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Hormonersatztherapie nach Brustkrebs: Vorsicht ist geboten
Original Titel:
The oncologic impact of hormone replacement therapy in premenopausal breast cancer survivors: A systematic review
DGP – Ob eine Hormonersatztherapie das Risiko für eine Krankheitsrückkehr bei jungen Frauen, die ihre Brustkrebserkrankung überlebt haben, erhöht, kann aufgrund dieser Auswertung nicht abschließend festgelegt werden. Da eine Hormonersatztherapie von Medizinern aber ohnehin kritisch betrachtet wird, da sie das Brustkrebsrisiko erhöhen kann, sollten insbesondere Brustkrebsüberlebende die Anwendung einer Hormonersatztherapie sorgsam überbedenken.
Die Wechseljahre erlebt jede Frau ganz unterschiedlich. Während manche Frauen von Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen geplagt werden, ist die Hormonumstellung für andere Frauen wiederum weniger schlimm. Die Wechseljahre sind dadurch gekennzeichnet, dass sich das Hormonlevel der Frauen verändert – es werden weniger weibliche Geschlechtshormone produziert. Um den Wegfall der körpereigenen Hormonproduktion zu kompensieren, besteht die Möglichkeit einer Hormonersatztherapie. Hierbei werden die weggefallenen Hormone in Form von Medikamenten zugeführt. Seit 2002 sind erstmal deutliche Bedenken in Bezug auf die Hormonersatztherapie aufgekommen – Studien zeigten, dass diese das Risiko erhöht, an Brustkrebs und Eierstockkrebs zu erkranken. In Deutschland kommt die Hormonersatztherapie seither nur noch deutlich seltener und nur bei ausgeprägten Wechseljahresbeschwerden zum Einsatz.
Ist eine Hormonersatztherapie für junge Frauen, die Brustkrebs überlebt haben, sicher?
Kanadische Forscher untersuchten nun das Risiko für einen Krankheitsrückfall bei Brustkrebsüberlebenden unter 50 Jahren, die eine Hormonersatztherapie angewendet hatten. Die Forscher recherchierten in medizinisch-wissenschaftlichen Datenbanken nach Studien zu diesem Thema und fanden 4 Studien, die sie dann zusammenfassend auswerteten. In die 4 Studien waren insgesamt 3477 Frauen eingeschlossen. Die Forscher werteten die Ergebnisse getrennt nach dem Studientyp aus. Bei einer Beobachtungsstudie werden zwei oder mehrere Gruppen, die sich in dem zu untersuchenden Merkmal unterscheiden, über einen festgelegten Zeitraum beobachtet. Auf diese Weise können Rückschlüsse darüber gezogen, ob das untersuchte Merkmal einen Einfluss auf die Menschen genommen hat. Bei einer Interventionsstudie hingegen wird nicht passiv beobachtet, sondern aktiv gehandelt. Gruppe 1 bekommt eine Behandlung, Gruppe 2 eine Kontrollbehandlung. So können Forscher schauen, ob sich Unterschiede bei den Menschen ergeben, je nachdem ob sie Gruppe 1 oder 2 zugeordnet waren.
Ergebnisse lassen Fragen offen
Die Auswertung zu den Beobachtungsstudien (3 Studien) zeigte auf, dass die Hormonersatztherapie keinen Einfluss auf eine Rückkehr der Krebserkrankung bei den Frauen hatte. Die Ergebnisse der Interventionsstudie deuteten hingegen auf ein erhöhtes Rückfallrisiko bei Frauen hin, die eine Hormonersatztherapie angewendet hatten.
Die Studienautoren schlussfolgerten, dass aufgrund dieser divergierenden Ergebnisse weitere Studien notwendig sind, um das Risiko für eine Krankheitsrückkehr bei jungen Frauen, die eine Brustkrebserkrankung überlebt haben, abschätzen zu können. Da eine Hormonersatztherapie von Medizinern aber ohnehin kritisch betrachtet wird, da sie das Brustkrebsrisiko erhöhen kann, sollten insbesondere Brustkrebsüberlebende die Anwendung einer Hormonersatztherapie sorgsam überbedenken.
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