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So lagern Sie Ihre Arzneimittel im Sommer richtig

Medikamente bei Hitze

Frankfurt am Main – Mit den steigenden Temperaturen im Spätfrühling und im Sommer ist es wichtig, auch an die Hausapotheke zu denken. Hitze kann die Wirksamkeit und Haltbarkeit von Medikamenten beeinträchtigen, erklärt Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen. Grundsätzlich sollten Arzneimittel kühl, trocken und für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden. Am 5. Juni findet zum zweiten Mal der bundesweite Hitzeaktionstag statt, der mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen verdeutlichen will, wie wichtig eine gute Vorsorge für extreme Hitzeereignisse ist.

Die Auswirkungen von Hitze auf Medikamente

Die meisten Medikamente sollten bei Zimmertemperatur, das heißt bei 15 – 25 °C, gelagert werden. Wohnräume mit starker Sonneneinstrahlung werden im Sommer oft wärmer als 25 °C. Einige Wirkstoffe in Tabletten können durch die Hitze unwirksam werden. ASS-Brausetabletten gegen Schmerzen zersetzen sich bei Hitze und es entsteht Essigsäure, die Übelkeit verursachen kann. Salben, Cremes und Gele können sich ebenfalls zersetzen. Zäpfchen aus Hartfett beginnen zu schmelzen. Auch Arzneipflaster und Dosieraerosole sind hitzeempfindlich.

Medikamente in den Kühlschrank

Bei großer Hitze ist es daher besser, die Medikamente, die normalerweise bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden, in den Kühlschrank zu packen. Einige – nicht alle – Arzneimittel sollten immer im Kühlschrank bei 2 – 8 °C aufbewahrt werden. Dazu gehören Antibiotika-Säfte, bestimmte Augentropfen, Biologika, Insuline, Impfstoffe und Verhütungsringe.

Der Platz im Kühlschrank

Im Kühlschrank sollten die Medikamente einen Platz im mittleren Bereich bekommen. Die Kühlschranktür ist nicht ideal, da dort die Temperaturen stark schwanken. Der Kontakt mit der Rückwand des Kühlschranks sollte vermieden werden, da sie meist zu kalt ist. Ist der Kühlschrank zu voll, sollten im heißen Sommer Getränke eher in Kühltaschen aufbewahrt werden, damit genügend Platz für Arzneimittel ist. Sollten dennoch Isoliertaschen speziell für Medikamente benötigt werden, sind diese in der Apotheke vor Ort erhältlich.

Medikamente in einer Kühltasche

Auch für den Transport neuer Medikamente von der Apotheke nach Hause ist eine Kühltasche an heißen Tagen sinnvoll. Wenn Arzneimittel im Ausnahmefall auch in der Kühltasche gelagert werden sollen, sollte diese im kühlsten Raum aufgestellt werden. Grundsätzlich gilt, dass dies in den meisten Wohnhäusern das Schlafzimmer und der Flur sind. Dabei muss beachtet werden, dass die Arzneimittel nicht in die Hände von Kindern gelangen dürfen. Auch der Keller kann eine Möglichkeit sein. Arzneimittel, die sich in Kühltaschen befinden, sollten nicht direkt mit den Kühlakkus in Berührung kommen. Zusätzlich zur Umverpackung können die Medikamente mit einer Plastikfolie oder -tüte geschützt werden.

Arzneimittel im Urlaub

Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte diese in einer Kühltasche mit auf die Reise nehmen. Medikamente gehören grundsätzlich ins Handgepäck, denn im Frachtraum eines Flugzeugs wird es während des Fluges zu kalt. Bei der Hotelbuchung sollte man darauf achten, ob das Zimmer mit einem Kühlschrank oder einer Minibar ausgestattet ist.

Information und Beratung zur richtigen Lagerung und zum sicheren Transport erhalten Sie immer in Ihrer Apotheke vor Ort.

Der Landesapothekerkammer Hessen gehören rund 6.500 Apothekerinnen und Apotheker an. Der Heilberuf des Apothekers unterliegt einem gesetzlichen Auftrag. Zu den Aufgaben der Landesapothekerkammer gehören die Förderung der Fort- und Weiterbildung und die Überwachung der Einhaltung der Berufspflichten durch ihre Mitglieder.