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Deutsche haben immer mehr Angst vor Krankheiten
- DAK-Studie: Die meisten Menschen fürchten Krebs und Demenz
- Männer nutzen deutlich seltener als Frauen Krebsvorsorge
- 14- bis 29-Jährige mit großen Ängsten vor Depressionen
Die Deutschen haben immer mehr Angst vor schweren Krankheiten. Die Sorge an Krebs, Demenz oder einem Schlaganfall zu erkranken, befindet sich derzeit auf dem Höchststand der vergangenen 15 Jahre. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der DAK-Gesundheit, die die Krankenkasse seit 2010 durchführt. Besonders auffällig ist auch: Bei jungen Menschen im Alter von 14 bis 29 Jahren ist die Angst vor psychischen Erkrankungen wieder deutlich gestiegen. Mehr als die Hälfte von ihnen fürchten eine Depression oder einen Burnout.
„Die jungen Erwachsenen machen sich große Sorgen vor psychischen Erkrankungen – mehr als jede andere Altersgruppe“, sagt DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Konfrontiert mit anhaltendem Erfolgsdruck in Schule, Uni oder Beruf, einer zunehmende Vergleichskultur in den sozialen Medien und der Omnipräsenz von Krisen und Kriegen, sind gerade junge Erwachsene einem hohem Druck ausgesetzt. „Doch nach wie vor sind psychische Erkrankungen ein Tabuthema“, sagt Andreas Storm. „Wir müssen die Ängste ernst nehmen und die Stärkung der psychischen Gesundheit auf die Tagesordnung setzen. Der Ausbau niedrigschwelliger Beratungsangebote in Schule, Uni und Beruf ist dabei ein wichtiger Baustein.“
Besonders auffällig ist die Angst der jungen Menschen vor psychischen Erkrankungen. Während im Durchschnitt 36 Prozent der Deutschen diese Ängste spüren, sind es bei der 14- bis 29-Jährigen 54 Prozent. Und damit neun Prozent mehr als im Vorjahr. Am seltensten tritt diese Angst bei über 60-Jährigen auf (19 Prozent). Seit 2010 untersucht das Forsa-Institut für die DAK-Gesundheit die Angst der Deutschen vor Krankheiten. In der aktuellen Studie wurden 1.000 Frauen und Männer ab 14 Jahren befragt. Auffällig: Die Angst, an Krebs oder Demenz zu erkranken, nimmt zu. 73 Prozent der Befragten gaben an, am meisten Angst vor einem bösartigen Tumor zu haben – im Vorjahr waren es 65 Prozent. Von 45 auf 55 Prozent stieg die Zahl derjenigen, die sich am stärksten vor Demenz oder Alzheimer fürchten. 52 Prozent und damit elf Prozent mehr als vergangenes Jahr haben Angst vor einem Schlaganfall.
Nach Krebs (73 Prozent) und Demenz (55 Prozent) zählen Schlaganfälle zu den meist-gefürchteten Erkrankungen (52 Prozent). Gefolgt von Unfällen mit schweren Verletzungen (50 Prozent) oder einem Herzinfarkt (42 Prozent). Bei mehr als einem Drittel der Befragten (41 Prozent) besteht die Furcht vor einer schweren Augenerkrankung bis hin zur Erblindung. Corona hingegen spielt im Krankheitsbewusstsein der Deutschen nur noch eine untergeordnete Rolle. Nur 10 Prozent der Befragten haben noch Angst davor – zum Beginn der Pandemie 2020 waren es noch 37 Prozent.
Ein Großteil der Deutschen fühlt sich gesund (87 Prozent) und bewertet seinen Gesundheitszustand als gut (56 Prozent) oder sehr gut (31 Prozent). Im Vergleich der Bundesländer fühlen sich die Menschen in Baden-Württemberg am gesündesten: 89 Prozent schätzen ihr gesundheitliches Befinden als gut bzw. sehr gut ein. Im Osten des Landes sind es 86 Prozent.
Ebenso gestiegen ist das Engagement für die Gesundheitsvorsorge – bei Frauen wie Männern: 62 Prozent der Befragten nahmen Angebote zur Krebsfrüherkennung wahr – vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Dabei ist der Anteil an Frauen mit 70 Prozent (Vorjahr 69 Prozent) deutlich höher als der Anteil der Männer mit 50 Prozent (Vorjahr 47 Prozent). Generell geht aus der Umfrage hervor, dass sich Frauen stärker für ihre Gesundheit engagieren als Männer. 86 Prozent gaben an, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, die nur für 72 Prozent der Männer eine Rolle spielt. 84 Prozent der Frauen trinken bewusst nur wenig Alkohol, was auf 72 Prozent der Männer zutrifft.
*Die Umfrage „Angst vor Krankheiten“ ist eine regelmäßige und repräsentative Bevölkerungsbefragung durch Forsa im Auftrag der DAK-Gesundheit, die seit 2010 durchgeführt wird. Vom 1. November bis 5. November 2024 wurden bundesweit 1.000 Frauen und Männer ab 14 Jahren befragt.