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Nutzen der Prehabilitation vor onkologischen Resektionen

Original Titel:
Effect of prehabilitation programmes on functional capacity in patients awaiting oncological resections: a systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials

Kurz & fundiert

  • Ist Prehabilitation vor onkologischen Operationen sinnvoll?
  • Systematischer Review mit Metaanalyse von 27 Studien und 1 889 Krebspatienten
  • Prehabilitation verbessert signifikant die körperliche Funktionsfähigkeit vor der Operation
  • Integration von Prehabilitationsprogrammen in die Behandlung vorteilhaft

 

DGP – Prehabilitationsprogramme können bei Krebspatienten signifikante Verbesserungen der körperlichen Funktionsfähigkeit erzielen, wie ein systematischer Review mit Metaanalyse von 27 randomisierten kontrollierten Studien zeigt. Diese Vorteile erstrecken sich offenbar auf verschiedene Krebsarten. Die Autoren plädieren dafür, Prehabilitationsprogramme mit mindestens einer sportlichen Komponente in den Behandlungsplan zu integrieren.


Prehabilitation (Prehab) bezeichnet die gezielte Verbesserung der Gesundheit und körperlichen Verfassung von Patienten vor einer Operation, um die postoperative Genesung zu optimieren. Prehab-Programme können entweder auf einer einzelnen Intervention (unimodal) oder auf einer Kombination mehrerer Interventionen (multimodal) basieren, wie beispielsweise körperlicher Bewegung, Ernährungsberatung und psychologischer Unterstützung. Ein systematischer Review mit Metaanalyse hat die Wirksamkeit von Prehab-Programmen speziell bei Krebspatienten untersucht, die auf eine Resektion warteten.

Prehab: Was bringt eine Reha vor der OP?

Ein systematischer Review mit Metaanalyse über randomisiert-kontrollierte Studien betrachtete Patienten ab 18 Jahren, die vor einer onkologischen Resektion an einer Form der Prehabilitation teilnahmen. Die Studien wurden aus mehreren renommierten medizinisch-wissenschaftlichen Datenbanken, darunter Cochrane Library, EBSCOhost, Google Scholar, PubMed und Web of Science, ausgewählt und beinhalteten mindestens eine Kontrollgruppe, die eine Standardbehandlung erhielt. Die körperliche Funktionsfähigkeit wurde in verschiedenen Phasen vor und nach der Operation anhand der 6-Minuten-Gehstrecke (6MWD) oder der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2Peak) gemessen.

Systematischer Review mit Metaanalyse mit 1 889 Krebspatienten

Die Analyse umfasste 27 randomisierte, kontrollierte Studien mit insgesamt 1 889 Patienten. Die untersuchten Krebsarten umfassten:

  • Lungenkrebs: 41 %
  • Darmkrebs: 19 %
  • Unterleibskrebs: 11 %
  • Speiseröhrenkrebs: 7 %
  • Magen-Darm-Krebs: 4 %
  • Leberkrebs: 4 %
  • Prostatakrebs: 4 %
  • Blasenkrebs: 4 %
  • Weitere urologische Krebsarten: 4 %

Prehabilitation verbessert signifikant die körperliche Funktionsfähigkeit vor der OP

Die Ergebnisse zeigen, dass eine Prehab sowohl die 6-Minuten-Gehstrecke (6-min-walk distance, 6MWD) als auch den maximalen Sauerstoffaufnahmewert (VO2Peak) im Vergleich zur Standardbehandlung signifikant verbessert:

  • 6MWD: g = 0,273; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,17 – 0,37; p < 0,001
  • VO2Peak: g = 0,615; 95 % KI: 0,24 – 0,99; p = 0,001

Eine weitere Untergruppenanalyse der 6MWD ergab, dass sowohl unimodale als auch multimodale Ansätze zur Prehabilitation eine positive, wenn auch moderate Wirkung auf die Gehfähigkeit der Patienten haben.

Integration von Prehab-Programmen in die Behandlung sinnvoll

Die Ergebnisse legen nahe, dass Prehab – unabhängig davon, ob sie unimodal oder multimodal umgesetzt wird – zu kleinen, aber signifikanten Verbesserungen der körperlichen Funktionsfähigkeit bei Patienten führt, die auf eine onkologische Resektion warten. Diese Vorteile scheinen für verschiedene Tumorarten zu gelten. Daher empfehlen die Autoren, Prehab-Programme, die mindestens einen Bestandteil von Bewegung oder körperlichem Training umfassen, in die Behandlung von Krebspatienten zu integrieren.

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