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Interstitielle Lungenerkrankung bei rheumatoider Arthritis häufiger bei COPD-Patienten
Original Titel:
Association between chronic obstructive pulmonary disease, smoking, and interstitial lung disease onset in rheumatoid arthritis
- Interstitielle Lungenerkrankung bei rheumatoider Arthritis
- Welche Rolle spielen COPD und Rauchen?
- Analyse von Krankenversicherungsdaten
- 373 940 Patienten mit RA, davon entwickelten 1,7 % interstitielle Lungenerkrankung
- Risiko um Faktor 2,1 höher bei Patienten mit Vorerkrankung COPD
DGP – Im Laufe der rheumatoiden Arthritis (RA) kann sich eine interstitielle Lungenerkrankung entwickeln. Die Folge können Lungenvernarbungen (Fibrose) mit Symptomen wie Husten und zunehmender Atemnot sein. Wissenschaftler untersuchten nun, ob eine COPD und Rauchen häufiger zu einer RA-assoziierten interstitiellen Lungenerkrankung führt. COPD verdoppelte demnach das Risiko für die Rheuma-assoziierte Lungenerkrankung.
Bei der rheumatoiden Arthritis (RA) kann es zu einer Reihe sogenannter extraartikulärer Manifestationen kommen, also Beschwerden, die außerhalb der Gelenke auftreten. Dazu zählen auch Atemwegs- und Lungensymptome (respiratorische Manifestationen). Patienten mit rheumatoider Arthritis können beispielsweise, meist nach langjährigem Rauchen, COPD (chronic obstructive pulmonary disease) entwickeln. Bei der RA kann sich aber auch die interstitielle Lungenerkrankung entwickeln und langfristig zu Lungenvernarbungen (Fibrose) mit Symptomen wie Husten und zunehmender Atemnot führen. Wissenschaftler untersuchten nun, ob eine COPD und Rauchen häufiger zu einer RA-assoziierten interstitiellen Lungenerkrankung führt.
Interstitielle Lungenerkrankung bei rheumatoider Arthritis: Welche Rolle spielen COPD und Rauchen?
Patienten mit rheumatoider Arthritis und neu-diagnostizierter interstitieller Lungenkrankheit wurden aus einer Krankenversicherungsdatenbank anhand diagnostischer Codes ermittelt. Informationen dazu, ob die Patienten in der Vergangenheit, aktuell oder niemals geraucht hatten, lagen für einen Teil der Patienten im Rahmen von Gesundheitsfragebögen vor. Welche Rolle Rauchen und COPD für das Risiko einer interstitiellen Lungenerkrankung hatten, ermittelten die Wissenschaftler unter Berücksichtigung von Faktoren wie Alter und Geschlecht der Patienten.
Analyse von Krankenversicherungsdaten zu 373 940 Patienten mit RA
Von 373 940 Patienten mit RA entwickelten 6 343 (1,7 %) eine interstitielle Lungenerkrankung. Dies entsprach 8,1 Erkrankungen pro 1 000 Personenjahren (95 % Konfidenzintervall, KI: 7,9 – 8,3). Die Lungenerkrankung trat häufiger bei Patienten auf, die zu Beginn bereits an COPD litten. Nach Berücksichtigung von Alter und Geschlecht war das Risiko einer neu-diagnostizierten interstitiellen Lungenerkrankung bei bereits vorliegender COPD doppelt so hoch als ohne die COPD (Hazard Ratio, HR: 2,15; 95 % KI: 1,93 – 2,39). Welche Rolle aktives Rauchen für die Lungenerkrankung spielte, konnte nicht eindeutig geklärt werden – das Risiko schien zwar vergleichbar zu dem der Patienten mit bestehender COPD zu sein, die Patientenzahl in dieser Untergruppe war jedoch zu gering für eine statistisch sichere Aussage. Medikamente, die die Patienten zur Behandlung ihrer rheumatoiden Arthritis einsetzten, veränderten das Risiko für die interstitielle Lungenerkrankung bei COPD oder Rauchern nicht.
COPD verdoppelt das Risiko für Rheuma-Lungenerkrankung
Eine vorbestehende COPD bei Patienten mit rheumatoider Arthritis war somit mit einem höheren Risiko für eine zukünftige interstitielle Lungenerkrankung verbunden. Die hier untersuchte Patientenzahl ermöglichte keine klare Aussage zum Rauchen, obwohl die Daten auch hierfür auf ein erhöhtes Risiko deuteten. Die Studie zeigt somit einen wichtigen Risikofaktor für die interstitielle Lungenerkrankung und betont die Bedeutung von Rauchstopp-Angeboten für Patienten mit RA.
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