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Screening auf Begleiterkrankungen lohnt sich bei Rheuma

Original Titel:
Systematic screening for multimorbidities in patients with inflammatory rheumatic diseases enhanced preventive medication use and reduced hospitalisations: an exposed-non-exposed study

Kurz & fundiert

  • Was bringt ein Screening auf Multimorbidität bei chronisch-entzündlichen rheumatischen Erkrankungen?
  • Analyse über 286 Patienten mit und 858 Patienten ohne Screening
  • Nach Screening: Weniger Krankenhausaufenthalte wegen Frakturen, kardiovaskulären Ereignissen oder Infektionen

 

DGP Ein systematisches Screening auf Multimorbidität kann bei Patienten mit chronisch-entzündlichen rheumatischen Erkrankungen zur schnellerer präventiver Behandlung führen und Krankenhausaufnahmen aufgrund von Begleiterkrankungen reduzieren, zeigte eine Analyse über mehr als tausend Patienten.


Wer an chronisch-entzündlichen rheumatischen Erkrankungen leidet, entwickelt nicht selten auch Begleiterkrankungen im Laufe der Jahre. Diese sogenannte Multimorbidität steht oft mit chronischen Entzündungen in Zusammenhang. Risikofaktoren können aber auch Behandlungen für die rheumatische Erkrankung sein, die beispielsweise die Aktivität des Immunsystems dämpfen sollen, oder die Grunderkrankung selbst. Diese führt oft auch ungeklärterweise zu einem erhöhten Risiko z. B. für Herz-Kreislauferkrankungen. Um die langfristige Prognose, Gesundheit und Lebensqualität der Patienten zu verbessern, ist die Prävention solcher Begleiterkrankungen wertvoll. Wie effektiv ein Screeningprogramm dazu beitragen kann, untersuchte nun eine Studie.

Was bringt Screening auf Multimorbidität bei chronisch-entzündlichen rheumatischen Erkrankungen?

Patienten mit chronisch-entzündlichen rheumatischen Erkrankungen wie Psoriasis oder rheumatoider Arthritis, die an einem Screeningprogramm teilnahmen, wurden anhand einer Gesundheitsdatenbank ermittelt und mit passenden Kontrollpersonen ohne Screening verglichen. Die Wissenschaftler verglichen diese Gruppen mit Blick auf einen zusammengefassten Wert basierend auf der Behandlung mit Medikationen, die der Prävention von Begleiterkrankungen dienten. Dies umfasste Impfstoffe, Lipidsenker, Medikationen gegen Osteoporose und Thrombozytenaggregationshemmer im Jahr nach dem Screening.

Analyse über 286 Patienten mit und 858 Patienten ohne Screening

Die Analyse schloss 286 Patienten ein, die ein Screening durchlaufen hatten, sowie 858 Kontrollpersonen. Die Autoren stellten eine höhere Rate an präventiven Behandlungen bei Patienten, die am Screening teilnahmen, als bei den Kontrollen (Odds Ratio, OR: 1,6; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,2 – 2,2; p < 0,01). Im direkten Vergleich zueinander passender Screeningteilnehmer (n = 281) und Kontrollen (n = 281) wurden Patienten mit Screening signifikant häufiger präventiv behandelt als die Kontrollen (54,8 % vs 44,5 %; OR: 1,5; p = 0,015). Dabei kamen mehr Impfungen, Cholesterinsenker und Medikationen gegen Osteoporose zum Einsatz. Zugleich kam es bei Patienten der Screeninggruppe signifikant seltener zur Einweisung in die Notaufnahme sowie zu Krankenhausaufenthalten wegen Frakturen, kardiovaskulären Ereignissen oder Infektionen (7,1 % vs. 15,3 %; OR: 0,42; p < 0,01). Es kam auch zu signifkant weniger schweren Infektionen nach dem Screening (0,7 % vs, 3,9 %; p = 0,03).

Nach Screening: Weniger Krankenhausaufenthalte wegen Frakturen, kardiovaskulären Ereignissen oder Infektionen

Ein systematisches Screening auf Multimorbidität kann demnach bei Patienten mit chronisch-entzündlichen rheumatischen Erkrankungen helfen, indem schneller präventive Behandlungen eingesetzt werden und es seltener zu Krankenhausaufnahmen aufgrund von Begleiterkrankungen kommt. Dies hilft somit sowohl den Patienten als auch dem Gesundheitssystem.

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