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Deutsche Herzstiftung und DGPR verleihen Wissenschaftspreis der Kurt und Erika Palm-Stiftung

Auszeichnung für drei Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Die Deutsche Herzstiftung hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (DGPR) den Wissenschaftspreis der Kurt und Erika Palm-Stiftung vergeben. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der DGPR-Jahrestagung in Berlin.

Den ersten Preis mit einer Dotation von 6.000 Euro erhielt Oberarzt Nelu-Adrian Burlacu, Klinik für Innere Medizin/Kardiologie, Median Reha-Zentrum Bernkastel-Kues, für seine Arbeit „Prevalence of elevated lipoprotein(a) in cardiac rehabilitation patients – results from a large-scale multicentre registry in Germany“.
Das Blutfett Lipoprotein(a), kurz Lp(a), ist ein unabhängiger Risikofaktor für Herzinfarkt und Aortenklappenstenose. In den europäischen Leitlinien wird empfohlen, diesen Wert mindestens einmal im Leben zu bestimmen. Burlacu führte eine Beobachtungsstudie durch, um die Häufigkeit von Lp(a)-Tests in einweisenden Akutkrankenhäusern und die Prävalenz erhöhter Lp(a)-Werte bei Aortenklappenstenose oder vorzeitigem Herzinfarkt zu ermitteln. Die Analyse von rund 3400 Patientendaten zeigte, dass Lp(a) bei der Akutbehandlung der Aortenklappenstenose oder des vorzeitigen Herzinfarkts trotz zunehmender wissenschaftlicher Erkenntnisse und Leitlinienempfehlungen nur selten untersucht wurde. Angesichts der überdurchschnittlich hohen Inzidenz erhöhter Lp(a)-Werte muss das Bewusstsein für Lp(a) deutlich zunehmen, um Hochrisikopatienten besser identifizieren und behandeln zu können.

Der zweite Preis wurde geteilt und mit jeweils 2.000 Euro dotiert. Die Auszeichnungen gingen an

Dr. med. Fabian Starnecker, Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen am Deutschen Herzzentrum München, für die „Nutzer-zentrierte Entwicklung einer mHealth App zur kardiovaskulären Prävention“
und
Dr. med. Felix Oberhoffer und Pengzhu Li, M.Sc., Abt. Kinderkardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin am Klinikum der Universität München, für die Arbeit „Energy Drinks und Ihre akuten Auswirkungen auf das 24 Stunden Blutdruckprofil gesunder Kinder und Jugendlicher: Eine randomisierte Studie“

Nutzer-zentrierte Entwicklung einer mHealth App zur kardiovaskulären Prävention

Dr. med. Starnecker war maßgeblich für die inhaltlich-wissenschaftliche Ausrichtung und Entwicklung der HerzFit App verantwortlich. Die HerzFit App ist eine Lifestyle-App zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Damit Gesundheits-Apps und weitere Mobile Health (mHealth)-Anwendungen einen Beitrag zur Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen leisten können und das Vertrauen in solche Apps gestärkt wird, müssen derartige Anwendungen ein hohes Maß an Benutzerfreundlichkeit sicherstellen und den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer gerecht werden. Dr. Starnecker und sein Team ermittelten in einzelnen Entwicklungsprozessen diese Bedürfnisse und arbeiteten darauf basierend, vier Kernelemente für die HerzFit App heraus. Diese vier Module erlauben es den Nutzerinnen und Nutzern, ihr persönliches kardiovaskuläres Risiko zu ermitteln, ihre Risikofaktoren zu überwachen, ihren Lebensstil zu optimieren und sich über Themen der kardiovaskulären Gesundheit und Krankheit zu informieren.

Energy Drink-Konsum – Auswirkungen auf Blutdruck bei Kindern und Jugendlichen?

Kinder und Jugendliche gehören zu den Hauptkonsumenten von Energy Drinks. Fallberichte legen nahe, dass der Konsum von Energy Drinks mit zum Teil schwerwiegenden Folgen auf das kindliche Herzkreislaufsystem verbunden ist. Dr. med. Oberhoffer und Li, M.Sc. beschäftigten sich in ihrer Forschungsarbeit mit der Frage, inwieweit sich der akute Konsum von Energy Drinks auf das 24 Stunden Blutdruckprofil gesunder Kinder und Jugendlicher auswirkt. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen konsumierten die kindlichen Studienteilnehmer entweder eine gewichtsadaptierte Menge eines Energy Drinks (3 mg Koffein pro kg Körpergewicht) oder eines gleichschmeckenden Placebogetränkes. Nach dem Getränkekonsum wurde an beiden Tagen eine 24 Stunden-Blutdruckmessung durchgeführt. Diese zeigte, dass der Konsum des Energy Drinks im Vergleich zum Placebogetränk, zu einem deutlich höheren 24-stündigen systolischen und diastolischen Blutdruck führte. Minderjährigen, insbesondere solchen mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko, sollte folglich vom Energy Drink-Konsum abgeraten werden.

Die Verleihung wurde von Professor Dr. Bernhard Schwaab, Past-Präsident der DGPR, Vorstandsmitglied der Herzstiftung gemeinsam mit Dr. Eike Langheim, Präsident der DGPR vorgenommen. Der Wissenschaftspreis ist nach seinen Stiftern Kurt und Erika Palm benannt. Aufgrund eigener leidvoller Erfahrungen mit Herzerkrankungen entschied sich das Ehepaar, einen Preis zu stiften.

www.herzstiftung.de