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Cholesterinsenkende Statine bei älteren Patienten – Die meisten Patienten halten sich nicht an den Therapieplan
Original Titel:
Predictors of first-year nonadherence and discontinuation of statins among older adults: a retrospective cohort study
DGP – Die meisten älteren Patienten nahmen cholesterinsenkende Statine nicht wie empfohlen ein. Viele setzten die Medikamente sogar eigenmächtig ab. Zu diesen Ergebnissen kam die vorliegende Studie. Die Wissenschaftler identifizierte zudem Faktoren, die die Einhaltung des Therapieplans beeinflussten.
Zu hohe Cholesterinwerte sind eine Gefahr für das Herz-Kreislauf-System. Dementsprechend wird Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit (KHK) empfohlen, regelmäßig Medikamente einzunehmen, die die Cholesterinwerte senken. Klassischerweise kommen hier Statine zum Einsatz. Doch auch vorbeugend kann es sinnvoll sein, Statine einzunehmen, damit es erst gar nicht zu einer Herz-Kreislauf-Erkrankung kommt. Wie bei allen Medikamenten ist es auch bei Statinen wichtig, dass sie wie empfohlen eingenommen werden. Denn nur so können sie die erhoffte Wirkung erzielen. Ein Forscherteam aus Australien interessierte sich dafür, wie häufig sich Patienten, die Statine nahmen, nicht an den Therapieplan hielten – also therapieuntreu waren – und was für Gründe es dafür gab. Dabei legten sie ihr Augenmerk speziell auf ältere Patienten.
Wissenschaftler untersuchten die Therapietreue von mehr als 22000 älteren Patienten
Die Forscher analysierten für ihre Studie die Daten von 22340 Australiern, die mindestens 65 Jahre alt waren und zwischen 2014 und 2015 eine Therapie mit Statinen begonnen hatten. Die Wissenschaftler untersuchten, ob sich die Patienten innerhalb des ersten Jahres bei der Einnahme der Statine an den Therapieplan hielten. Dementsprechend protokollierten sie, wie häufig Patienten weniger Statine als empfohlen nahmen (weniger als 80 %) und wie viele Patienten die Therapie abbrachen (mindestens 90 Tage lang keine Statine mehr nahmen). Außerdem suchten die Wissenschaftler nach Risikofaktoren, die das Nichteinhalten des Therapieplans bzw. den Abbruch der Therapie förderten.
Die meisten Patienten nahmen die Statine nicht wie empfohlen ein
Die Wissenschaftler stellten bei der Analyse der Daten fest, dass sich mehr als die Hälfte der Patienten (55,1 %) während des ersten Jahres nicht an den Therapieplan hielt. 44,7 % der Patienten setzten die Statine sogar im ersten Jahr eigenmächtig ab.
Die Wissenschaftler identifizierten Risikofaktoren für die Therapieuntreue
Im Weiteren wollten die Forscher herausfinden, welche Faktoren die Therapietreue der Patienten beeinflussten. Sie fanden heraus, dass eine Erkrankung an Diabetes mit einem höheren Risiko einherging, dass sich der Patient nicht an den Therapieplan hielt oder die Therapie abbrach. Ähnliches galt auch für Ängste. Auch Personen, die unter Ängsten litten, brachen häufiger die Behandlung ab. Anders sah es bei Bluthochdruck, Brustengen und Herzschwäche aus. Patienten, die von diesen Leiden betroffen waren, nahmen die Statine häufiger nach Empfehlung ein – genauso wie Patienten, die aus verschiedenen Gründen mehr als vier verschiedene Medikamente einnehmen mussten.
Die meisten älteren Patienten hielten sich somit bei der Einnahme von Statinen im ersten Jahr nicht an den Therapieplan. Das äußerte sich sowohl dadurch, dass häufig weniger Statine eingenommen wurden als empfohlen, als auch dadurch, dass oftmals die Statine eigenmächtig abgesetzt wurden. Es konnten Risikofaktoren für die Therapieuntreue identifiziert werden. So könnten beispielsweise speziell Patienten mit Diabetes und Ängsten davon profitieren, wenn sie bei der Einhaltung des Therapieplans unterstützt werden.
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