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Fortsetzung der Behandlung mit Enzalutamid zusätzlich zu Docetaxel und ADT verlängert das progressionsfreie Überleben bei Prostatakrebs
Original Titel:
Continuous enzalutamide after progression of metastatic castration-resistant prostate cancer treated with docetaxel (PRESIDE): an international, randomised, phase 3b study
- Phase-III-Studie: Wirksamkeit und Sicherheit der Fortsetzung der Enzalutamid-Behandlung zusätzlich zu Docetaxel und ADT nach Progression bei Prostatakrebs
- Medianes progressionsfreies Überleben mit zusätzlichem Enzalutamid länger
- Schwere unerwünschte Ereignisse in der Enzalutamid-Gruppe etwas häufiger
DGP – Eine Behandlung mit Hormontherapien der zweiten Generation, wie dem Medikament Enzalutamid, wird normalerweise vor der nächsten Phase der Behandlung abgesetzt. In einer Phase-III-Studie wurde das Fortsetzen der Enzalutamid-Behandlung zusätzlich zu Docetaxel und ADT nach der Progression von Prostatakrebs untersucht. Die Studie zeigte eine Verlängerung der progressionsfreien Überlebensrate durch das Fortsetzen der Enzalutamid-Behandlung. Schwere unerwünschte Ereignisse waren etwas häufiger in der Enzalutamid- als in der Kontrollgruppe.
Enzalutamid ist ein seit 2013 in Europa zugelassenes Medikament, das für die Hormontherapie bei metastasiertem, hormonsensitivem Prostatakrebs eingesetzt wird. Das Medikament hemmt den Signalweg von Androgenrezeptoren, die für Krebszellen wichtig sind, um Wachstumssignale weiterzuleiten. Enzalutamid macht dies auf drei unterschiedlichen Wegen. Erstens bindet es direkt an die Rezeptoren und verhindert so, dass die Hormone, die dort normalerweise anbinden und ein Wachstumssignal auslösen, keinen Platz mehr haben. Zweitens verhindert es über zwei weitere Mechanismen, dass der Androgenrezeptor seine normale Funktion als Transkriptionsfaktor erfüllen kann.
Phase-III-Studie untersucht Fortsetzung der Enzalutamid-Behandlung
Bei Prostatakrebs wird die Hormontherapie mit Enzalutamid, anders als eine Androgendeprivationstherapie (ADT), typischerweise vor Beginn der nächsten Behandlungsphase beendet. In einer Phase-III-Studie wurde nun die Fortsetzung der Behandlung mit Enzalutamid zusätzlich zu Docetaxel und ADT nach der Progression der Krankheit untersucht. Für die erste Phase der Studie wurden 688 Patienten inkludiert und erhielten eine Behandlung mit Enzalutamid (oral 160 mg/ Tag). Patienten, bei denen bis Woche 13 nach Behandlungsstart eine Abnahme des PSA-Wertes gemessen wurde, die Krankheit dann aber fortschritt, wurden in die zweite Phase der Studie aufgenommen. Hier erhielten die Patienten eine Chemotherapie (bis zu 10 Zyklen intravenös Docetaxel, 75 mg/m2 alle drei Wochen) und Prednisolon 10 mg/Tag. Zusätzlich wurden die Teilnehmer der zweiten Phase 1:1 randomisiert aufgeteilt und erhielten entweder weiterhin Enzalutamid oder ein Placebo.
Nach Krankheitsfortschritt weiter Enzalutamid vs. Placebo, jeweils plus Chemotherapie
271 Patienten wurden randomisiert einer Enzalutamid- oder der Placebo-Gruppe zugeteilt. In der Enzalutamid-Gruppe wurde ein signifikant längeres medianes progressionsfreies Überleben erreicht:
- Enzalutamid-Gruppe: 9,5 Monate (95 % Konfidenzintervall, KI: 8,3 – 10,9)
- Kontrollgruppe: 8,3 Monaten (95 % KI: 6,3 – 8,7)
- Hazard Ratio (HR): 0,72 (95 % KI: 0,53 – 0,96); p = 0,027
Die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse war in beiden Gruppen ähnlich. Schwere unerwünschte Ereignisse traten etwas häufiger in der Enzalutamid-Gruppe auf.
- Häufigste unerwünschte Ereignisse Grad 3: Neutropenie: 13 % (Enzalutamid) vs. 9 % (Placebo); Asthenie: 7 % (Enzalutamid) vs. 4 % (Placebo)
- Häufigstes unerwünschtes Ereignis Grad 4: Neutropenie 17 % (Enzalutamid) vs. 21 % (Placebo)
- Schwere unerwünschte Ereignisse: 49 % (Enzalutamid) vs. 39 % (Placebo)
Fortsetzung der Enzalutamid-Behandlung verlängert das progressionsfreie Überleben
Die Autoren schlussfolgerten, dass die Fortsetzung der Enzalutamid-Behandlung zusätzlich zu Docetaxel und ADT die Progression der Krankheit im Vergleich zu nur Docetaxel und ADT verzögere.
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