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Lieber mehr auf der Hüfte als an der Taille? Ein hohes Verhältnis des Taillenumfangs zum Hüftumfang verschlechtert den Krankheitsverlauf von Frauen mit KHK

Original Titel:
Relation of Waist-Hip Ratio to Long-Term Cardiovascular Events in Patients With Coronary Artery Disease

DGP – Übermäßiges Körperfett am Bauch (bestimmt durch das Verhältnis des Taillenumfangs zum Hüftumfang) erhöht das Risiko, an KHK zu erkranken. Doch auch auf den Krankheitsverlauf einer bereits bestehenden KHK scheint es sich negativ auszuwirken, wie eine aktuelle Studie zeigte. Dies konnte jedoch nur bei Frauen und nicht bei Männern beobachtet werden.


Bewegung und eine gesunde Ernährung sind enorm wichtig für die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Das deckt sich mit der Tatsache, dass sich Übergewicht schlecht auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit auswirkt. Wie eine erst kürzlich veröffentlichte Studie zeigte, haben bestimmte Körpermaße einen Einfluss auf das Risiko, an einer koronaren Herzkrankheit (KHK) zu erkranken. Zu diesen Körpermaßen zählten der BMI (Body Mass Index) und der Taillen- und der Hüftumfang bzw. ihr Verhältnis zueinander (Studie von Gilani und Kollegen, 2017 in der medizinischen Fachzeitschrift Iranian journal of public health veröffentlicht). Eine weitere Studie bestätigte, dass ein höheres Verhältnis des Taillenumfangs zum Hüftumfang (WHR, kurz für waist to hip ratio) das Risiko für KHK erhöht. Bezüglich des BMIs konnten die Wissenschaftler in dieser Studie jedoch keinen direkten Zusammenhang feststellen (Studie von Rashiti und Kollegen, 2017 in der medizinischen Fachzeitschrift Open access Macedonian journal of medical sciences veröffentlicht). Für das WHR erhärtet sich somit der Verdacht, dass dieses bei hohen Werten das KHK-Risiko erhöht. Doch wie sieht es bei Personen aus, die bereits an der KHK erkrankt sind? Wirkt sich das WHR auch dann noch auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit aus? Haben KHK-Patienten ein höheres Risiko für einen schlechteren Krankheitsverlauf, wenn sie ein hohes WHR aufweisen?

Wirken sich der BMI oder das Verhältnis des Taillenumfangs zum Hüftumfang auf den Krankheitsverlauf der KHK aus?

Forscher aus den USA und Spanien untersuchten nun, ob das Verhältnis vom Taillen- zum Hüftumfang einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf der KHK hat. Zu diesem Zweck untersuchten sie 1529 KHK-Patienten (74 % waren männlich), die aufgrund der Erkrankung an einem Rehabilitationsprogramm teilnahmen. Die Patienten waren durchschnittlich 63 Jahre alt. Sie wurden entsprechend ihres BMIs und ihres WHRs (nach Geschlechtern getrennt) in verschiedenen Gruppen eingeteilt. 40 % der Patienten waren laut ihrer BMI-Werte stark übergewichtig. 88 % der Männer und 57 % der Frauen hatten ein WHR, das anzeigte, dass sie stark übermäßiges Körperfett am Bauch hatten. Die Patienten wurden im Mittel 5,7 Jahre lang von der Studie begleitet. Die Wissenschaftler protokollierten, wie häufig es zu welchen Folgeereignissen der KHK kam. Zu diesen Folgeereignissen zählten das akute Koronarsyndrom (eine unmittelbar lebensbedrohliche Phase der KHK), Schlaganfall, die Notwendigkeit einer Maßnahme zur Wiederherstellung der Durchblutung, Herzrhythmusstörungen, die ihren Ursprung in der Herzkammer haben, oder Tod.

Frauen mit einem hohen Verhältnis des Taillenumfangs zum Hüftumfang hatten einen schlechteren Krankheitsverlauf

In dem Beobachtungszeitraum waren 415 Patienten von einem der oben genannten Folgeereignissen betroffen. Es stellte sich heraus, dass ein hohes WHR ein Vorhersagefaktor für diese dramatischen Ereignisse darstellte. Interessanterweise war das jedoch nur bei Frauen und nicht bei Männern der Fall. Dieses erhöhte Risiko für Frauen mit einem hohen WHR war unabhängig von dem BMI der Frauen. Ein hoher BMI schien im Gegensatz zu dem hohen WHR den Krankheitsverlauf der Patienten nicht negativ zu beeinflussen – weder bei Frauen noch bei Männern.

Frauen mit KHK hatten somit ein größeres Risiko für dramatische Folgeereignisse, wenn sie ein hohes Verhältnis des Taillenumfangs zum Hüftumfang aufwiesen – also, wenn sie übermäßiges Körperfett am Bauch hatten. Bei Männer war dies nicht der Fall. Der BMI hatte hingegen bei beiden Geschlechtern keinen Einfluss auf die Folgeereignisse. Gerade für Frauen scheint es sich daher auch dann noch zu lohnen, gegen die überschüssigen Pfunde am Bauch anzukämpfen, wenn sie bereits an der KHK erkrankt.

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