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Risiko für Alzheimer und Parkinson bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen
Original Titel:
The Risk of Developing Alzheimer's Disease and Parkinson's Disease in Patients with Inflammatory Bowel Disease: A Meta-Analysis
- Haben Menschen mit CED ein höheres Risiko für neurodegenerative Erkrankungen?
- Alzheimer und Parkinson sind häufige neurodegenerative Erkrankungen
- Metaanalyse zeigt Zusammenhang zwischen Alzheimer/Parkinson und CED auf
- Erhöhtes Risiko sollte in Zukunft bei CED-Patienten berücksichtigt werden
DGP – Eine Metaanalyse aus Polen konnte einen Zusammenhang zwischen neurodegenerativen Erkrankungen und CED aufzeigen.
Eine wachsende Zahl von Forschungsarbeiten hat eine Darmdysbiose (gestörte Darmflora) mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie der Alzheimer-Demenz und Morbus Parkinson in Verbindung gebracht. Dies ließ die Vermutung aufkommen, dass die Pathologie von Alzheimer und Parkinson ihren Ursprung in einer chronischen Entzündung im Magen-Darm-Trakt haben könnte.
Polnische Wissenschaftler haben nun im Rahmen einer Metaanalyse untersucht, ob entzündliche Darmerkrankungen (CED) mit einem höheren Risiko für die Entwicklung von Alzheimer und Parkinson im Vergleich zu Menschen ohne CED assoziiert sind. Eine gründliche Suche in Pubmed- und Embase-Datenbanken wurde durchgeführt, um alle relevanten Artikel zu identifizieren. Die Qualität der eingeschlossenen Studien wurde anhand der Newcastle-Ottawa-Skala bewertet. Die Odds Ratios (ORs) mit 95 % Konfidenzintervallen (KIs) wurden mit einem Fixed-Effect-Modell analysiert. Insgesamt acht geeignete Studien wurden in diese Metaanalyse eingeschlossen.
Höheres Risiko für Alzheimer und Parkinson
Das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, war bei CED-Patienten höher als bei Patienten ohne CED (Odds Ratio, OR: 0,37; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,14 – 1,00; p = 0,05). Es bestand ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Alzheimer und Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa (OR: 0,11; 95 % KI: 0,04 – 0,30; p = 0,0001; OR: 0,14; 95 % KI: 0,04 – 0,49; p = 0,0024). Das Risiko, eine der beiden häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen zu entwickeln, war ebenfalls bei CED-Patienten (Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa) signifikant höher (OR: 0,21; 95 % KI: 0,09 – 0,49; p = 0,0003; OR = 0,25; 95 % KI: 0,13 – 0,51; p = 0,0001).
Frühzeitige Präventivmaßnahmen bei CED-Patienten
Die Metaanalyse ergab ein höheres Risiko für Alzheimerdemenz und Morbus Parkinson bei CED im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Dies deutet möglicherweise auf eine Schlüsselrolle der Darmmikrobiota bei der Pathogenese nicht nur von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, sondern auch von Alzheimer und Parkinson hin. Die Autoren hoffen, dass die Identifizierung dieses potenziellen Risikos bei CED in der Zukunft zu frühzeitigen Präventivmaßnahmen führen wird.
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