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Inhalierte Kortikosteroide zur Symptomlinderung bei COPD und Asthma kein Problem bei COVID-19

Original Titel:
Is using inhaled corticosteroid effective against COVID-19 pneumonia severity and mortality?

Kurz & fundiert

  • Inhalierte Kortikosteroide zur Symptomlinderung bei COPD und Asthma – Problem bei COVID-19?
  • Retrospektive Beobachtungsstudie mit 720 Patienten mit COVID-19-Pneumonie
  • Inhalierte Kortikosteroide ohne Einfluss auf Schweregrad der COVID-19-Pneumonie

 

DGP Eine retrospektive Beobachtungsstudie zeigt, dass inhalierte Kortikosteroide nicht den Schweregrad einer Lungenentzündung bei COVID-19 oder das Sterberisiko erhöhen. Patienten mit Asthma oder COPD könnten demnach, so das Fazit, vermutlich ihre Inhalationsbehandlung auch bei einer COVID-19-Pneumonie fortführen.


Patienten mit chronischem Asthma oder chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (chronic obstructive pulmonary disease, COPD) setzen häufig inhalierte Kortikosteroide zur Linderung ihrer Symptome ein. Im Rahmen einer Coronavirusinfektion und COVID-19 kann es zu einer Lungenentzündung kommen, bei der eine immunsuppressive Behandlung mit Kortikosteroiden im Atemwegssystem womöglich nachteilig sein könnte. Die vorliegende Studie ermittelte, welche Rolle inhalierte Steroide für den Schweregrad einer COVID-19-Pneumonie und die Sterblichkeit der Patienten spielt.

Inhalierte Kortikosteroide zur Symptomlinderung bei COPD und Asthma – Problem bei COVID-19?

Die Beobachtungsstudie wurde retrospektiv durchgeführt. Die Autoren schlossen Patienten in ihre Analyse ein, die mit COVID-19-Pneumonie in eine Klinik eingeliefert wurden, und verglichen Fälle mit und ohne inhalierte Kortikosteroide sowie den jeweiligen klinischen Verlauf der Erkrankung.

Retrospektive Beobachtungsstudie mit 720 Patienten mit COVID-19-Pneumonie

Insgesamt konnten 720 Patienten betrachtet werden, von denen 540 (75 %) keine Kortikosteroide inhalierten und 180 (25 %) inhalierte Kortikosteroide einsetzten. Der Schweregrad der COVID-19-Pneumonie unterschied sich nicht signifikant zwischen den Gruppen (p = 0,11). Signifikante Risikofaktoren (alle p < 0,05) für Sterblichkeit waren höheres Alter, eine zugrundeliegende interstitielle Lungenerkrankung sowie eine schwerwiegende Pneumonie und Aspekte, die mit der schweren Erkrankung einhergingen (mechanische Beatmung und Bauchlage in der Behandlung).

Inhalierte Kortikosteroide ohne Einfluss auf Schweregrad der COVID-19-Pneumonie

Die Autoren schließen, dass inhalierte Kortikosteroide nicht den Schweregrad einer Lungenentzündung bei COVID-19 oder das Sterberisiko erhöhen. Patienten mit Asthma oder COPD könnten demnach, so das Fazit, vermutlich ihre Inhalationsbehandlung auch bei einer COVID-19-Pneumonie fortführen.

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