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Lebensqualität bei Darmkrebs: Totale neoadjuvante Therapie versus Standardtherapie
Original Titel:
Quality of life and late toxicity after short-course radiotherapy followed by chemotherapy or chemoradiotherapy for locally advanced rectal cancer - The RAPIDO trial
- Totale neoadjuvante Therapie (TNT) bei Darmkrebs
- Nachuntersuchung nach drei Jahren vs. Standardbehandlung
- Gesundheitsbezogene Lebensqualität, Darmfunktion und Spättoxizität
- Abnahme krankheitsbedingten Therapieversagens, Zunahme von Vollremission
- TNT nicht mit geringerer gesundheitsbezogener Lebensqualität, geringerer Darmfunktion oder höherer Spättoxizität vs. Standard assoziiert
DGP – In der 3-Jahres-Nachuntersuchung der „RAPIDO“-Studie wurde der Einfluss einer totalen neoadjuvanten Therapie (TNT) bei Darmkrebs auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität, Darmfunktion und Spättoxizität untersucht. Die TNT bestand aus einer Kurzzeitstrahlentherapie gefolgt von präoperativer Chemotherapie. Im Vergleich zur Standardbehandlung war die TNT mit der Abnahme krankheitsbedingten Therapieversagens und mit der Zunahme von Vollremission assoziiert. Zudem ergab der Vergleich keine zusätzliche negative Beeinflussung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, Darmfunktion oder Spättoxizität.
Das lokal fortgeschrittene Rektalkarzinom wird in der Regel mit einer präoperativen Chemoradiotherapie gefolgt von der Operation und gegebenenfalls einer weiteren postoperativen Chemotherapie behandelt. Die totale neoadjuvante Therapie (TNT) erhält zunehmend Aufmerksamkeit als Behandlungsoption. Hierbei erfolgt die zusätzliche Chemotherapie vor anstatt nach der Operation.
Randomisierte Studie „RAPIDO“ untersucht totale neoadjuvante Therapie (TNT)
In der randomisierten Studie „RAPIDO“ wurde die Wirksamkeit einer TNT mit der Standardbehandlung beim fortgeschrittenen Rektalkarzinom verglichen. Die TNT bestand hierbei aus einer neoadjuvanten Kurzzeit-Strahlentherapie gefolgt von Chemotherapie. Die Standardbehandlung sah die übliche neoadjuvante Radiochemotherapie (STD-) und gegebenenfalls eine weitere adjuvante Chemotherapie (STD+) vor. Die TNT war in der Studie im Vergleich zu den Standardbehandlungen mit einer signifikanten Reduktion krankheitsbedingten Therapieversagens und mit einer Verdopplung der Vollremissionsrate assoziiert.
In einer nun analysierten Nachuntersuchung drei Jahre nach den Behandlungen wurde der Einfluss von TNT und STD auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität, Darmfunktion und Spättoxizität verglichen. Hierfür wurden ausgefüllte Fragebögen von 453 Studienteilnehmern einbezogen.
Nachuntersuchung nach 3 Jahren mit 453 Patienten
Die Analyse der Fragebögen ergab insgesamt keine signifikanten Unterschiede bezüglich der gesundheitsbezogenen Lebensqualität oder der Darmfunktion zwischen TNT und STD. Eine Beeinträchtigung der Funktion des sensorischen Nervensystems trat bei TNT im Vergleich zur STD insgesamt signifikant häufiger auf, jedoch nicht im Vergleich zu STD+. Spättoxizität trat bei beiden Behandlungsarten ähnlich häufig auf. Neurotoxizität des Grades 1 – 2 trat bei TNT und STD+ im Vergleich zu STD- signifikant häufiger auf.
Keine signifikanten Unterschiede bei der gesundheitsbezogenen Lebensqualität
Die Autoren schlussfolgerten, dass eine TNT beim lokal fortgeschrittenem Rektalkarzinom im Vergleich zur Standardbehandlung mit keiner Verschlechterung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, Darmfunktion und Spättoxizität verbunden sei.
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