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Superfood Nüsse

Original Titel:
Nut consumption and risk of metabolic syndrome and overweight/obesity: a meta-analysis of prospective cohort studies and randomized trials

DGP – Nüsse könnten den Ergebnissen dieser Studie zufolge wirksam vor Übergewicht und dem Metabolischen Syndrom schützen. Verschiedene Studientypen bestätigten die günstigen Auswirkungen des Nussverzehrs.


Nüsse sind gesunde Lebensmittel, daran besteht kein Zweifel. Sie enthalten wertvolle Fettsäuren, zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe und sättigungsfördernde Ballaststoffe und Proteine. Durch ihren hohen Fettgehalt haben Nüsse viele Kalorien – ein Teil dieser Kalorien ist für den Menschen aber vermutlich nicht verfügbar, da er nicht verstoffwechselt werden kann. Untersuchungen belegten bereits, dass der tägliche Verzehr von Nüssen nicht zu einer Gewichtszunahme führte (Studie von de Souza & Kollegen, 2017 in der Fachzeitschrift Nutrients veröffentlicht).

Nussverzehr und Einfluss auf das Körpergewicht und den Stoffwechsel untersucht

Forscher der Wuhan Universität in China nahmen sich den Einfluss von Nüssen auf die Gesundheit in ihrer Studie nun nochmal intensiv an. Sie suchten in wissenschaftlichen Datenbanken Studien heraus, die sich mit dem Einfluss von Nussverzehr auf das Risiko für Übergewicht/Adipositas und das Risiko für das Metabolische Syndrom beschäftigten. Menschen mit einem zu hohen Körpergewicht erkranken häufig an dem Metabolische Syndrom. Ärzte sprechen von dem Metabolischen Syndrom, wenn ein Mensch zu viel Fett im Bauchraum aufweist, Blutdruck- und Blutfettwerte nicht optimal sind und sich Vorstufen von Diabetes nachweisen lassen.

Mehr als 425 000 Teilnehmerdaten konnten ausgewertet werden

Bei ihrer Recherche identifizierten die chinesischen Forscher 6 Kohortenstudien mit 420 890 Teilnehmern und 62 Interventionsstudien mit 7184 Teilnehmern. Bei einer Kohortenstudie werden Menschen zu ihrem Nussverzehr befragt und dann in Gruppen eingeteilt, je nachdem wie hoch oder niedrig ihr Nussverzehr war. Nach einer Beobachtungszeit von mehreren Jahren wird dann geschaut, ob sich die Menschen in Abhängigkeit von ihrem Nussverzehr unterschiedlich entwickelt haben und beispielweise Personen in der Gruppe mit dem höchsten Nussverzehr eher oder seltener erkrankt sind. Bei einer Interventionsstudie werden Menschen auf mindestens 2 verschiedene Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhält eine aktive Intervention, hier in diesem Fall Nüsse – die andere Gruppe ist die Kontrollgruppe, die keine Nüsse essen soll. Nach einer festgelegten Zeit wird dann untersucht, wie sich die Nuss-Esser von den Personen aus der Kontrollgruppe ohne Nussverzehr unterscheiden.

Nüsse schützen vor Übergewicht und sind gut für die Gesundheit

Die Ergebnisse der Kohortenstudien zeigten, dass das Risiko für das Metabolische Syndrom pro Anstieg der Nussmenge um eine Portion/Woche abnahm. Gleiches galt auch für das Risiko, Übergewicht oder Adipositas zu entwickeln. Der Nussverzehr stellte demnach einen wirksamen Schutz vor dem Metabolischen Syndrom und einem zu hohen Körpergewicht dar. Die zusammenfassende Auswertung der Interventionsstudien zeigte ergänzend, dass der Nussverzehr zu einem reduzierten Körpergewicht, BMI (Body Mass Index; Maß zur Einschätzung des Körpergewichts einer Person in Relation zu seiner Körpergröße) und Taillenumfang führte.

Nussverzehr übte gemäß diesen Studienergebnissen einen günstigen Einfluss auf die Entwicklung des Körpergewichts und auf das Risiko für das Metabolische Syndrom aus. Weitere Studien sollten nun testen, ob sich die Effekte bei einzelnen Nusssorten unterscheiden.

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