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EKT langfristig wirksam gegen Suizidgefahr
Original Titel:
Risk of suicide death following electroconvulsive therapy treatment for depression: a propensity score-weighted, retrospective cohort study in Canada
- Elektrokonvulsive Therapie EKT: Wirksame Methode bei starker Depression
- Wirkt die Behandlung nachhaltig gegen Suizidalität?
- Analyse in Kanada: 4 982 Patienten mit EKT, 62 345 Patienten ohne
- Signifikant reduziertes Risiko für Tod durch Suizid über ein Jahr nach EKT
- EKT demnach immer noch eine besonders effektive Therapie bei Suizidgefahr
DGP – Wie wirksam und nachhaltig die Elektrokonvulsive Therapie (EKT) gegen Suizidgefahr ist, untersuchten Forscher in Kanada anhand einer Kohorte von fast 70 000 Patienten mit Depression, die stationär psychiatrisch behandelt wurden. Die EKT war demnach über ein Jahr nach der Behandlung mit einem signifikant reduzierten Risiko für Tod durch Suizid assoziiert. Damit stellt die EKT nicht nur eine der wirksamsten antidepressiven Methoden, sondern offenbar auch eine besonders effektive Behandlung bei Suizidgefahr dar.
Die Elektrokonvulsive Therapie (EKT) ist seit langem etabliert als eine der wirksamsten antidepressiven Behandlungen. EKT wird besonders bei starken und therapie-resistenten Depressionen eingesetzt. Wie wirksam und nachhaltig die Methode gegen Suizidgefahr ist, untersuchten Forscher nun in einer rückblickenden Kohortenstudie.
Wirksame Methode bei starker Depression
Die retrospektive Kohortenstudie nutzte Bevölkerungs-basierte Gesundheitsdaten zu Erwachsenen mit Depression, die zwischen 2007 und 2017 für mindestens 3 Tage in Ontario (Kanada) stationär psychiatrisch behandelt wurden. Aus den Unterlagen ermittelten die Forscher, ob bei diesem Aufenthalt eine EKT durchgeführt worden war oder nicht. Für Patienten mit EKT-Behandlung und ohne analysierten sie schließlich, wie häufig Patienten innerhalb von 365 Tagen nach Entlassung aus der Klinik durch Suizid verstarben.
Analyse der Wirksamkeit über ein Jahr nach Therapie
Die analysierte Kohorte im Zeitraum von 10 Jahren umfasste 67 327 psychiatrische Krankenhausaufenthalte (27 231 Männer, 40 096 Frauen) im durchschnittlichen Alter von 45,1 Jahren. 4 982 der Patienten wurden mit einer EKT behandelt, 62 345 erhielten keine EKT. Die EKT war mit einem signifikant reduzierten Risiko für Tod durch Suizid assoziiert (Hazard Ratio, HR: 0,53; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,31 – 0,92). Die Berücksichtigung von suizid-unabhängigem Versterben beeinflusste dieses Ergebnis nicht.
EKT senkt nachhaltig Suizidgefahr
Menschen mit Depression, die aufgrund dessen in Kanada stationär psychiatrisch behandelt wurden, begingen demnach im Jahr nach dem Klinikaufenthalt deutlich seltener Selbstmord, wenn sie eine elektrokonvulsive Therapie erhielten. Die Studienergebnisse unterstreichen erneut die Bedeutung der EKT bei der Behandlung schwerer Depression.
Ansprechpartner bei Suizidgedanken
— Die Telefonseelsorge kostenfrei rund um die Uhr: 0800 111 0 111
— Ansprechpartner, weitere Informationen und Aktionen gibt es gebündelt bei den Freunden fürs Leben
— Das Kinder- und Jugendtelefon (Nummer gegen Kummer) zwischen 14 und 20 Uhr: 116111
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