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Eine Ernährungstherapie hilft Kindern und Jugendlichen mit Morbus Crohn
Original Titel:
Exclusive Enteral Nutrition versus Infliximab in Inducing Therapy of Pediatric Crohn's Disease.
Die Behandlungsmöglichkeiten von Patienten mit Morbus Crohn sind vielfältig. Ein wichtiges Therapieziel – neben der Reduktion der Krankheitssymptome – ist die Heilung der Darmschleimhaut. Denn nach neuesten Erkenntnissen scheint dies einen positiven Effekt auf den Krankheitsverlauf zu haben. Um dieses Ziel zu erreichen, können bei Betroffenen unter 18 Jahren neben medikamentösen Therapien (bspw. durch den Tumornekrosefaktor (TNF)-Hemmer Infliximab) auch Ernährungstherapien sinnvoll sein. Hierbei werden die Patienten über mehrere Wochen mit Flüssigkeiten, die hoch konzentrierte Nährstoffe enthalten, künstlich über Sonden oder Infusionen in die Blutbahn oder über Trinknahrung ernährt. Darüber hinaus nehmen sie keine andere Nahrung zu sich.
Eine Studie, die an einem chinesischen Kinderkrankenhaus durchgeführt wurde, verglich die Wirksamkeit einer Ernährungstherapie mit der Infliximab-Therapie bei Kindern mit Morbus Crohn. Hierzu wurden 26 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die neu mit der Diagnose Morbus Crohn konfrontiert waren, in die Studie einbezogen. Die eine Hälfte nahm ausschließlich eine spezielle Trinknahrung zu sich, während die andere Hälfte mit Infliximab behandelt wurde. Bei 83,3 % der Kinder, die mit der Trinknahrung ernährt wurden, verbesserte sich nach 8 Wochen das Krankheitsbild. Bei den Kindern, die mit Infliximab behandelt wurden, zeigten 90,9 % einen Rückgang der Symptome. Die Verbesserung des Krankheitsbilds wurde mit Hilfe eines speziellen Aktivitätsindex für Kinder und Jugendliche (PCDAI kurz für pediatric Crohn’s disease activity index) beurteilt. Auch eine Heilung der Darmschleimhaut konnte bei den meisten Patienten durch beide Behandlungsformen erzielt werden. Doch auch hier war die Therapie mit Infliximab der Ernährungstherapie etwas überlegen. Bei der Infliximab-Therapie kam es in 85,7 % der Fälle zu einer Heilung der Darmschleimhaut, während es mit der Trinknahrung bei 71,4 % der Patienten der Fall war. Beide Patientengruppen nahmen unter den Behandlungen an Gewicht zu. Das Wachstum blieb in beiden Fällen jedoch unverändert. Ein großer Unterschied zeigte sich jedoch in den Nebenwirkungen. Diese traten bei der Behandlung mit Infliximab bei 30,7 % der Kinder auf, während die Behandlung durch Trinknahrung bei keinem Kind zu Nebenwirkungen führte.
Die Ernährungstherapie erzielte gute Ergebnisse bei der Behandlung von Kindern mit Morbus Crohn. Obwohl sie nicht genauso wirksam war wie die Infliximab-Therapie, hat sie den Vorteil, dass keinerlei Nebenwirkungen auftraten. Es muss jedoch beachtet werden, dass es sich hier um ein kleine Studie handelt. Größer angelegte Studien sind sinnvoll, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
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