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Renommierter Krebsforscher wird Seniorprofessor an der Universitätsmedizin Magdeburg
Forschung statt Ruhestand: Für die kommenden drei Jahre tritt Prof. Dr. med. Thomas Fischer die erste Seniorprofessur an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg an. Der renommierte Krebsforscher und ehemalige Direktor der Universitätsklinik für Hämatologie, Onkologie und Zelltherapie Magdeburg setzt damit seine wegweisende Forschung auf dem Gebiet der bösartigen Bluterkrankungen fort und engagiert sich weiter intensiv für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
„Ich freue mich darauf, in einem spannenden und zukunftsweisenden Bereich weiterhin zur wissenschaftlichen Entwicklung der Medizinischen Fakultät beizutragen“, erklärt der 66-Jährige. „Die Arbeit als Arzt und der Umgang mit schwer erkrankten Patientinnen und Patienten sowie die Anleitung junger Ärztinnen und Ärzte waren mir stets wichtig. Diese Mischung und die ständige Suche nach dem noch Unentdeckten in der Medizin motivieren mich, in der Forschung aktiv zu bleiben.“
Im Rahmen seiner Seniorprofessur wird er eine Forschungsgruppe an der Universitätsklinik für Hämatologie, Onkologie und Zelltherapie Magdeburg leiten. Dabei wird er sich insbesondere auf die molekularen Ursachen von überschießenden Entzündungsreaktionen – auch Zytokinsturm genannt – und der Thromboseentstehung bei bestimmten Formen von Blutkrebs konzentrieren.
Prof. Dr. Daniela C. Dieterich, Dekanin der Medizinischen Fakultät, betont: „Professor Fischers unermüdlicher Einsatz und seine beeindruckenden Erfolge in Forschung und Lehre sind ein großes Vorbild für unsere Studierenden und Mitarbeitenden. Umso mehr freuen wir uns, dass wir weiterhin eng mit ihm zusammenarbeiten können.“
„Trotz großer Fortschritte in der Krebstherapie gibt es noch viele ungelöste Fragen. Deshalb freue ich mich sehr, dass Professor Fischer weiter mit uns an neuen Ansätzen für Diagnostik und Therapie forschen wird“, betont Prof. Dr. Dimitrios Mougiakakos begeistert. Er hat 2021 die Nachfolge von Professor Fischer in Magdeburg als neuer Klinikdirektor und Lehrstuhlinhaber angetreten.
Vor 15 Jahren wurde Prof. Fischer an die Universität Magdeburg berufen, nachdem er bereits seit 2008 die Klinik für Hämatologie und Onkologie Magdeburg kommissarisch leitete. Seitdem prägte Professor Fischer die Medizinische Fakultät und die Universitätsmedizin Magdeburg maßgeblich mit. Mit seiner Unterstützung konnte die allogene Stammzelltransplantation als spezielle Form der Immuntherapie für Patientinnen und Patienten mit bösartigen Bluterkrankungen etabliert werden. Dank seiner Bemühungen wurde die Universitätsklinik Magdeburg im Juli 2020 erfolgreich als Onkologisches Zentrum zertifiziert. Zudem initiierte er einen Antrag auf ein Comprehensive Cancer Center in Zusammenarbeit mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Uniklinikum Halle.
Neben seiner erfolgreichen Forschung (Forschungspreisträger der OVGU Magdeburg 2019) hat Prof. Fischer große Erfolge in der Nachwuchsförderung erzielt. Zusammen mit Partnern in der Onkologie und dem Sonderforschungsbereich SFB854 warb er eine Förderung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung für ein Ausbildungskolleg für Clinician Scientists ein, das jungen Ärztinnen und Ärzten ermöglicht, ihre klinische Tätigkeit mit Forschungsarbeit zu verbinden.
Prof. Dr. med. Thomas Fischer, geboren 1958 in Lindau am Bodensee, studierte Humanmedizin in Klausenburg (Rumänien), Hannover und Göttingen. Nach seiner Promotion und Forschungsaufenthalten in Göttingen und Kanada folgte die klinische Ausbildung an der Universität Mainz und an der Cleveland Clinic in den USA. 2009 wurde er auf den Lehrstuhl für Hämatologie und Onkologie an die Universität Magdeburg berufen und war viele Jahre Vorstandsvorsitzender des Tumorzentrums Magdeburg/Sachsen-Anhalt e.V.
Hintergrund:
Die auf drei Jahre befristeten Seniorprofessuren werden gemäß § 6 der Grundordnung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg an Persönlichkeiten mit herausragenden Forschungs- oder Lehrleistungen vergeben. Professorinnen und Professoren im Ruhestand können mit diesem Titel besonders gewürdigt und weiterhin aktiv in Lehre, Forschung eingebunden werden.