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Hochrisiko-Prostatakrebs: Wie wirksam ist eine minimalinvasive Prostataentfernung?
Original Titel:
Laparoscopic Radical Prostatectomy in Patients with High-Risk Prostate Cancer: Feasibility and Safety. Results of a Multicentric Study
DGP – Patienten mit einem Hochrisiko-Prostatakrebs haben ein erhöhtes Risiko für einen Krankheitsrückfall nach lokaler Behandlung. Daher stellt sich dich Frage, wie wirksam eine Prostataentfernung bei diesen Patienten ist – und zwar, wenn sie minimalinvasiv durchgeführt wird. Wissenschaftler präsentierten in der vorliegenden Studie recht positive Ergebnisse.
Die Behandlung eines Prostatakrebses hängt von dessen Stadium und dem Risiko, welchen von ihm ausgeht, ab. Wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind, wird von einem hohen Risiko ausgegangen. Zu diesen Kriterien zählen: Gleason-Score von mindestens 8, PSA (prostataspezifisches Antigen)-Wert von mehr als 20 ng/ml und Befall beider Prostatalappen oder Durchbruch der Prostatakapsel. Wenn eine dieser Kriterien erfüllt ist, handelt es sich um einen Hochrisiko-Prostatakrebs. Welche Behandlung bei einem Hochrisiko-Prostatakrebs am besten ist, wird viel diskutiert. Neben einer Hormontherapie, die auf dem gesamten Körper wirkt, kommen auch eine Bestrahlung oder Operation als lokale Alternative in Betracht. Wenn sich der Patient für eine Operation entschieden hat, bleibt immer noch die Frage, mit welcher Methode die Operation durchgeführt werden sollte. Neben der klassischen offenen Operation, bei der der Operateur einen etwa 10 cm langen Schnitt setzt, um an die Prostata zu gelangen, gibt es die neueren minimalinvasiven Techniken (laparoskopische radikale Prostatektomie, kurz LRP). Bei dieser reichen schlüssellochgroße Einschnitte aus. Die Datenlage darüber, wie gut sich diese Operationsmethode für einen Hochrisiko-Prostatakrebs eignet, ist jedoch dünn. Wissenschaftler aus Italien, Deutschland und Frankreich leisteten nun ein Beitrag dazu, die Daten diesbezüglich aufzustocken.
Patienten mit einem Hochrisiko-Prostatakrebs unterzogen sich einer minimalinvasiven Prostataentfernung
Für ihre Studie werteten die Wissenschaftler die Daten von 1114 Patienten mit einem Hochrisiko-Prostatakrebs aus, die sich zwischen 1998 und 2014 mit einem minimalinvasiven Verfahren die Prostata entfernen ließen. Die Patienten waren bei der Operation durchschnittlich 62 Jahre alt. Sie wurden im Durchschnitt 74 Monate lang begleitet. Die Wissenschaftler untersuchten, wie häufig es in diesem Zeitraum zu einem Krankheitsrückfall kam, welche Risikofaktoren es dafür gab und wie viele Patienten verstarben.
Mehr als die Hälfte der Patienten blieben während des Beobachtungszeitraums von einem Krankheitsrückfall verschont
Die allermeisten Patienten (96,6 %, 1076 Patienten) waren am Ende der Beobachtungszeit noch am Leben. Etwa 2 von 3 Patienten (66,2 %, 737 Patienten) blieben innerhalb dieses Zeitraumes von einem Krankheitsrückfall verschont. Sowohl das Alter als auch die Tumorausbreitung standen mit eine Krankheitsrückfall, der sich durch steigende PSA-Werte äußerte (biochemisches Rezidiv) im Zusammenhang. Weitere Faktoren, die das Risiko für einen solchen Krankheitsrückfall erhöhten, waren Lymphknotenbefall und positive Schnittränder, was bedeutet, dass sich Krebszellen nahe am Rand des operativ entfernten Gewebes befanden.
Aufgrund der Ergebnisse dieser Studie sind die Autoren der Studie der Ansicht, dass eine operative Entfernung der Prostata eine wirksame Behandlungsmethode bei einem Hochrisiko-Prostatakrebs darstellt und dass sich hier – alternativ zur offenen Operation – auch das minimalinvasive Verfahren eignet.
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