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Orale Manifestationen bei pädiatrischen Leukämiepatienten

Original Titel:
Oral manifestations in pediatric patients with leukemia: A systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Systematische Übersicht über orale Manifestationen bei pädiatrischen Leukämie-Patienten
  • Häufigste orale Veränderungen während der Behandlung: Karies (81 %), Gingivitis (73 %), orale Mukositis (50 %)
  • Hohe Heterogenität der Studien reduziert Evidenz
  • Notwendigkeit der interdisziplinären Betreuung durch Zahnärzte und Onkologen

 

DGP – Wissenschaftler führten eine systematische Übersicht und Meta-Analyse durch, um die Häufigkeit oraler Manifestationen bei Kindern mit Leukämie zu bestimmen. Die Analyse ergab, dass orale Läsionen häufig während und nach der Behandlung auftreten, wobei Karies die häufigste Manifestation darstellt. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer zahnärztlichen Betreuung für die Lebensqualität der jungen Patienten.


Leukämie ist die häufigste maligne Erkrankung im Kindesalter und wird oft von verschiedenen Erkrankungen des Mundraums begleitet. Diese können sowohl als Begleiterscheinungen der Leukämie selbst als auch als Nebenwirkungen der Therapie auftreten. Besonders häufig sind Karies und Gingivitis, die die Mundgesundheit und somit die Lebensqualität der betroffenen jungen Patienten erheblich beeinträchtigen können. Erkrankungen im Mundraum sind in der Regel sehr schmerzhaft und können die Nahrungsaufnahme sowie das Trinken erschweren.

Orale Manifestationen bei pädiatrischen Leukämiepatienten

Um die Prävalenz oraler Manifestationen bei pädiatrischen Leukämiepatienten systematisch zu erfassen, haben Forscher auf der Grundlage mehrerer Studien eine Metaanalyse durchgeführt. Relevante Studien wurden aus mehreren renommierten medizin-wissenschaftlichen Datenbanken, darunter PubMed-MEDLINE, Embase, Web of Science und Scopus, gesammelt.

Systematische Übersicht und Metaanalyse über 67 Studien

Die Analyse umfasste 67 Studien, in denen insgesamt 79 verschiedene orale Manifestationen dokumentiert wurden. Die häufigsten Veränderungen bei Kindern mit akuter lymphatischer Leukämie während der Behandlung waren:

  • Karies: 81 %
  • Gingivitis: 73 %
  • oraler Mukositis: 50 %
  • Lymphadenopathie: 45 %

Nach der Therapie lag die Prävalenz von Zahnanomalien noch bei 61 %, und die häufigsten waren Schmelzhypoplasie (40 %), dentale Agenesie (22 %) und Mikrodontie (22 %).

Reduzierte Evidenz durch hohe Heterogenität

Die Autoren stellen fest, dass trotz der insgesamt hohen Prävalenz oraler Manifestationen bei pädiatrischen Leukämiepatienten die analysierten Studien eine erhebliche Heterogenität aufweisen. Diese Variabilität schränkt die Evidenz hinsichtlich der Häufigkeit und der Auswirkungen dieser Manifestationen deutlich ein und reduziert somit die Beweissicherheit.

Notwendigkeit der interdisziplinären Betreuung durch Zahnärzte und Onkologen

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass pädiatrische Leukämiepatienten insbesondere während und nach der Behandlung häufig unter oralen Manifestationen leiden. Eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Onkologen und Zahnärzten wäre entscheidend, um die Mundgesundheit zu fördern und die Lebensqualität der betroffenen Patienten zu verbessern. Es wird daher empfohlen, regelmäßige zahnärztliche Kontrollen durchzuführen, um potenziellen Komplikationen möglichst frühzeitig entgegenzuwirken.

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