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Neues digitales Register für Demenz
Diagnostik und Versorgung von Patienten in Bayern verbessern
Jahr für Jahr steigt die Zahl der Menschen, die an Demenz erkranken. Um sie besser versorgen zu können, ihre Angehörigen zu unterstützen und den Langzeitverlauf von Behandlungen untersuchen zu können, startet im Januar 2019 das „Digitale Demenzregister Bayern (DigiDEM)“. Gefördert wird das Projekt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), des Universitätsklinikums Erlangen und des Innovationsclusters Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg von der Bayerischen Staatsregierung. Den Förderbescheid über 2,2 Millionen Euro für die ersten zwei Jahre hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml nun in Nürnberg übergeben.
Mit derzeit 50 Millionen Betroffenen weltweit gilt die Demenz als eine große Herausforderung unserer Zeit. Allein in Bayern leben derzeit mehr als 240.000 Menschen mit Demenz. Aufgrund der demografischen Veränderungen kann bis 2030 von einem Anstieg auf 300.000 Patienten ausgegangen werden. Die zukünftige Versorgung und Pflege dieser Menschen stellt nicht nur für das Gesundheitssystem, sondern auch für die Gesellschaft eine der größten Herausforderungen dar. Dieser Herausforderung begegnet die Bayerische Staatsregierung mit der Umsetzung der ressortübergreifenden Bayerischen Demenzstrategie.
Patienten und ihre Angehörigen im Fokus
Der Versorgung von Menschen mit Demenz widmet sich das Forschungsprojekt „Digitales Demenzregister Bayern (DigiDEM)“, das im Januar 2019 startet und im Rahmen des Handlungsfelds „Grundlagen- und Versorgungsforschung“ der Bayerischen Demenzstrategie gefördert wird. Ziele von DigiDEM sind die Bereitstellung digitaler Angebote für Menschen mit Demenz und kognitiven Beeinträchtigungen sowie die Einrichtung eines digitalen Wegweisers Demenz für Betroffene und deren pflegende Angehörige. Zusätzlich zielt DigiDEM darauf ab, eine digitale Unterstützungsplattform für das ehrenamtliche Engagement in der Betreuung von Menschen mit Demenz aufzubauen sowie eine digitale Form der Partizipation für die Bürgerinnen und Bürger Bayerns zu schaffen.
Register soll Erkenntnisse zur Versorgungsforschung liefern
DigiDEM baut auf den Ergebnissen des kürzlich durchgeführten Projekts „Bayerischer Demenz Survey (BayDem)“ mit insgesamt über 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmern (Menschen mit Demenz und pflegende Angehörige) auf. Über die Bereitstellung und Erforschung von digitalen Angeboten hinaus, soll DigiDEM die Versorgungsforschung im Bereich Demenz stärken. Ziel ist es deshalb, ein digitales Register in Bayern einzurichten, um unter anderem die klinische Komplexität und den Langzeitverlauf demenzieller Erkrankungen besser zu verstehen. Dazu werden flächendeckend Langzeitdaten zur Behandlung, Versorgung und Angebotsnutzung von Menschen mit Demenz sowie zur Belastung pflegender Angehöriger in allen sieben Regierungsbezirken Bayerns erhoben. Die Erkenntnisse sollen dazu beitragen, die Lebensverhältnisse der Menschen mit Demenz und ihrer pflegenden Angehörigen insbesondere in den ländlichen Regionen Bayerns zu verbessern.
DigiDEM ist ein Verbund bestehend aus der FAU, vertreten durch das Interdisziplinäre Zentrum für Health Technology Assessment und Public Health (Leitung: Prof. Dr. Peter Kolominsky-Rabas) und dem Lehrstuhl für Medizinische Informatik (Leitung: Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch), dem Uni-Klinikum Erlangen, vertreten durch das Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung (Leitung: Prof. Dr. Elmar Gräßel) und dem Innovationscluster Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg (Vorstände: Prof. Dr. Erich R. Reinhardt und Prof. Dr. Jürgen Schüttler). Für den beantragten Bewilligungszeitraum 01.01.2019 – 31.12.2020 wird DigiDEM vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege mit 2,2 Millionen Euro gefördert.