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Die Behandlung von chronischer myeloischer Leukämie mit Nilotinib führt häufiger zu Diabetes und erhöhten Cholesterin-Werten im Vergleich zu Dasatinib
Original Titel:
Incidence of type 2 diabetes mellitus and hyperlipidemia in patients prescribed dasatinib or nilotinib as first- or second-line therapy for chronic myelogenous leukemia in the US
Dasatinib und Nilotinib sind zwei alternative Wirkstoffe, die zur Behandlung von chronisch myeloischer Leukämie (CML) verwendet werden. Als mögliche Nebenwirkungen dieser Medikamente können Stoffwechselerkrankungen auftreten, z. B. Typ-2-Diabetes und die sogenannte Hyperlipidämie. Während bei Diabetes erhöhte Blutzuckerwerte vorliegen, bezeichnet die Hyperlipidämie eine Erhöhung der Cholesterin-Werte und der Blutfette.
Hängen Wirkstoffe und Begleiterkrankung zusammen?
Um einen Zusammenhang zwischen Wirkstoff und Nebenerkrankung zu finden, haben US-Forscher eine rückblickende Studie mit Patientendaten aus den Jahren 2006 bis 2014 durchgeführt. Dabei wurde das Auftreten von Typ-2-Diabetes und Hyperlipidämie bei Patienten mit CML beobachtet, die entweder mit Dasatinib oder Nilotinib behandelt wurden.
Rückblickender Vergleich: mit welcher Behandlung entwickelten CML-Patienten häufiger Diabetes oder Hyperlipidämie?
Von den betrachteten Patienten wurden je 2004 und 1280 Patienten gefunden, die mit Typ-2-Diabetes erkrankten: 1272 waren mit Dasatinib behandelt worden, 732 dagegen mit Nilotinib. An erhöhten Cholesterin-Werten und Blutfetten litten 845 der mit Dasatinib und 435 der mit Nilotinib behandelten Patienten. Die Wissenschaftler rechneten die Behandlungszeiträume und Zahl der Patienten in ‚Patientenjahre‘ um, um zu erfassen wie häufigFolgeerkrankungen mit dem jeweiligen Medikament auftraten. Die Studie zeigte, dass beiden CML-Patienten Typ-2-Diabetes mehr als doppelt so häufig (2,3-fach) auftrat, wenn die chronisch myeloische Leukämie mit Nilotinib und nicht mit Dasatinib behandelt wurde. Die Hyperlipidämie als Nebenerkrankung lieferte ein ähnliches Bild: bei insgesamt 1280 Patienten gab es häufigere Erkrankungen (1,6-fach) an Hyperlipidämie, wenn Nilotinib gegen chronisch myeloische Leukämie verschrieben wurde.
Mit Nilotinib gibt es häufiger Begleiterkrankungen des Stoffwechsels als mit Dasatinib
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass es bei der Therapie von chronisch myeloischer Leukämie, der CML, mit Nilotinib, im Vergleich zu Dasatinib, deutlich häufiger zu den Nebenerkrankungen Typ-2-Diabetes und Hyperlipidämie kommt. Wie stark diese Häufung von weiteren Risikofaktoren der Patienten beeinflusst wird, ist noch unklar. Die Beurteilung von Neben- oder Folgewirkungen dieser Art sollte nun auch bei der Medikamentenwahl mit berücksichtigt werden.
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