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Pferdeallergie: Curly Horses können Immuntoleranz vermitteln
Original Titel:
Horse allergy: Curly Horses can mediate immune tolerance
- American Bashkir Curly Horses für Reiter mit Pferdehaarallergie?
- Auswirkungen eine Exposition gegenüber Curly Horses
- Messung von Allergieeffekten auf Lungenfunktion: FEV1, PEF und PNIF
- Studie mit 141 Menschen mit Pferdeallergie
- Allergische Ereignisse nur in 72 von 1 312 Reitstunden, meist in den ersten 10 Stunden
- Verbesserung einer Pferdehaarallergie durch Kontakt mit Curly Horses
DGP – Eine Studienkooperation aus Berlin und Wien hat die Wirkung der Exposition gegenüber Curly Horses bei 141 Pferdeallergikern untersucht. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass eine kontinuierliche Exposition zu Curly Horses eine Immuntoleranz bei den Pferdehaarallergie induzieren könnte. Die Patienten wiesen anschließend auch eine höhere Toleranz gegenüber anderen Pferdehaaren auf.
Es wird angenommen, dass American Bashkir Curly Horses hypoallergen sind. Dies wurde jedoch noch nicht klinisch nachgewiesen. In einer aktuellen Studie aus Deutschland und Österreich wurde nun die Wirkung der Exposition gegenüber Curly Horses bei Menschen mit Pferdeallergie untersucht.
Hypoallergene Pferde: Gut für allergische Menschen?
Die Wissenschaftler maßen die Lungenfunktion und die Durchgängigkeit der Nase während des Kontakts mit Curly Horses bei den Probanden. Allergie-Effekte wurden anhand der Lungenfunktion mittels Einsekundenkapazität (FEV1), maximalem exspiratorischen Atemstrom (PEF) und maximalem inspiratorischen Atemstrom (PNIF) ermittelt.
Kontakt mit Curly Horses: 141 Allergiker, Messung von Allergiesymptomen
Insgesamt nahmen 141 Personen mit Pferdehaarallergie an der Untersuchung teil. Kontinuierlicher Kontakt mit Curly Horses, einschließlich Reiten und Bürsten, verringerte die Atem-Symptome der Reiter mit Pferdehaarallergie. Weitere Expositionen (bis zu 40 oder mehr Reitstunden) verringerten die allergische Reaktion gegenüber den Curly Horses weiter. Allergische Ereignisse gegen Pferde traten nur in 72 von 1 312 Reitstunden auf, meistens in den ersten 10 Reitstunden.
Wiederholte Exposition fördert Immuntoleranz
Bei 41 von 141 Probanden wurde zudem untersucht, ob eine wiederholte Exposition gegenüber den Curly Horses eine Toleranz gegenüber anderen Pferden hervorrufen kann. Die Teilnehmer der Immuntoleranz-Induktionsstudie wurden jährlich mit einem nasalen Provokationstests auf Pferdeallergien getestet. Es zeigte sich, dass die Exposition gegenüber Curly Horses bei 88 % der Patienten, die die Studie abgeschlossen hatten, eine Immuntoleranz gegenüber anderen Pferden bewirken konnte.
Um den Mechanismus zu verstehen, der diese Hypoallergenität verursacht, wurden Antikörper mittels IgE-Immunoblots untersucht. Hierdurch sollte festgestellt werden, ob Curly Horses-Haare IgE-bindende Proteine enthalten. Es wurden jedoch keine Unterschiede in der IgE-Reaktivität zwischen Curly- und Nicht-Curly-Pferden festgestellt. Darüber hinaus zeigten die Patienten der Immuntoleranz-Induktionsstudie keine verringerte IgE-Reaktivität gegenüber Haaren von lockigen oder nicht lockigen Pferden, obwohl die Patienten eine Toleranz entwickelt hatten. Allerdings fanden die Wissenschaftler bei den Studienteilnehmern einen Anstieg der Anti-Pferde-IgG-Antikörper.
Curly Horses könnten Pferdehaarallergie lindern – Mechanismus unklar
Laut der Studienautoren deuten die Ergebnisse der Daten darauf hin, dass eine kontinuierliche Exposition gegenüber Curly Horses eine Immuntoleranz auslösen kann, wodurch diese allergischen Patienten nicht mehr auf Pferdehaare reagieren. Der Grund für die Verringerung der klinischen Allergenität durch Curly Horses konnte nicht abschließend geklärt werden. Die Autoren vermuten, dass die Blockierung von IgG-Antikörpern eine Immuntoleranz bei den Betroffenen hervorrufen könnte.
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