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Impfungen hochwirksam gegen schwere Kindererkrankung PIMS nach COVID-19

Original Titel:
Incidence and clinical phenotype of multisystem inflammatory syndrome in children after infection with the SARS-CoV-2 delta variant by vaccination status: a Danish nationwide prospective cohort study

Kurz & fundiert

  • Pädiatrisches inflammatorisches Multisystemsyndrom: Mögliche Folge von COVID-19 bei Kindern
  • Spielt die Virusvariante eine Rolle?
  • Prospektive, bevölkerungsbasierte Kohortenstudie in Dänemark
  • Delta-Welle vs. erstes Pandemiejahr
  • Inzidenz von PIMS 1 : 3 400 bei ungeimpften Heranwachsenden
  • Kaum Unterschiede bei PIMS mit Delta-Variante zum ersten Pandemiejahr
  • 94 % Impfwirksamkeit gegen PIMS

 

DGP – Bei Kindern kann infolge einer Infektion mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 PIMS (pädiatrisches inflammatorisches Multisystemsyndrom) auftreten. Forscher schätzten nun die Inzidenz von PIMS-Erkrankungen in der Delta-Welle in Abhängigkeit vom Impfstatus und verglichen dies mit früheren Daten. Die Impfwirksamkeit erwies sich als hoch – PIMS könnte demnach eine durch Impfung vermeidbare Erkrankung sein.


Bei Kindern kann infolge einer Infektion mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 das multisystemische inflammatorische Syndrom auftreten (MIS-C, Multisystem Inflammatory Syndrome in Children), auch als PIMS (pädiatrisches inflammatorisches Multisystemsyndrom) bekannt. Wie häufig diese Folgeerkrankung auftritt, steht mit unterschiedlichen Faktoren in Zusammenhang. So spielen die Virusvariante und die entsprechend Vakzinwirksamkeit eine Rolle. Forscher schätzten nun die Inzidenz von PIMS-Erkrankungen in der Delta-Welle in Abhängigkeit vom Impfstatus und beschrieben die folgenden klinischen Phänotypen. Dies verglichen sie mit Daten vor der Delta-Variante des neuen Coronavirus.

Pädiatrisches inflammatorisches Multisystemsyndrom: Spielt die Virusvariante eine Rolle?

Die prospektive, bevölkerungsbasierte Kohortenstudie umfasste Patienten zwischen 0 und 17 Jahren, die in Dänemark aufgrund von PIMS hospitalisiert wurden. Junge Patienten mit Klinikaufenthalt zwischen 1. August 2021 und 1. Februar 2022, in einer Phase, in der Infektionen mit der Delta-Variante vorherrschten, wurden analysiert. Die Zahl der PIMS-Fälle wurde mit der Zahl von Coronavirus-Infektionen, je nach Impfstatus auf Basis dänischer COVID-19-Register, betrachtet. Die PIMS-Inzidenz wurde pro 1 000 000 geimpfter und ungeimpfter Personenjahre bestimmt. Die Vakzin-Wirksamkeit wurde im Vergleich zum Inzidenz-Ratenverhältnis (1 – Inzidenz-Ratenratio) bestimmt.

Prospektive, bevölkerungsbasierte Kohortenstudie in Dänemark: Delta-Welle vs. erstes Pandemiejahr

51 junge Patienten mit PIMS konnten in der Gruppe der ungeimpften Personen identifiziert werden sowie ein jugendlicher Patient mit PIMS in der geimpften Gruppe. Die Inzidenz von PIMS lag bei 1 in 3 400 ungeimpften Personen (95 % Konfidenzintervall, KI: 2 600 – 4 600) mit der Delta-Variante. Bei geimpften Personen lag die Inzidenz hingegen bei 1 in 9 900 Personen (95 % KI: 1 800 – 390 000), wenn eine Durchbruchsinfektion auftrat. Die geschätzte Vakzin-Wirksamkeit gegen PIMS nach der Delta-Variante betrug 94 % (95 % KI: 55 – 99; p = 0.0061) bei Heranwachsenden im Alter von 5 – 17 Jahren. Der klinische Phänotyp während der Delta-Welle war vergleichbar zu dem Phänotyp vor der Delta-Variante.

94 % Impfwirksamkeit gegen PIMS

Die Inzidenz und der Phänotyp von PIMS bei ungeimpften Heranwachsenden unterschied sich demnach nicht wesentlich in der Delta-Welle von Zahlen und Verläufen im ersten Pandemie-Jahr. Die Impfwirksamkeit gegen PIMS wurde als hoch festgestellt. Die Forscher vermuten, dass dies einerseits dem Schutz vor Infektion zuzuschreiben ist, andererseits aber auch möglicherweise einer reduzierten Inzidenz von PIMS-Fällen bei sogenannten Durchbruchsinfektionen. PIMS könnte demnach eine durch Impfung vermeidbare Erkrankung sein.

[DOI: 10.1016/S2352-4642(22)00100-6]

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