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Führt eine Therapie mit Trastuzumab und Pertuzumab zu mehr Komplikationen nach einem Brustwiederaufbau?
Original Titel:
Association Between Targeted HER-2 Therapy and Breast Reconstruction Outcomes: A Propensity Score-Matched Analysis
Bei dem HER2-positvem Brustkrebs besteht die Besonderheit darin, dass die Brustkrebszellen der Frauen besondere Merkmale und zwar besondere viele Rezeptoren (=Andockstellen) vom Typ HER2 (HER2 leitet sich aus dem Englischen ab von human epidermal growth factor receptor 2) aufweisen. Diese besondere Eigenschaft macht man sich bei der Therapie von HER2-positivem Brustkrebs zunutze – die eingesetzten Medikamente zielen direkt auf diese Rezeptoren ab und schränken sie in ihren krebsfördernden Eigenschaften ein. Bekommt eine Frau heutzutage die Diagnose HER2-positiver Brustkrebs, besteht ihre Therapie in der Regel aus einer Operation kombiniert mit Chemotherapie und spezieller gegen den HER2 gerichteten Therapie. Trastuzumab und Pertuzumab heißen zwei der Medikamente, die speziell gegen den HER2 gerichtet sind. Trastuzumab und Pertuzumab können bei der Behandlung auch kombiniert verwendet werden.
Vergleich von Frauen mit Brustwiederaufbau mit und ohne Trastuzumab und Pertuzumab
Wissenschaftlern aus der USA ging es in ihrer Studie nun darum, herauszufinden, ob gegen den HER2 gerichtete Therapien mit Trastuzumab und Pertuzumab einen Einfluss auf mögliche Komplikationen nach einem Wiederaufbau der Brust haben. Wurde einer Frau bei einer Brustkrebsoperation die komplette Brust entfernt (Ärzte sprechen dann von Mastektomie), besteht für die Frau die Möglichkeit, ihre Brust im Rahmen einer Operation wiederaufbauen zu lassen. Viele Frauen wünschen sich eine solche Operation.
Um den Einfluss einer Therapie mit Trastuzumab und Pertuzumab auf mögliche Komplikationen nach einem Brustaufbau zu studieren, analysierten die Forscher Frauen, die zwischen 2006 und 2016 in einem medizinischen Zentrum in den USA (dem Duke University Medical Center) eine Mastektomie aufgrund ihres HER2-positivem Brustkrebs mit anschließendem Brustwiederaufbau erhalten hatten. Die Wissenschaftler verglichen Frauen, die innerhalb der 6 Wochen vor dem Brustwiederaufbau eine Therapie mit Trastuzumab und Pertuzumab erhalten hatten mit jenen, die keine speziell gegen den HER2 gerichtete Therapie erhalten hatten.
Kombinierte Therapie mit Trastuzumab und Pertuzumab erhöht Wundkomplikationen nach Brustwiederaufbau
Insgesamt konnten 214 Frauen verglichen werden (107 Frauen in jeder Gruppe). Frauen, die kombiniert Trastuzumab und Pertuzumab verwendeten, wiesen im Vergleich zu den Frauen, die diese Medikamente nicht verwendet hatten, ein erhöhtes Risiko für Wundkomplikationen auf, die erneute Operationen zum Verschluss der Wunden erforderlich machten. Wundkomplikationen traten vor allem bei den Frauen mit größeren Tumoren auf. Erhielten die Frauen eine alleinige Therapie mit Trastuzumab, traten keine vermehrten Komplikationen nach der Operation auf.
Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs, die vor dem Brustwiederaufbau eine kombinierte Therapie mit Trastuzumab und Pertuzumab erhalten haben, könnten vermehrt unter Wundkomplikationen leiden. Eine alleinige Gabe von Trastuzumab erwies sich bei den Frauen als sicher und war mit keinen Komplikationen nach der Operation zum Brustwiederaufbau verbunden. Weitere Studien sollten nun prüfen, welchen Einfluss eine Therapie mit Pertuzumab auf das Komplikationsrisiko nach Operationen zum Brustwiederaufbau hat. HER2-positive Brustkrebspatientinnen, die sich einen Brustwiederaufbau wünschen und derzeit mit Trastuzumab und Pertuzumab behandelt werden, sollten mögliche Risiken und individuelle Möglichkeiten mit ihren behandelnden Ärzten besprechen.
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