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Behandlung pädiatrischer bipolarer Depression: Lurasidon vs. Quetiapin

Original Titel:
Lurasidone versus Quetiapine for Cognitive Impairments in Young Patients with Bipolar Depression: A Randomized, Controlled Study

Kurz & fundiert

  • Behandlung bipolarer Depression bei Kindern und Jugendlichen
  • Vergleich der atypischen Antipsychotika Lurasidon und Quetiapin
  • Behandlungsphase von 8 Wochen in randomisiert kontrollierter Studie
  • Depressionslinderung, Denkleistung, metabolisches Profil und Gewicht
  • Hohe Abbruchquote: 31/71 Teilnehmer schlossen die Studie ab
  • Vergleichbare Effekte auf Depression
  • Kognitive Vorteile mit Lurasidon, stärkere Gewichtsveränderung mit Quetiapin

 

DGP – Die vorliegende randomisierte kontrollierte Studie verglich die atypischen Antipsychotika Lurasidon und Quetiapin zur Behandlung von Depression im Rahmen einer Bipolaren Störung bei Kindern und Jugendlichen. Weitgehend waren die Wirkstoffe vergleichbar. Vorteile von Lurasidon zeigten sich lediglich in manchen kognitiven Funktionen und geringerer Gewichtsveränderung als mit Quetiapin.


Zur Behandlung von bipolarer Depression können unter anderem atypische Antipsychotika wie Lurasidon und Quetiapin verschrieben werden. Die Wirksamkeit dieser Medikamente wurde allerdings bei jüngeren Patienten nicht ausreichend untersucht. Die vorliegende randomisierte kontrollierte Studie verglich beide Wirkstoffe in ihren Effekten auf kognitive Funktion, emotionalen Status und das metabolische Profil von Kindern und Jugendlichen mit Depression im Rahmen einer Bipolaren Störung.

Behandlung bipolarer Depression bei Kindern und Jugendlichen

Junge Patienten zwischen 10 und 17 Jahren mit einer DSM-5-Diagnose der Bipolaren Störung konnten in einer depressiven Episode an der Studie teilnehmen. Die Patienten wurden randomisiert entweder flexiblen Dosierungen von Lurasidon (60 – 120 mg/Tag) oder Quetiapin (300 – 600 mg/Tag) für eine Behandlungsphase von 8 Wochen zugewiesen.

Zu Beginn und in Woche 8 wurde die Denkleistung der Teilnehmer mit Hilfe des THINC-it-Tools ermittelt. Dabei wurden Reaktionszeiten geprüft (Choice Reaction Time), zur Prüfung von Arbeitsgedächtnisleistung, Kontrollfunktion (exekutive Funktion) und Aufmerksamkeit wurden Antwortzeit und -präzision im One-Back Test ermittelt. Mit Hilfe eines Tests, bei dem Symbole durch Zahlen ersetzt werden müssen (Digit Symbol Substitution Test), ermittelten die Wissenschaftler Beobachtungsgabe und Reaktionsfähigkeit, in einem Pfad-Knüpfungs-Test mit Zahlen und Buchstaben (Trail Making Test-Part B) stand schließlich die Kontrollfunktion auf dem Prüfstand, ergänzt durch eine subjektive Selbsteinschätzung der Teilnehmer (basierend auf 5-item Perceived Deficits Questionnaire, PDQ-5). Der emotionale Status wurde zu Beginn sowie zum Ende von Woche 2, 4 und 8 erfasst. Darüber hinaus untersuchten die Wissenschaftler im Studienverlauf Veränderungen in Körpergewicht und dem Stoffwechselprofil anhand des Blutbildes (Triglyzeride, Cholesterol und Nüchtern-Blutzucker).

Analyse von Depressionslinderung, Denkleistung, metabolischem Profil und Gewicht

Insgesamt nahmen 71 junge Patienten an der Studie teil. Lurasidon erhielten 35, Quetiapin erhielten 36 Kinder und Jugendliche. 31 Patienten führten die Behandlungsphase vollständig durch. Nach der 8-Wochen-Nachsorge zeigte sich bei den Teilnehmern in der Lurasidon-Gruppe eine bessere Leistung im Test zur Prüfung von Reaktion und Präzision als bei Teilnehmern der Quetiapin-Gruppe. In den Depressions-Werten wurde kein Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen festgestellt. Auch Ansprech- und Remissionsraten unterschieden sich nicht. Auch im metabolischen Profil unterschieden sich die Behandlungsgruppen nicht signifikant. Allerdings entwickelte die Quetiapin-Gruppe deutlichere Körpergewichts-Veränderungen als die Lurasidon-Gruppe.

Hohe Abbruchquote, vergleichbare Effekte, kognitive Vorteile mit Lurasidon

Zusammenfassend zeigt die vorliegende Studie vergleichbare Behandlungseffekte mit Lurasidon und Quetiapin bei bipolarer Depression junger Patienten. Lurasidon erschien mit Blick auf manche Denkleistungsaspekte Quetiapin überlegen und könnte mit weniger starken Gewichtsveränderungen einhergehen. Weitere, größere Studien sollten diese Ergebnisse überprüfen.

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