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Appell für Früherkennung für ein lebenswertes Leben nach dem Klinikaufenthalt: Intensive Behandlungen steigern das Depressionsrisiko älterer Patienten
Original Titel:
Hospitalisation and surgery: Is exposure associated with increased subsequent depressive symptoms? Evidence from The Irish Longitudinal Study on Ageing (TILDA)
DGP – Die Analyse depressiver Symptome bei älteren Patienten mit Klinikaufenthalten und Operationen demonstriert, dass diese Behandlungen mit verstärkten Depressionen einhergehen. Der Stress, der mit einer solchen Behandlung einhergeht, könnte ein Element sein, dass Patienten depressiver stimmt. Da eine gute Behandlung von Depressionen auch ein wichtiger Teil der effektiven Behandlung anderer Erkrankungen ist, zeigt sich hiermit, dass die Früherkennung und Behandlung depressiver Symptome bereits in der Klinik und während der Nachsorge einsetzen sollte. Auch Patienten selbst sollten ihrem Bauchgefühl nach einem Klinikaufenthalt trauen: depressive Symptome können in der Folge auftreten und sollten dann mit dem Arzt besprochen und behandelt werden, um das Leben wieder lebenswerter zu machen.
Für ältere Menschen ist eine Operation mit anderen Risiken verbunden als für jüngere Patienten. Zu den möglichen Folgen gehören beispielsweise die Entwicklung von Demenzsymptomen, auch ‚Delir‘ genannt. Neuerdings steht aber auch in Frage, ob Operationen bei Älteren eventuell auch depressive Symptome verstärken könnten. Die Früherkennung von Depressionen ist ein kritisches Element bei der Behandlung. Bei älteren Patienten können Depressionen zudem ein frühes Zeichen für eine beginnende Demenzerkrankung sein.
Können Klinikaufenthalte ältere Menschen depressiv machen?
Um zu ermitteln, ob ein Krankenhausaufenthalt mit einer Operation und Anästhesie mit einer Zunahme depressiver Symptome einhergehen kann, untersuchten irische Epidemiologen die medizinischen Daten von Erwachsenen im Alter von mindestens 50 Jahren. Die Untersuchung fand als Teil einer irischen Alterungsstudie (TILDA) statt. Die Forscher ermittelten bei 8036 Teilnehmern der Studie eventuelle depressive Symptome zu Beginn der Studie sowie zwei Jahre später. In den 12 Monaten vor dem ersten Depressionstest hatten 459 Teilnehmer einen Klinikaufenthalt. Diese Patienten waren im Mittel 67 Jahre alt, etwas mehr als die Hälfte (55,3 %) waren Frauen. 548 weitere Teilnehmer (im Mittel 65 Jahre alt, 51,8 % Frauen) hatten nicht nur einen Klinikaufenthalt, sondern wurden unter Anästhesie operiert. Die 6891 übrigen Teilnehmer (im Mittel 64 Jahre alt, 54,3 % Frauen) mussten dagegen in diesem Jahr nicht ins Krankenhaus. Die Analyse der gesamten untersuchten Zeiträume zeigte, dass die Patienten, die im Jahr vor einem der Depressionstests in Krankenhaus mussten, ein um 7 % gestiegenes Risiko für depressive Symptome hatten im Vergleich zu den Teilnehmern, die nicht ins Krankenhaus mussten. Auch für die Patienten, die in dem vorhergehenden Jahr operiert worden waren (mit Anästhesie), stieg das Risiko um 4 % an.
Erhöhtes Risiko für Depressionen nach Klinik oder Operation
Naheliegend wäre der Gedanke, dass Patienten aufgrund ihrer jeweiligen Erkrankung, die die klinische Behandlung notwendig machte, stärker unter Depressionen litten. Die Forscher verglichen daher, ob die Erkrankungen, die besonders oft auftraten, mit den Depressionen zusammenhingen. Die häufigsten Begleiterkrankungen waren Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, Herzrhythmusstörungen und Herzmuskelentzündung, Diabetes, Herzinfarkt und chronische Lungenerkrankungen. Weder diese Erkrankungen noch die kritischsten Medikamente (z. B. Opiate) hatten aber einen wesentlichen Effekt auf die Ergebnisse: Patienten hatten nach einem Krankenhausaufenthalt oder einer Operation mit Anästhesie ein erhöhtes Depressionsrisiko, weitgehend unabhängig von der jeweiligen Begleiterkrankung.
Depressive Symptome früh erkennen und behandeln für ein lebenswertes Leben
Die Analyse depressiver Symptome bei älteren Patienten mit Klinikaufenthalten und Operationen demonstriert, dass diese Behandlungen mit verstärkten Depressionen einhergehen. Der Stress, der mit einer solchen Behandlung einhergeht, könnte ein Element sein, dass Patienten depressiver stimmt. Da eine gute Behandlung von Depressionen auch ein wichtiger Teil der effektiven Behandlung anderer Erkrankungen ist, zeigt sich hiermit, dass die Früherkennung und Behandlung depressiver Symptome bereits in der Klinik und während der Nachsorge einsetzen sollte. Auch Patienten selbst sollten ihrem Bauchgefühl nach einem Klinikaufenthalt trauen: depressive Symptome können in der Folge auftreten und sollten dann mit dem Arzt besprochen und behandelt werden, um das Leben wieder lebenswerter zu machen.
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