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Ublituximab erreicht bei MS häufiger NEDA-3 als Teriflunomid

Original Titel:
Improvements in no evidence of disease activity with ublituximab vs. teriflunomide in the ULTIMATE phase 3 studies in relapsing multiple sclerosis

Kurz & fundiert

  • Keine messbare Krankheitsaktivität (NEDA) bei MS – möglich mit Ublituximab?
  • Nachträgliche Analyse über 2 Phase-3-Studien mit 1094 Patienten
  • Signifikant öfter NEDA-3 mit Ublituximab als mit Teriflunomid

 

DGP Die nachträgliche Analyse von 2 klinischen Studien der Phase 3 mit über 1 000 Patienten mit Multipler Sklerose zeigte signifikant häufiger eine Suppression der messbaren Krankheitsaktivität (NEDA-3) mit dem Biologikum Ublituximab im Vergleich zu Teriflunomid.


Bei Multipler Sklerose (MS) können Schädigungen der Nerven auch unabhängig von spürbaren Krankheitsschüben voranschreiten und zur langfristigen Akkumulation von Behinderung beitragen. Die Suppression messbarer Krankheitsaktivität wird daher, speziell auch aufgrund neuerer Medikamente, zunehmend ein relevantes Behandlungsziel bei MS.

Ublituximab ist ein neues Biologikum, das als monoklonaler Antikörper gegen den CD20-Marker auf speziellen Immunzellen gerichtet ist. In zwei Phase 3-Studien (ULTIMATE I und II) wurden bereits signifikante Verbesserungen der jährlichen Schubrate, der Gesamtzahl Kontrast-verstärkter Läsionen (T1-gewichtete Bildgebung) und der Gesamtzahl neuer oder sicher vergrößernder Läsionen in der T2-gewichteten Bildgebung bis Woche 96. Zusätzlich fanden die Studien einen größeren Anteil der Patienten in den Wochen 24 – 96, die mit Ublituximab im Vergleich zu Teriflunomid den NEDA-Status (no evidence of disease activity) erreichten.

Keine messbare Krankheitsaktivität (NEDA) bei MS – möglich mit Ublituximab?

In den randomisiert-kontrollierten Studien erhielten Patienten mit MS zufällig entweder Ublituximab (450 mg intravenös) alle 24 Wochen, nach einer initialen Dosis von 150 mg und 450 mg am Tag 15, oder Teriflunomid (14 mg, oral) täglich. Die Behandlungen erfolgten über 96 Wochen.

Die vorliegende Analyse fokussierte nun auf den NEDA-3-Status. Dies ist definiert als kein messbarer Krankheitsfortschritt im bildgebenden Verfahren MRT (Magnetresonanztomographie) in T1-Gewichtung mit Gadolinium-Kontrast sowie in T2-Gewichtung (keine neuen oder größer werdenden Läsionen). Als drittes Kriterium gilt hierfür zudem kein Fortschritt im Behinderungsgrad (Expanded Disability Status Scale, EDSS), in dieser Studie über mindestens 12 Wochen. Die Autoren verglichen in der nachträglichen (post-hoc) Analyse Altersgruppen (bis 38 Jahre und über 38 Jahre), Erkrankungsdauer (unter oder ab 3 Jahre), Vorbehandlungen, sowie die zuvor gemessene Krankheitsaktivität (bildgebende Läsionen oder EDSS-Score).

Nachträgliche Analyse über 2 Phase-3-Studien mit 1094 Patienten

An der Studie ULTIMATE I nahmen 549 Patienten teil, in ULTIMATE II wurden 545 Patienten eingeschlossen. Über 96 Wochen erreichten Patienten mit Ublituximab 3,6-mal häufiger NEDA-3 als Patienten mit Teriflunomid.

NEDA-3-Raten

  • Wochen 0 – 96
    • Ublituximab: 44,6 %
    • Teriflunomid: 12,4 %
  • Wochen 24 – 96
    • Ublituximab: 82,1 %
    • Teriflunomid: 22,5 %
  • Wochen 48 – 96
    • Ublituximab: 88,2 %
    • Teriflunomid: 30,4 %

Von den Patienten in den Ublituximab-Gruppen, bei denen im ersten Jahr (bis Woche 48) Krankheitsaktivität nachweisbar war, erreichten 41,8 % den NEDA-Status im zweiten Jahr (Wochen 48 – 96). In den Teriflunomid-Gruppen waren dies nur 17,3 % der Patienten. In den Wochen 24 – 96 war der Anteil der Patienten mit NEDA-3 in den Ublituximab-Gruppen signifikant höher als in den Teriflunomid-Gruppen, unabhängig von allen Patienten-Untergruppen (alle p < 0,0001).

Signifikant öfter NEDA-3 mit Ublituximab als mit Teriflunomid

Die zusammenfassende nachträgliche Analyse von 2 klinischen Studien der Phase 3 zeigte somit, dass die Behandlung mit dem Biologikum Ublituximab im Vergleich zu Teriflunomid bei den meisten Patienten eine Suppression der messbaren Krankheitsaktivität erreicht. Patienten, die dieses Kriterium im ersten Jahr nicht erreichten, hatten mit dem Biologikum gute Chance auf einen Stopp der Krankheitsaktivität im zweiten Jahr. Dies wurde über verschiedene Altersgruppen, Erkrankungsdauern und Vorbehandlungsgruppen gezeigt.

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