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Auffälligkeiten beim Essverhalten treten häufig bei Typ-1-Diabetes mit gleichzeitiger Zöliakie auf
Original Titel:
Increased prevalence of disordered eating in the dual diagnosis of type 1 diabetes mellitus and celiac disease
DGP – Treten die beiden Autoimmunerkrankungen Typ-1-Diabetes und Zöliakie gepaart auf, leiden die betroffenen Patienten 3-mal so häufig unter auffälligem oder gestörtem Essverhalten, als wenn sie nur an einer der beiden Krankheiten leiden, wie diese Studie zeigte.
Auffälliges oder gestörtes Essverhalten kann zu einer krankhaften Essstörung führen. Sowohl bei Patienten mit Typ-1-Diabetes als auch bei Patienten mit einer Zöliakie werden auffälliges und gestörtes Essverhalten häufig beobachtet.
Körper richtet sich gegen eigene Strukturen – bei Typ-1-Diabetes und Zöliakie leiden Betroffene unter demselben Schicksal
Typ-1-Diabetes und Zöliakie sind beides Autoimmunerkrankungen. Beim Typ-1-Diabetes werden die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse durch die Autoimmunerkrankung derart in Mitleidenschaft gezogen, dass die Patienten lebenslang darauf angewiesen sind, Insulin von außen zuzuführen. Die Zöliakie ist eine Erkrankung des Magen-Darm-Trakts, die durch eine Unverträglichkeit des Getreidebausteins Gluten hervorgerufen wird. Die Zöliakie ist eine Mischung aus Allergie und Autoimmunerkrankung. Das Immunsystem der Betroffenen erkennt Gluten fälschlicherweise als etwas Körperfremdes und Feindliches und produziert deshalb wie bei einer Allergie Antikörper gegen das Gluten. Die Antikörper richten sich aber nicht nur gegen das Gluten, sondern attackieren auch körpereigene Strukturen – dies entspricht dem Vorgang einer Autoimmunerkrankung.
Israelische Forscher untersuchten nun in ihrer Studie, wie häufig auffälliges oder gestörtes Essverhalten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes und Zöliakie auftritt. Dabei verglichen sie Patienten, die an entweder Typ-1-Diabetes oder Zöliakie litten, mit Patienten, bei denen beide Krankheiten gleichzeitig vorzufinden waren. Alle Patienten füllten einen Fragebogen zu ihrem Essverhalten aus. Die Patienten mit Typ-1-Diabetes beantworteten zudem noch einen Fragebogen speziell zu Essproblemen aufgrund der Diabeteserkrankung. Im Studienkollektiv waren letztlich 39 Personen mit Typ-1-Diabetes und Zöliakie, 97 Personen mit alleinigem Typ-1-Diabetes und 267 Personen mit ausschließlicher Zöliakie.
Deutlich mehr Auffälligkeiten beim Essverhalten, wenn Typ-1-Diabetes und Zöliakie gleichzeitig vorliegen
Es zeigte sich, dass Jugendliche und junge Erwachsene, die gleichzeitig von Typ-1-Diabetes und Zöliakie betroffen waren, 3-mal so häufig unter auffälligem oder gestörtem Essverhalten litten (26,0 %) wie die Patienten, die nur Typ-1-Diabetes oder Zöliakie hatten (jeweils 8,2 %). Faktoren, die das Entstehen von auffälligem oder gestörtem Essverhalten begünstigten, waren weibliches Geschlecht, höheres Lebensalter und Übergewicht.
Die Studie verdeutlicht, dass Jugendliche und junge Erwachsene, die gleichzeitig an Typ-1-Diabetes und Zöliakie leiden, deutlich häufiger als Personen mit nur einer dieser Krankheiten unter einem auffälligem oder gestörtem Essverhalten leiden. Da auffälliges oder gestörtes Essverhalten eine krankhafte Essstörung begünstigt, sollten Patienten mit Typ-1-Diabetes und Zöliakie umfassend unterstützt und begleitet werden.
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