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Neue Erkenntnisse zur Dendritischen Zelltherapie – Mit intelligenten Abwehrzellen gegen den Krebs
Tagungsankündigung: 15. Internationales Symposium über Dendritische Zellen 10.- 14.6.2018 in Aachen
Aachen. Gemeinsam von niederländischen und deutschen Wissenschaftlern organisiert, findet vom 10. bis 14 Juni 2018 in Aachen das 15. Internationale Symposium über Dendritsche Zellen statt. Fünf Tage lang präsentieren international renommierte Experten die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Dendritischen Zellen die seit mehr als 40 Jahren weltweit erforscht werden. Ziel ist es, ihre Funktion im menschlichen Körper immer besser zu verstehen und ihr therapeutisches Potenzial zu nutzen. Wie ist der aktuelle Stand einer Impfung gegen Krebs mit Dendritischen Zellen und wie sehen die Zukunftsaussichten aus? Mit neuesten Erkenntnissen wird diese spannende Frage auf der internationalen Tagung im Eurogress Aachen diskutiert.
Die Dendritische Zelltherapie wird als ergänzende Strategie gegen Krebserkrankungen derzeit intensiv erforscht. Dazu werden isolierte Dendritische Zellen des Patienten mit Erkennungsbestandteilen seines Tumors versehen, sogenannten Tumorantigenen, und zurück in den Körper geschleust. Die so präparierten Abwehrzellen präsentieren dem Immunsystem die spezifischen Tumorzellproteine, damit diese erkannt und bekämpft werden können. Aktuelle Studien sollen zeigen, bei welchen onkologischen Erkrankungen Patienten von einer Impfung mit Dendritischen Zellen zusätzlich zur Standardtherapie – Operation und Bestrahlung – profitieren können.
Das vielfältige wissenschaftliche Programm umfasst den gesamten Forschungsbereich der Dendritischen Zellen. „Seit ihrer Entdeckung durch Ralph Steinman an der Rockefeller University in New York in den frühen 1970er Jahren arbeiten europäische Wissenschaftler in diesem spannenden Forschungsbereich mit und bringen ihre aktuellen Forschungen mit ein“, betonen die drei Kongresspräsidenten Prof. Carl Figdor, Radboud Institute for Molecular Life Sciences, Nijmegen
(Niederlande), Prof. Reinhold Förster, Institut für Immunologie, Medizinische Hochschule Hannover und Prof. Björn E. Clausen, Institut für Molekulare Medizin, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz.
Zahlreiche namhafte Referenten aus Spanien, Italien, Frankreich, Österreich, der Schweiz, Belgien, Großbritannien, Kanada, Israel, Japan, den USA und Australien stellen ihre aktuellen wissenschaftlichen Forschungsergebnisse und neuen Erkenntnisse vor. Aktuelle Tagungsschwerpunkte sind unter anderem neue Untersuchungen zum Verhalten Dendritischer Zellen gegenüber Allergenen, Viren und kommensalen Bakterien, die Rolle von Dendritischen Zellen bei Autoimmunerkrankungen und chronischen Infektionen sowie weitere erfolgversprechende Impfstrategien, zum Beispiel bei Melanomen der Haut.
Die Jahrestagung wird von einer umfassenden fachbezogenen Industrieausstellung begleitet.
Das komplette Kongressprogramm gibt es unter www.dc-2018.com.
Pressevertreter sind herzlich eingeladen, die Tagung zu besuchen, sich über die aktuellen Themen zu informieren und zu berichten. Gerne vermitteln wir Experten als Gesprächspartner für Interviews! Akkreditierungen bitte direkt über den Pressekontakt.
Hintergrund
Dendritische Zellen sind die „sentinel cells“ – die Wachtposten des Immunsystems mit der Funktion, Antigene zu entdecken und so zu präsentieren, dass sie vom Immunsystem als fremdartig und gefährlich erkannt werden so dass eine Immunantwort ausgelöst wird. Mit ihrer typischen sternförmigen Gestalt durch die bäumchenartigen Zellausläufer, die ständig in alle Richtungen in Bewegung sind, können dendritische Zellen effektiv fremde Pathogene und Antigene abfangen. Sie nehmen diese auf, verarbeiten sie und wandern in die lymphatischen Organe. Dort präsentieren sie die zu Peptiden verarbeiteten Antigene, die dann von spezifischen T-Lymphozyten erkannt und vernichtet werden können. Neben dieser schützenden Funktion spielen Dendritische Zellen eine ebenso wichtige Rolle bei der Etablierung und Aufrechterhaltung von Toleranz gegenüber körpereigenen Strukturen und ungefährlichen fremden Antigenen. Somit liefern sie auch einen wichtigen Beitrag zur Verhinderung von Autoimmunkrankheiten und Allergien. Der kanadische Immunologe Ralph M. Steinman, der die Dendritischen Zellen 1973 entdeckte und ihre zentrale Rolle im Immunsystem beschrieb, erhielt für seine bahnbrechenden Arbeiten 2011 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
Die Krebsimpfung mit Dendritischen Zellen ist eine Form der Immuntherapie, die sich international als Therapieform langsam zu etablieren beginnt. Seitdem mehrere Studien mit über 4500 Patienten veröffentlicht wurden, die mit Dendritischen Zellen behandelt wurden, wurde in den USA erstmals 2010 eine Impfung zur Behandlung von Prostatakarzinomen zugelassen. Inzwischen gibt es zur Immuntherapie mit Dendritischen Zellen etwa 1400 publizierte Fälle von behandelten Melanompatienten, rund 900 Patienten mit urologischen Tumoren (Prostata- und Nierenzellkarzinom) sowie Tumoren des Verdauungssystems, des Gehirns, Brustkrebs, Lungenkarzinomen und hämatologischen Erkrankungen. Während der Therapie kann es zu Tumor-Rückbildungen kommen, häufiger noch zu einer Stabilisierung der Erkrankung. In Deutschland ist die Behandlung – außerhalb von Studien – noch nicht zugelassen.
Tagungsort und Termin:
10. bis 14 Juni 2018
Eurogress Aachen
Monheimsallee 48
52062 Aachen