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Studie über Wirkung und Akzeptanz von Maßnahmen zur COVID-19-Booster-Motivation
Auffrischungsimpfungen, sogenannte Booster, werden von Gesundheitsexpert*innen als wirkungsvolles Mittel angesehen, die zuvor durch die COVID-19-Impfung(en) aufgebaute Immunität bzw. die Impf-Wirksamkeit gegen schwere Krankheitsverläufe aufrechtzuerhalten. Aus diesem Grund werden COVID-19-Booster in vielen Ländern empfohlen. Dennoch zeichnete sich selbst in Ländern mit hoher Impfquote eine relativ geringe Booster-Bereitschaft ab. Um das zu ändern und die Motivation zum Boostern in der Bevölkerung zu steigern, ergriffen die Regierungen verschiedenste Maßnahmen – jedoch meist ohne wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, welche Maßnahmen tatsächlich wirksam sind und bei den Menschen auch Akzeptanz finden. Eine Gruppe internationaler Wissenschaftler*innen, darunter Prof. Dr. Cornelia Betsch und Philipp Sprengholz von der Universität Erfurt, hat nun eine Forschungsarbeit vorgelegt, in der sie mittels einer sogenannten Crowdsourcing-Methode die vielversprechendsten Maßnahmen zur Förderung von COVID-19-Auffrischungsimpfungen herausstellen konnte.
In der ersten Phase der Studie wurden internationale Expert*innen unterschiedlicher Disziplinen aufgefordert, praxistaugliche Maßnahmen (Interventionen) zur Steigerung der Booster-Motivation vorzuschlagen und genauer zu beschreiben. Das Forschungsteam erhielt auf diesem Wege 86 Vorschläge von 78 Expert*innen aus 17 Ländern. Diese konnten zu 46 Maßnahmen zusammengefasst und verschiedenen Interventionsklassen (z.B. Aufklärung, Anreize, etc.) zugeordnet werden. In der zweiten Phase sollte das Expertenteam bestehend aus den ursprünglichen sowie zusätzlichen Wissenschaftler*innen und Mitarbeiter*innen aus dem Gesundheitssektor diese Interventionen beurteilen. Gleichzeitig wurden jeweils rund 500 Bürger*innen aus den USA und Großbritannien gebeten, die Akzeptanz und Wirkung der Interventionen insbesondere auf die allgemeine sowie die eigene Boostermotivation zu bewerten.
Eine Schnittmenge von fünf dieser Interventionen wurde sowohl vom Expert*innenteam als auch von Bürger*innen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Akzeptanz positiv bewertet. Dies sind: (1.) ein freier Arbeitstag nach der Impfung, (2.) finanzielle Anreize (entweder Lotterie oder Festbetrag), (3.) Steuervorteile (z. B. Ermäßigung des Krankenversicherungssatzes), (4.) Nutzenkampagnen (z. B. Hervorhebung der Personen, die indirekt von der eigenen Auffrischungsimpfung profitieren können, wie z. B. schutzbedürftige Personen oder medizinisches Personal) und (5.) mobile Impfteams (z. B. Ermöglichung der Impfung am privaten und beruflichen Arbeitsplatz).
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass wir bestimmte Interventionen gar nicht auf dem Schirm haben“ erklärt Robert Böhm von der Universität Wien, der das Projekt leitet. Und Cornelia Betsch ergänzt: „Hierzulande haben Expert*innen viel darüber diskutiert, ob eine Impfpflicht der richtige Weg ist oder Impfungen z.B. mit Geldzahlungen belohnt werden sollten. Über einen freien Tag nach einer Impfung wurde bisher aber kaum diskutiert. Dabei wird diese Maßnahme sowohl von Gesundheitsexpert*innen als auch von der Allgemeinbevölkerung als effektiv und akzeptabel eingeschätzt.“ Die Ergebnisse sollen Entscheidungsträger*innen hier und in anderen Ländern nun dabei helfen, optimale Interventionen zur Steigerung der Boosterquote auszuwählen und entsprechend länderspezifischer Eigenschaften anzupassen und umzusetzen.
Die Studie…
… „Crowdsourcing interventions to promote uptake of COVID-19 booster vaccines“ ist in eClininicalMedicine veröffentlicht worden.
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