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Flüssigkeitszufuhr über ein Getränk bei der Behandlung mit Cisplatin

Original Titel:
Oral rehydration solution (OS-1) as a substitute of intravenous hydration after cisplatin administration in patients with lung cancer: a prospective multicenter trial

DGP – Cisplatin kommt bei der Chemotherapie von Lungenkrebs zum Einsatz. Durch die Behandlung kann die Nierenfunktion beeinträchtigt sein. Übelkeit und Erbrechen erschweren es dem Körper zusätzlich den Wasser- und Elektolythaushalt in Balance zu halten. Könnte hier ein Getränk statt einer Kochsalzinfusion helfen?


Eine Chemotherapie mit Cisplatin wird häufig bei der Behandlung von Lungenkrebs eingesetzt, um die Krebszellen zu bekämpfen. Als häufige Nebenwirkungen treten die Verringerung einiger Blutzellen, eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion, Hörschädigungen sowie Übelkeit oder Erbrechen auf. Um der nierenschädigenden Wirkung von Cisplatin entgegen zu wirken, wird vor, während und nach der Infusion von Cisplatin auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet. Per Infusion wird Kochsalzlösung zugeführt um den Wasser- und Elektrolythaushalt im Körper auszugleichen. Zu den Elektrolyten zählen Natrium, Kalium, Magnesium und Calcium. Wissenschaftler untersuchten jetzt eine orale Rehydrationslösung, ein Getränk aus Wasser, Zucker und Salz, als Ersatz für intravenöse Flüssigkeitszufuhr per Infusion.

Ein halber Liter Spezialgetränk nach der Chemotherapieinfusion

Die Wissenschaftler untersuchten 46 Patienten mit Lungenkrebs im Alter zwischen 33 und 74 Jahren, die mit einer Cisplatin-Chemotherapie behandelt wurden. Sie verfügten alle über eine ausreichende Nierenfunktion. Fünf der Patienten erhielten die Chemotherapie nach einer Entfernung des Tumors, 17 Patienten erhielten ausschließlich eine Chemoradiotherapie und 24 Patienten litten an fortgeschrittenem Lungenkrebs und erhielten eine angepasste Chemotherapie. Im Durchschnitt durchliefen die Patienten vier Chemotherapie-Zyklen. Gleichzeitig erhielten die Patienten Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen wie Palonosetron, Aprepitant, Kortison oder Magnesiumsulfat. Nach der Chemotherapie-Infusion erhielten sie 500 ml der als Getränk einzunehmenden Rehydrationslösung.

Rehydrationslösung scheint bei Patienten mit ausreichender Nierenfunktion Alternative zum Tropf zu sein

Nach dem ersten Zyklus der Chemotherapie zeigten sich keine deutlichen Anstiege der Kreatininkonzentration im Urin. Ein hoher Kreatininwert deutet auf eine Nierenerkrankung hin. 45 der 46 Patienten beendeten die Therapie ohne eine starke Nierenfehlfunktion. Die Ergebnisse zeigen daher, dass die orale Rehydrationslösung die Versorgung mit Flüssigkeit und Elektrolyten gewähren kann und Nierenfehlfunktionen vorbeugen kann. Sie könnte daher als Alternative zur Flüssigkeitszufuhr über einen Tropf eingesetzt werden.

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