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Risankizumab gegen Colitis ulcerosa: Induktions- und Erhaltungsstudie

Original Titel:
Risankizumab for Ulcerative Colitis: Two Randomized Clinical Trials

Kurz & fundiert

  • Risankizumab bei Colitis ulcerosa wirksam und sicher?
  • Randomisierte, klinische Induktions- und Erhaltungsstudie an 238 Zentren
  • Induktionsstudie mit 975 Patienten über 12 Wochen
  • Erhaltungsstudie mit 548 Patienten über 52 Wochen
  • Klinische Remission in beiden Studien im Placebovergleich

 

DGP Der monoklonale Antikörper Risankizumab wurde in 2 randomisierten Phase-III-Studien zur Induktions- und Erhaltungstherapie bei Menschen mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa untersucht. In der Induktionsstudie zeigten 20,3 % der Patienten, die 1200 mg Risankizumab erhielten, eine klinische Remission in Woche 12, verglichen mit 6,2 % in der Placebogruppe. In der Erhaltungsstudie erreichten 40,2 % und 37,6 % der Patienten, die 180 mg bzw. 360 mg Risankizumab erhielten, eine klinische Remission in Woche 52, verglichen mit 25,1 % in der Placebogruppe.


Bei Risankizumab handelt es sich um einen monoklonalen Antikörper, der selektiv auf die p19-Untereinheit von IL-23 abzielt. Ein internationales Forscherteam hat nun die Wirksamkeit und Sicherheit von Risankizumab zur Induktions- und Erhaltungstherapie bei Menschen mit Colitis ulcerosa evaluiert.

Wirksamkeit und Sicherheit von Risankizumab bei Colitis ulcerosa?

Es wurden 2 randomisierte, klinische Studien der Phase III durchgeführt. Die Einführungsstudie wurde in 261 klinischen Zentren (in 41 Ländern) durchgeführt und umfasste vom 5. November 2020 bis zum 4. August 2022 977 Patienten (letzte Nachuntersuchung am 16. Mai 2023). Die Erhaltungsstudie wurde in 238 klinischen Zentren (in 37 Ländern) durchgeführt und umfasste vom 28. August 2018 bis zum 30. März 2022 754 Patienten (letzte Nachuntersuchung am 11. April 2023). Die Studienteilnehmer mussten folgende Kriterien erfüllen: mittelschwere bis schwere aktive Colitis ulcerosa, eine Vorgeschichte von Unverträglichkeit oder unzureichendem Ansprechen auf eine oder mehrere konventionelle Therapien, fortgeschrittene Therapien oder beide Arten von Therapien. Eine vorherige Exposition gegenüber Risankizumab war ein Ausschlusskriterium.

Risankizumab versus Placebo: Induktions- uns Erhaltungsstudie der Phase III

Für die Induktionsstudie wurden die Patienten im Verhältnis 2:1 randomisiert und erhielten in den Wochen 0, 4 und 8 jeweils 1 200 mg Risankizumab oder Placebo intravenös verabreicht. Für die Erhaltungsstudie wurden Patienten mit klinischem Ansprechen (angepasster Mayo-Scores) nach intravenöser Behandlung mit Risankizumab im Verhältnis 1:1:1 randomisiert und erhielten 52 Wochen lang alle 8 Wochen eine subkutane Behandlung mit 180 mg oder 360 mg Risankizumab oder Placebo. Das primäre Ergebnis der Studie war eine klinische Remission in Woche 12 für die Induktionsstudie und in Woche 52 für die Erhaltungsstudie. Die klinische Remission wurde definiert als Stuhlfrequenz-Score ≤ 1 nicht größer als der Ausgangswert, ein rektaler Blutungs-Score von 0 sowie ein endoskopischer Subscore ≤ 1.

Signifikant höhere Remissionsraten mit Risankizumab in Woche 12 und Woche 52

In der Induktionsstudie wurden 975 Patienten im durchschnittlichen Alter von 42,1 Jahren (+/- 13,8 Jahre) betrachtet. Die meisten Teilnehmer (586/973; 60,1 %) waren Männer. Die klinischen Remissionsraten in Woche 12 betrugen 132/650 (20,3 %) mit 1 200 mg Risankizumab sowie 20/325 (6,2 %) mit dem Placebo. Die Gruppendifferenz betrug 14,0 % (95 % Konfidenzintervall, KI: 10,0 – 18,0 %; p < 0,001). Unter den 548 in der Erhaltungsstudie analysierten Patienten (Durchschnittsalter 40,9 Jahre +/- 14,0 Jahre; 57,1 % Männer) betrugen die klinischen Remissionsraten in Woche 52 in der Gruppe mit 180 mg Risankizuman 40,2 % (72/179), in der Gruppe mit 360 mg Risankizumab 37,6 % (70/186) und in der Placebo-Gruppe 25,1 % (46/183). Die Erhaltungstherapie mit Risankizumab übertraf damit in beiden Dosierungen das Placebo.

Gruppendifferenz klinischer Remissionsraten in Erhaltungstherapie:

  • 180 mg Risankizumab vs. Placebo: 16,3 %; 97,5 % KI: 6,1 – 26,6 %; p < 0,001
  • 360 mg Risankizumab vs. Placebo: 14,2 %; 97,5 % KI: 4,0 – 24,5 %; p = 0,002

In den Interventionsgruppen wurden keine unerwünschten Ereignisse festgestellt.

Risankizumab verbessert klinische Remissionsraten bei Colitis ulcerosa

Im Vergleich zu Placebo verbesserte Risankizumab somit die klinischen Remissionsraten bei Menschen mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa. Dieses Ergebnis konnte sowohl in der Induktionsstudie als auch in der Erhaltungsstudie gezeigt werden. Die Autoren halten längere Studien für erforderlich, um den Nutzen von Risankizumab über die 52-wöchige Nachbeobachtung hinaus zu bewerten.

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