Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen
Immunsuppression hat keinen Einfluss auf Krebsrezidive
Original Titel:
Risk of Cancer Recurrence in Patients With Immune-Mediated Diseases With Use of Immunosuppressive Therapies: An Updated Systematic Review and Meta-Analysis
- Risiko eines erneuten Auftretens von Krebs bei Immunsuppression?
- Untersuchung von Patienten mit immunvermittelten Erkrankungen
- Entzündliche Darmerkrankungen, rheumatoide Arthritis, Psoriasis und ankylosierende Spondylitis
- Systematische Recherche und Metaanalyse über 31 Studien
- Immunsuppression ohne Einfluss auf die Rate von erneuten Krebserkrankungen
DGP – Ein systematischer Review mit Metaanalyse über 31 Studien untersuchte das Risiko für erneutes Auftreten von Krebserkrankungen bei Patienten mit immunvermittelten Erkrankungen und immunsuppressiver Therapie. Bei Patienten mit und ohne Immunsuppression wurde eine ähnliche Rate an erneuten Krebsfällen beobachtet.
Es liegen nur begrenzt Daten zur Sicherheit der Anwendung immunsuppressiver Therapien bei Personen mit sowohl immunvermittelten Erkrankungen als auch Krebserkrankungen in der Krankengeschichte vor.
Immunsuppression bei immunvermittelten Erkrankungen – auch bei Krebs-Historie?
Wissenschaftler führten dazu eine systematische Recherche in den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed und Embase durch. Die Autoren identifizierten Studien zum Einfluss immunsuppressiver Therapien auf das Wiederauftreten von Krebs bei mehreren immunvermittelten Erkrankungen. Primärer Endpunkt für die zusammenfassende Metaanalyse war das Auftreten von Krebserkrankungen, definiert als Neuerkrankungen oder Rezidive.
Systematische Recherche und Metaanalyse über 31 Studien
Die Metaanalyse umfasste 31 Studien, von denen 17 Studien entzündliche Darmerkrankungen betrachteten, 14 Studien umfassten Patienten mit rheumatoider Arthritis, 2 Studien lagen zu Psoriasis und 1 Studie zu ankylosierender Spondylitis vor. Insgesamt konnten Daten von 24 328 Personen mit zusammen über 85 784 Personenjahren analysiert werden. Die Häufigkeit von Krebserkrankungen (neuer Primärtumor oder Rezidiv) war vergleichbar bei Personen mit und ohne Immunsuppression.
Vergleich von Patienten mit und ohne immunsuppressiver Therapie
Zahl der Krebserkrankungen je nach Therapie:
- Keine Immunsuppression: 1 627 Fälle in 43 765 Personenjahren (35/1 000 Personenjahre); 95 % Konfidenzintervall, KI: 27 – 43
- TNF-Hemmer: 571 Fälle in 17 772 Personenjahren (32/1 000 Personenjahre); 95 % KI: 25 – 38
- Immunmodulatoren: 1 104 Fälle in 17 018 Personenjahren (46/1 000 Personenjahre); 95 % KI: 31 – 61
- Kombinierte Immunsuppression: 179 Fälle in 2 659 Personenjahren (56/1 000 Personenjahre); 95 % KI: 31 – 81
Patienten, die Ustekinumab oder Vedolizumab erhielten, hatten im Gesamtvergleich numerisch niedrigere Krebsraten:
- Ustekinumab: 5 Fälle in 213 Personenjahren (21/1 000 Personenjahre); 95 % KI: 0 – 44
- Vedolizumab: 37 Fälle in 1 951 Personenjahren (16/1 000 Personenjahre); 95 % KI: 5 – 26
Zu Januskinase-Inhibitoren lagen den Autoren keine Studiendaten zu erneuten Krebserkrankungen nach vorherigem Krebs vor.
Immunsuppression hat keinen Einfluss auf die Rate erneuter Krebserkrankungen
Bei Patienten mit immunvermittelten Erkrankungen und Krebs in der Vorgeschichte beobachteten die Studienautoren somit eine ähnliche Rate an erneutem Krebs mit und ohne immunsuppressiver Therapie.
© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom