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CED: Mikrobiomzusammensetzung sagt Biologikaansprechen voraus
Original Titel:
Gut microbiota and metabolites as predictors of biologics response in inflammatory bowel disease: A comprehensive systematic review
- Wirksamkeit von Biologika bei CED vorhersagen?
- Darmmikrobiota und deren Stoffwechselprodukte als Prädiktoren für die Reaktion auf Biologika
- Systematische Übersichtsarbeit aus China mit 38 Studien
- Zusammensetzung des Darmmikrobioms könnte Arzneimittelwahl leiten
DGP – Eine aktuelle Übersichtsarbeit hat sich mit dem Behandlungsansprechen und der Biologikaauswahl bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen beschäftigt. Die Wissenschaftler konnten einen Zusammenhang zwischen Darmmikrobiom und dessen Stoffwechselprodukten und dem Ansprechen auf verschiedene CED-Biologika aufzeigen.
Die genaue Pathogenese von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ist bislang nicht abschließend geklärt. Es wird angenommen, dass folgende Aspekte einer CED zugrundeliegen:
- Genetische Veranlagung
- Dysreguliertes Immunsystem
- Störung des Darmschleimhaut-Gleichgewichts durch Umwelteinflüsse
- Darmfehlbesiedlung (mikrobielle Dysbiose)
- Verminderte Bakterienvielfalt im Darm
Veränderungen des Darmmikrobioms, speziell der Zusammensetzung und Vielfalt der Darmmikrobioms, können zudem Stoffwechselveränderungen bewirken. So kann es bei einer Darmfehlbesiedlung zu einer verringerten Produktion von gesundheitsfördernden, kurzkettigen Fettsäuren im Darm kommen.
Komplexe Bakterienwelt im Darm wichtig für unsere Gesundheit
Zur Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen kommen Biologika zum Einsatz, die zielgerichtet auf relevante Entzündungskaskaden einwirken. Allerdings sprechen bis zu 40 Prozent der Patienten nicht auf diese Arzneimittel an. Angesichts der zentralen Rolle der Darmmikrobiota und ihrer Stoffwechselprodukte (endogene Metaboliten) untersuchten chinesische Wissenschaftler nun in einem systematischen Review, ob das Darmmikrobiom die Wirksamkeit auf die Wirksamkeit von Biologika bei CED schließen lässt. Die Analyse evaluierte das Potenzial von fäkalen Mikrobiota und Schleimhautmikrobiota sowie Stoffwechselprodukten der Bakterien (z. B. Butyrat, Desoxycholsäure oder Acetamid) zur Vorhersage der Wirksamkeit einer Biologikatherapie bei CED-Patienten.
Zusammenhang zwischen Wirksamkeit von Biologika und Darmmikrobiom?
Insgesamt wurden 38 Studien in die systematische Überprüfung einbezogen. Nach einer Anti-TNF-α-Behandlung (TNF-Hemmer) ähnelten die Merkmale der Bakteriengemeinschaft bei CED-Patienten tendenziell denen, die bei gesunden Kontrollpersonen beobachtet wurden, womöglich assoziiert mit verbessertem klinischem Ansprechen. Die Konzentrationen der endogenen Metaboliten Butyrat und Desoxycholsäure waren signifikant mit einer klinischen Remission nach TNF-Hemmer-Therapie assoziiert. CED-Patienten, die gut auf die Behandlung mit dem Biologikum Vedolizumab reagierten, wiesen nach der Behandlung höhere Konzentrationen spezifischer Butyrat-produzierender Bakterien auf sowie höhere Konzentrationen von Butyrat, aber auch weiteren Stoffwechselprodukten wie verzweigtkettigen Aminosäuren und Acetamid. Patienten mit Morbus Crohn, die positiv auf die Behandlung mit Ustekinumab reagierten, zeigten höhere Konzentrationen von Faecalibacterium sowie niedrigere Konzentrationen von Escherichia/Shigella.
Zusammensetzung des Darmmikrobioms könnte Arzneimittelwahl leiten
Die Autoren schließen, dass das Darmmikrobiom und seine Stoffwechselprodukte eine Beurteilung der wahrscheinlichen Wirksamkeit verschiedener Biologika bei CED ermöglichten. Somit stelle das Darmmikrobiom eine wertvolle Referenz für die präzise Arzneimittelauswahl bei CED-Patienten dar, so das Fazit der Autoren. Weitere gezielte Studien sind jedoch nötig.
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