken.


Eine postoperative Lungenentzündung ist eine häufige aber ernste Komplikation bei Patienten mit Lungenkrebs. Eine neue Metaanalyse ermittelte nun, welchen Beitrag Atemübungen dazu beitragen können, das Risiko für postoperative Pneumonie zu reduzieren.

Lungenentzündung nach Lungenkrebs-OP – seltener mit Atemübungen?

Die Autoren ermittelten in einem systematischen Review relevante Studien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Embase, Web of Science, Cochrane Library, China Knowledge Network, Wanfang und Weipu. Berücksichtigt wurden randomisiert-kontrolliert Studien zu Atemübungen bei Patienten mit Lungenkrebs mit Veröffentlichung bis 30. Januar 2024. Die Studien untersuchten neben der Häufigkeit von Lungenentzündungen die Lungenfunktion anhand des forcierten Ausatemvolumens in einer Sekunde (FEV1) und der forcierten Vitalkapazität (FVC), also der maximalen Luftmenge, die nach tiefstmöglichem Einatmen ausgeatmet werden kann.

Systematischer Review mit Metaanalyse über 11 Studien mit 1 429 Lungenkrebs-Patienten

Die Metaanalyse umfasste 11 randomisiert-kontrollierte Studien mit insgesamt 1 429 Lungenkrebs-Patienten, von denen 710 Patienten Atemübungen durchführten. Atemübungen reduzierten signifikant die Inzidenz von postoperativer Pneumonie (Risk Ratio, RR: 0,35; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,25 – 0,51). Darüberhinaus verbesserte sich in der Gruppe mit Atemübungen die Lungenfunktion, die anhand von FEV1 und FVC ermittelt wurde.

Lungenfunktionsverbesserung:

  • FEV1: Mittelwertdifferenz, MD: -0,49; 95 % Konfidenzintervall, KI: -0,73 – -0,24; p < 0,05
  • FVC: MD: -0,59; 95 % KI: -0,83 – -0,35; p < 0,05

Es wurden signifikante Unterschiede in der Pneumonie-Inzidenz bei Patienten mit unterschiedlicher Therapiefrequenz und -dauer im Vergleich zu Patienten ohne Atemübungen festgestellt.

Atemübungsfrequenz und -dauer:

  • Einzelne Atemübungen von mindestens 15 min: RR: 0,37; 95 % KI: 0,24 – 0,62; p < 0,05
  • Übungen über 1 Woche: RR: 0,29; 95 % KI: 0,16 – 0,55; p < 0,05
  • Übungen über 2 Wochen: RR: 0,48; 95 % KI: 0,28 – 0,85; p < 0,05
  • Übungen 4-mal täglich: RR: 0,36; 95 % KI: 0,23 – 0,57; p < 0,05

Atemübungen verbessern Lungenfunktion und senken Pneumonierisiko

Atemübungen können demnach die Lungenfunktion bei Patienten mit Lungenkrebs verbessern und das Risiko für eine postoperative Lungenentzündung senken.

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