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Arthritis / Rheuma
Tofacitinib bei rheumatoider Arthritis kann auch auf begleitendem Diabetes einwirken
Original Titel:
The effects of suppressing inflammation by tofacitinib may simultaneously improve glycaemic parameters and inflammatory markers in rheumatoid arthritis patients with comorbid type 2 diabetes: a proof-of-concept, open, prospective, clinical study
- Verbindung zwischen rheumatoider Arthritis (RA), Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes
- Zusammenhang mit Januskinase-Signalweg (JAK/STAT)
- Prospektive Studie mit 40 Patienten: Wirkt Tofactinib gegen RA auch positiv auf Diabetes?
- Signifikante Reduktion von Insulinresistenz und Rheuma-Krankheitsaktivitiät
DGP – Eine prospektive Proof-of-Concept-Studie zeigte, dass die Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) mit Tofacitinib auch positiv auf begleitenden Typ-2-Diabetes wirken kann, mit signifikant reduzierter Insulinresistenz. Dies unterstützt die Rolle des JAK/STAT-Signalwegs bei RA und Diabetes.
Frühere Studien zeigten wiederholt eine Verbindung zwischen rheumatoider Arthritis (RA), Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes. Im Rahmen des Diabetes kommt es zum Zelltod insulinproduzierender β-Zellen (β-Zell-Apoptose), getriggert durch entzündungsfördernde Zytokine, die bei der RA gesteigert gebildet werden können. Die vermehrte Bildung Apoptose-fördernder Proteine steht in Zusammenhang mit dem Januskinase-Signalweg (JAK/STAT). Wirkstoffe, die die RA entlang dieses Signalwegs behandeln, wie der selektive JAK-Inhibitor Tofacitinib, könnten daher gleichzeitig positiv in RA und Typ-2-Diabetes eingreifen. Dies untersuchte nun eine klinische Proof-of-Concept-Studie.
Verbindung zwischen rheumatoider Arthritis (RA), Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes
Die klinische Studie wurde offen und prospektiv durchgeführt. RA-Patienten mit Typ-2-Diabetes nahmen teil. Vorrangig ermittelten die Wissenschaftler Veränderungen in der Insulinresistenz (HOMA2-IR) nach einer Behandlung mit Tofacitinib über 6 Monate. Darüber hinaus erfasste die Analyse die Krankheitsaktivität der RA sowie Stoffwechselparameter.
Prospektive Studie mit 40 Patienten: Wirkt Tofactinib gegen RA auch positiv auf Diabetes?
Insgesamt nahmen 40 Patienten mit RA und Typ-2-Diabetes im durchschnittlichen Alter von 63,4 Jahren (68,9 % Frauen) an der Studie teil. In der Nachbeobachtung über 6 Monate zeigte sich eine zunehmende Reduktion des HOMA2-IR in der Behandlung mit Tofacitinib (signifikante Reduktion, β: -1,1; p = 0,019; 95 % Konfidenzintervall, KI: -1,5 – -0.76). Es zeichnete sich darüber hinaus ein Trend zur Reduktion das Langzeitblutzuckerwerts (glykiertes Hämoglobin) ab. Die Behandlung mit Tofacitinib führte zu einer Verbesserung der RA-Krankheitsaktivität mit signifikanter Redukltion von DAS28-CRP und SDAI. Dreiviertel der Patienten (76,8 %) erreichten ein gutes klinisches Ansprechen. Es traten im Rahmen der Studie keine größeren unerwünschten Ereignisse sowie keine kardiovaskulären oder thromboembolischen Ereignisse ein.
Signifikante Reduktion von Insulinresistenz und Rheuma-Krankheitsaktivitiät
Die Autoren schließen, dass die Behandlung der RA mit Tofacitinib auch positiv auf die Begleiterkrankung Typ-2-Diabetes einwirken kann. Speziell zeigte sich eine Reduktion von Insulinresistenz gemeinsam mit der Verbesserung der entzündlichens Krankheitsaktivität der RA. Weitere, kontrollierte Studien sind nötig, um die Effekte von Tofacitinib auf den Stoffwechsel bei RA mit Typ-2-Diabetes genauer zu evaluieren.
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