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Diabetesforscher und Bioingenieure diskutieren zukunftsweisende Forschungskonzepte
Neue Technologien ermöglichen tiefergehende Erkenntnisse zu den Ursachen von Volkskrankheiten wie Diabetes, Adipositas oder Krebs und eröffnen den Weg zu einer neuen Generation von Diagnostika und Therapien. Erstmalig haben der neue Helmholtz Pioneer Campus (HPC) am Helmholtz Zentrum München und das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) Bioingenieure, Diabetesforscher und Wissenschaftler angrenzender Therapiegebiete zur ‚International Conference on Engineering Biomedical Breakthroughs‘ auf der Insel San Servolo vor Venedig eingeladen.
Knapp 100 international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diskutierten auf der viertägigen Konferenz neueste Forschungskonzepte und deren klinische Anwendung. Im Zentrum der Vorträge standen zukunftsweisende bildgebende Verfahren und Methoden der nicht-invasiven Diagnostik. Mit diesem Fokus war die Präsentation von Nobelpreisträger Prof. Steven Chu zu Nanopartikel-vermittelter Bildgebung in der Biomedizin ein mit großem Interesse erwartetes Highlight. Er war 1997 für seine Forschungsarbeiten zur Laserkühlung von Atomen mit der höchsten wissenschaftlichen Auszeichnung geehrt worden. Steven Chu wird zukünftig auch dem wissenschaftlichen Beirat des HPC angehören.
„Mit dieser Auftaktveranstaltung ist uns ein wichtiger Brückenschlag zwischen verschiedenen Disziplinen und unter Einbindung international führender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gelungen“, zeigten sich Initiator Prof. Matthias Tschöp und Hauptorganisator Dr. Thomas Schwarz-Romond begeistert. „Dafür haben wir an der Internationalen Universität Venedig eine inspirierende Umgebung gefunden.“ Gemeinsam mit ihrem HPC-Direktorenkollegen Prof. Vasilis Ntziachristos und den DZD-Vorständen Prof. Martin Hrabě de Angelis, Prof. Hans-Ulrich Häring und Prof. Michael Roden hatten sie zu dem Treffen eingeladen.
„Die Kombination von Ingenieurstechnik (‚bioengineering’) mit biomedizinischer Stoffwechselforschung verspricht neue innovative Anwendungen (‚solutions’)“, so Vasilis Ntziachristos. „Elementarer Treibstoff sind Konzepte der Bioinformatik, also Big-Data, Deep-Learning und Artificial Intelligence um biologische Systeme in ihrer Gesamtheit und molekularen Tiefe zu verstehen“, ergänzt Martin Hrabé de Angelis.
Ziel des kürzlich gegründeten HPC ist es, an den Schnittstellen verschiedenster Forschungsdisziplinen bisher ungelösten Fragestellungen auf den Grund zu gehen, und neueste Erkenntnisse mit klinischen Partnern zügig in die Praxis umzusetzen. Dabei profitieren die ‚Pioniere’ von der international anerkannten Expertise und Infrastruktur des Helmholtz Zentrum München sowie dessen enger Verzahnung mit dem DZD. Im DZD entwickeln führende deutsche Grundlagenforscher, Kliniker und Epidemiologen neue Konzepte zur erfolgreichen Prävention und Therapie von Diabetes und wollen diese rasch in die klinische Praxis überführen.
Die erste ‚International Conference on Engineering Biomedical Breakthroughs‘ brachte zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten für interdisziplinäre und patientenorientierte Forschung. Alle organisierenden Partner und die internationalen Sprecher renommierter Forschungseinrichtungen betonten den unmittelbaren Mehrwert und damit das besondere Format dieser Auftaktveranstaltung.
Weitere Informationen
Hier geht es zur Webseite der Konferenz inklusive Programm und Sprechern: http://sanservolo2018.helmholtz-muenchen.de
Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.300 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 37.000 Beschäftigten angehören.
Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) e.V. ist eines der sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung. Es bündelt Experten auf dem Gebiet der Diabetesforschung und verzahnt Grundlagenforschung, Epidemiologie und klinische Anwendung. Ziel des DZD ist es, über einen neuartigen, integrativen Forschungsansatz einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen, maßgeschneiderten Prävention, Diagnose und Therapie des Diabetes mellitus zu leisten. Mitglieder des Verbunds sind das Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, das Deutsche Diabetes-Zentrum DDZ in Düsseldorf, das Deutsche Institut für Ernährungsforschung DIfE in Potsdam-Rehbrücke, das Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrum München an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und das Paul-Langerhans-Institut Dresden des Helmholtz Zentrum München am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden, assoziierte Partner an den Universitäten in Heidelberg, Köln, Leipzig, Lübeck und München sowie weitere Projektpartner.