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Risiko für Knochenmetastasen nach Darmkrebs-Operation – Punktesystem zur Risikoeinschätzung entwickelt

Original Titel:
A Scoring System to Predict the Development of Bone Metastasis After Radical Resection of Colorectal Cancer

Metastasen sind Absiedlungen von Krebszellen in weiter entfernt liegende Körperregionen. Wenn bei einer Operation nicht alles Krebszellen erwischt wurden, können auch nach dieser noch Metastasen auftreten. Forscher identifizierten drei Faktoren, die das Risiko, nach einer Operation Knochenmetastasen zu entwickeln, erhöhten. Zu diesen Faktoren zählten Krebs im Enddarm, bereits vorhandene Lungenmetastasen und bereits vorhandene Lymphknotenmetastasen.


Bei einer operativen Entfernung eines Darmtumors wird angestrebt, das komplette Tumorgewebe vollständig zu entfernen. Dabei reicht es oftmals nicht, nur den erkennbaren Tumor herauszuschneiden, da einzelne Krebszellen bereits umliegendes Gewebe oder die Lymphbahnen (Lymphbahnen dienen dem Transport der Lymphe; die Lymphe ist eine Körperflüssigkeit, die auf den Transport von Nähr- und Abfallstoffen spezialisiert ist), die mit dem erkrankten Darmabschnitt in Verbindung stehen, erreicht haben können. Deshalb wird bei einer Darmkrebsoperation oftmals auch umliegendes und gesundes Gewebe herausgeschnitten. Operationen dieser Art bezeichnet man als radikale Operationen.

Auch nach einer Operation besteht noch das Risiko für Metastasen

Wurde der Tumor erfolgreich entfernt, müssen Darmkrebspatienten (ab Krankheitsstadium II) dennoch auch noch nach Jahren auf das Vorhandensein von Metastasen untersucht werden. Metastasen entstehen, wenn sich Krebszellen aus dem Tumor im Darm lösen und über die Lymphflüssigkeit oder das Blut an eine andere Stelle im Körper gelangen. Dort vermehren sich die Krebszellen und bilden eine Metastase. Bei Darmkrebspatienten kommen am häufigsten Metastasen in der Leber vor, gefolgt von der Lunge. Seltener sind auch Bauchfell, Knochen oder die Eierstöcke betroffen.

Können bestimmte Faktoren das Auftreten von Knochenmetastasen nach einer Operation voraussagen?

Forscher aus Shanghai in China untersuchten nun, ob sich das Auftreten von Knochenmetastasen bei Darmkrebspatienten, dessen Tumor durch eine radikale Operation entfernt wurde, anhand bestimmter Faktoren voraussagen lässt. Dazu analysierten sie die Daten von 1749 Darmkrebspatienten, von denen 50 Knochenmetastasen entwickelt hatten.

Forscher identifizierten drei Faktoren, die das Risiko für Knochenmetastasen erhöhten

Bei ihrer Analyse konnten die Forscher 3 Faktoren identifizieren, mit denen die Entwicklung von Knochenmetastasen vorausgesagt werden konnte. Die 3 Faktoren waren Krebs im Rektum, dem letzten Abschnitt des Dickdarms, das Vorhandensein von Metastasen in den Lymphknoten (Lymphknoten sammeln und filtern die Lymphe einer bestimmten Körperregion) und das Vorhandensein von Metastasen in der Lunge nach der eigentlichen Darmkrebserkrankung. Für jeder dieser Faktoren wurde ein Punkt vergeben und es zeigte sich, dass Patienten mit 0–1 Punkten in 1,5 % der Fälle Knochenmetastasen entwickelten, bei 2 Punkten in 6,6 % der Fälle und bei 3 Punkten in 10,5 % der Fälle.

Die Entwicklung von diesem Punktesystem könnte dazu beitragen, dass Ärzte den Krankheitsverlauf von Darmkrebspatienten besser einschätzen und Überwachungsmaßnahmen gezielter und optimierter einsetzen können, sodass Knochenmetastasen früher erkannt und behandelt werden können.

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