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Krankhafte Muskelveränderungen schnell und zielsicher erkennen
Forscherin am Bergmannsheil mit dem Förderpreis der Sophia & Fritz Heinemann-Stiftung ausgezeichnet
Dr. Lara Schlaffke, Mitarbeiterin der Neurowissenschaftlichen Forschung der Neurologischen Klinik am Bergmannsheil (Direktor: Prof. Dr. Martin Tegenthoff), erhält den mit 15.000 Euro dotierten Förderpreis der Sophia & Fritz Heinemann-Stiftung. In ihrem preisgekrönten Forschungsprojekt untersucht die Wissenschaftlerin, wie man mit bildgebenden Verfahren krankhafte Prozesse im Muskelgewebe zuverlässig und ohne invasiven Eingriff diagnostizieren kann. Solche Verfahren könnten Medizinern wichtige Anhaltspunkte liefern, um die Behandlung von Patienten mit Muskelschwund zu optimieren. Dr. Lara Schlaffke erhielt den Preis im Rahmen der diesjährigen FoRUM-Tagung der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum (RUB) am 14. November 2018, die in diesem Jahr im Knappschaftskrankenhaus Bochum stattfand. Die Auszeichnung übergab Rita Gruska (Commerzbank Bochum) im Namen der Sophia & Fritz Heinemann-Stiftung.
Neuromuskuläre Erkrankungen besser verstehen
Neuromuskuläre Erkrankungen gibt es in vielfältigen und oft sehr seltenen Ausprägungen. Über 800 Varianten sind bekannt. Dr. Lara Schlaffke beschäftigt sich in ihrem Forschungsprojekt mit der sogenannten sporadischen Einschlusskörpermyositis (sIBM): Dabei handelt es sich um eine entzündliche, eher im höheren Lebensalter auftretende Muskelerkrankung, die sich in Muskelschwäche und Muskelschwund äußert und im Verlauf immer weiter fortschreitet. Betroffene sind daher im fortgeschrittenen Stadium oft auf einen Rollstuhl angewiesen. Die Ursachen der Erkrankung sind bislang nicht endgültig geklärt. Derzeit gibt es keine Möglichkeit der Heilung. Mithilfe spezieller diagnostischer Methoden mittels der Magnetresonanztomographie (MRT) will Lara Schlaffke neue quantitative Biomarker identifizieren, die Aufschluss über die Ausprägung und den Verlauf der Erkrankung geben könnten. „Mit solchen Verfahren könnten wir die Therapieplanung bei betroffenen Patienten optimieren und den idealen Zeitpunkt für den Behandlungsbeginn besser festlegen“, erklärt sie. „In Zusammenarbeit mit dem Muskelzentrum Ruhrgebiet, das am Bergmannsheil angesiedelt ist, haben wir hier hervorragende Voraussetzungen, um unseren Forschungsansatz weiterzuentwickeln und neue Türen für eine verbesserte Diagnostik dieser schweren Erkrankung aufzustoßen.“ Auch Dr. Anne-Katrin Güttsches, Mitarbeiterin der Neurologischen Klinik Bergmannsheil, beschäftigt sich wissenschaftlich mit der sIBM-Erkrankung. Sie hat in grundwissenschaftlichen Untersuchungen gezeigt, dass bei betroffenen Patienten Funktionsstörungen in zellulären Abbaumechanismen vorliegen, die offenbar ebenfalls einen Einfluss auf die Entstehung dieser Erkrankung haben. Ihre Arbeit wurde auf der FoRUM-Tagung der RUB mit einem Posterpreis gewürdigt.
Über die Sophia & Fritz Heinemann-Stiftung
Ziel der Sophia & Fritz Heinemann-Stiftung ist unter anderem die Förderung und Unterstützung von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Humanmedizin, vornehmlich an der Medizinischen Fakultät in Bochum. Für diesen Zweck stellt die Stiftung der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum in diesem Jahr einen Förderpreis in Höhe von 15.000 Euro zur Verfügung. Die Stiftung trägt ihren Namen nach dem ehemaligen Bochumer Bürgermeister (1952-1969) Fritz Heinemann (* 1903, † 1975) und seiner Gemahlin Sophia. Die Stiftung wird von der Commerzbank AG verwaltet.
Über das Bergmannsheil
Das BG Universitätsklinikum Bergmannsheil zählt zu den größten Akutkliniken der Maximalversorgung im Ruhrgebiet. 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung verunglückter Bergleute begründet, vereint das Bergmannsheil heute 23 hochspezialisierte Kliniken und Fachabteilungen mit insgesamt 707 Betten unter einem Dach. Mehr als 2.300 Mitarbeiter stellen die qualifizierte Versorgung von rund 89.000 Patienten pro Jahr sicher.
Das BG Universitätsklinikum Bergmannsheil gehört zur Unternehmensgruppe der BG Kliniken. In ihr sind neun berufsgenossenschaftliche Akutkliniken, zwei Kliniken für Berufskrankheiten und zwei Unfallbehandlungsstellen verbunden. Mit 12.500 Mitarbeitern und jährlich über 550.000 Patienten ist die Gruppe einer der größten Klinikverbünde Deutschlands. Darüber hinaus ist das Bergmannsheil Teil des Universitätsklinikums der Ruhr-Universität Bochum (UK RUB). Weitere Informationen: www.bergmannsheil.de, www.bg-kliniken.de