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Migräne

Migräne erhöht nicht das Parkinson-Risiko bei Frauen

Original Titel:
Migraine and Risk of Parkinson Disease in Women

Kurz & fundiert

  • Migräne: Pathophysiologische Nähe zu Parkinson, aber auch Risikofaktor?
  • US-amerikanischen Kohortenstudie mit 39 312 Frauen mit und ohne Migräne
  • Nachbeobachtung über im Schnitt 22 Jahre
  • Migräne erhöht nicht das Parkinson-Risiko bei Frauen
  • Migräne mit und ohne Aura und Häufigkeit ohne Einfluss auf Risiko

 

DGP – In einer großen US-amerikanischen Kohortenstudie mit 39 312 Frauen war das Risiko für die Parkinson-Krankheit nicht davon beeinflusst, ob Frauen an Migräne litten oder nicht. Weder die Art der Migräne noch die Häufigkeit der Migräneattacken waren mit dem Parkinson-Risiko assoziiert. Dies soll nun auch bei Männern mit und ohne Migräne untersucht werden.


Migräne ist eine sehr häufige neurologische Erkrankung. Auch das Parkinson Syndrom ist häufig und könnte manche pathophysiologischen Mechanismen mit der Migräne teilen. Jedoch gibt es bislang kaum Daten dazu, ob ein Zusammenhang zwischen Migräne und einem Risiko für die Parkinson-Krankheit besteht. Die vorliegende Studie ermittelte den Einfluss von Migräne, verschiedenen Migräne-Subtypen und der Häufigkeit von Migräneattacken auf das Risiko für eine spätere Parkinson-Erkrankung bei Frauen in mittlerem und höherem Alter.

Migräne: Pathophysiologische Nähe zu Parkinson, aber auch Risikofaktor?

Wissenschaftler nutzten Daten einer US-amerikanischen Kohortenstudie (Women’s Health Study), die Frauen ab 45 Jahren in medizinischen Berufen seit 1992 einschloss. Die vorliegende Analyse betrachtete Studienteilnehmerinnen mit Selbstberichten zu Migräne und Kopfschmerz und ohne bestehende Parkinson-Diagnose. Die Nachbeobachtung mit Fokus auf eine mögliche selbstberichtete, ärztlich diagnostizierte Parkinson-Krankheit erfolgte bis 31. Dezember 2021.

US-amerikanischen Kohortenstudie mit 39 312 Frauen mit und ohne Migräne

Insgesamt betrachteten die Autoren Daten von 39 312 Frauen, von denen 7 321 Frauen (18,6 %) zu Beginn eine Migräneerkrankung angaben. Von diesen hatten 5,5 % (n = 2 153) in ihrer Vergangenheit an Migräne gelitten, 5,2 % (n = 2 057) gaben an, an Migräne mit Aura zu leiden und 7,9 % (n = 3 111) litten an Migräne ohne Aura. Während einer durchschnittlichen Nachbeobachtung von 22,0 Jahren kam es bei 685 Frauen zu einer Parkinson-Erkrankung. Davon hatten 128 Frauen (18,7 %) auch ursprünglich Migräne angegeben, wogegen 557 Frauen (81,3 %) ohne Migräne am Parkinson-Syndrom erkrankten. Das Risiko für die Parkinson-Krankheit in Assoziation mit Migräne berechneten die Autoren auf dieser Basis als Hazard Ratio (HR) von 1,07 (95 % Konfidenzintervall, KI: 0,88 – 1,29), ohne statistische Signifikanz. Im Vergleich zu Frauen ohne Migräne unterschieden sich die Risiken für die Parkinson-Krankheit ebenfalls nicht signifikant für Frauen mit Migräne mit Aura (HR: 0,87; 95 % KI: 0,59 – 1,27), bei Migräne ohne Aura (HR: 1,21; 95 % KI: 0,93 – 1,58) und bei Frauen mit Migräne in der Vergangenheit (HR: 1,05; 95 % KI: 0,76 – 1,45). Auch mit Blick auf die Häufigkeit von Migräneattacken konnten keine signifikanten Unterschiede im Risiko für die Parkinson-Krankheit im Vergleich zu Frauen ohne Migräne festgestellt werden.

Migräne erhöht nicht das Parkinson-Risiko bei Frauen

In dieser großen Kohortenstudie war demnach das Risiko für die Parkinson-Krankheit nicht davon beeinflusst, ob Frauen an Migräne litten oder nicht. Weder die Art der Migräne noch die Häufigkeit der Migräneattacken waren mit dem Parkinson-Risiko assoziiert. Dies soll nun auch bei Männern mit und ohne Migräne untersucht werden.

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