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Omega-3-Fettsäuren unterstützen antidepressive Therapie bei Jugendlichen
Original Titel:
Omega-3 supplementation improves depressive symptoms, cognitive function and niacin skin flushing response in adolescent depression: A randomized controlled clinical trial
- Therapieergänzung mit Omega-3-Fettsäuren – Option bei Jugendlichen mit Depression?
- Offene, randomisiert-kontrollierte Studie mit 71 jungen Patienten
- Supplementierung mit Omega-3 begleitend zu Paroxetin oder Paroxetin allein über 12 Wochen
- Depression, Hautreaktion auf Niacin und Denkleistung: Stärkere Besserung mit Omega-3
DGP – Eine randomisiert-kontrollierte, offen durchgeführte Studie mit 71 heranwachsenden Patienten mit Depression zeigte, dass eine Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren ergänzend zur medikamentösen, antidepressiven Therapie mit stärkerer Verbesserung depressiver Symptome einherging.
Depressive Symptome stellen bei Jugendlichen ein wichtiges gesundheitliches Problem dar, für das bislang häufig noch unzureichende Behandlungen bereitstehen. Bei Erwachsenen mit Depression stellen Omega-3-Fettsäuren, die beispielsweise aus Meeresfischen, Algen oder Leinsamen gewonnen werden, eine möglicherweise vielversprechende ergänzende Therapie dar, legen Studien nahe.
Therapieergänzung mit Omega-3-Fettsäuren – Option bei Jugendlichen mit Depression?
Die vorliegende randomisiert-kontrollierte, offen durchgeführte Studie untersuchte die Wirksamkeit von ergänzend eingenommenen Omega-3-Fettsäuren zur Behandlung depressiver Symptome bei Heranwachsenden. Darüber hinaus ermittelten die Effekte von Omega-3-Fettsäuren auf Denkleistung, Gedächtnis und den sogenannten Niacin-Flush, eine Hautreaktion auf Nicotinsäure, der sich in früheren Studien assoziiert mit Depression bei Heranwachsenden zeigte.
Offene, randomisiert-kontrollierte Studie mit 71 jungen Patienten
Jugendliche mit Depression im Alter von zwischen 13 – 24 Jahren nahmen an der Studie teil. Die jungen Patienten wurden alle mit Paroxetin behandelt und wurden zufällig entweder der Ergänzungsgruppe mit Omega-3-Fettsäuren oder der Kontrollgruppe ohne Nahrungsergänzung zugewiesen. Die Behandlung erfolgte über 12 Wochen. Die Autoren ermittelten vorrangig Effekte auf den Schweregrad der Depression (Montgomery-Asberg Depression Rating Scale, MADRS). Sekundär untersuchten sie zudem Effekte auf Denkleistung, Gedächtnis und Niacin-Flush der jungen Patienten.
Insgesamt 71 Jugendliche nahmen an der Studie teil und wurden jeweils der Ergänzungsgruppe (n = 34) oder der Kontrollgruppe (n = 37) zugewiesen. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer (59,2 %) waren weiblich.
Die Ergänzungsgruppe erreichte signifikante Verbesserungen depressiver Symptome nach 12 Wochen (p = 0,00027) im Vergleich zur Kontrollgruppe. Die Ergänzungsgruppe zeigte zudem eine signifikant verbesserte Gedächtnisleistung. Auch die Denkleistung und der Niacin-Flush erreichten höhere Werte mit der Nahrungsergänzung als ohne. Der Niacin-Flush stand zudem in negativer Korrelation mit der Depressionsschwere (MADRS-Score) zu Beginn der Studie.
Depression, Hautreaktion auf Niacin und Denkleistung: Stärkere Besserung mit Omega-3
Die Ergebnisse zeigen, dass eine Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren in Ergänzung zu einer medikamentösen, antidepressiven Therapie wirksam die Reduktion depressiver Symptome bei Jugendlichen unterstützen kann. Die Ergänzung wirkte sich auch positiv auf Denkleistung, Gedächtnis und die Niacin-Flush-Reaktion aus, die als möglicher Marker für die Depressionsschwere dienen könnte. Die Studie wurde offen durchgeführt – die Autoren betonen daher, dass die Ergebnisse als vorläufig betrachtet werden sollten, bis Placebo-kontrollierte Studien sie bestätigten.
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