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Koronare Herzkrankheit: Gründe für Therapieuntreue
Original Titel:
Adherence to coronary artery disease secondary prevention medicines: exploring modifiable barriers
DGP – Damit die Medikamente wie gewünscht wirken, ist es wichtig, sie wie empfohlen einzunehmen. In der vorliegenden Studie stellten Wissenschaftler jedoch fest, dass sich viele KHK-Patienten nicht an den Therapieplan hielten. Die Gründe hierfür waren laut der Befragung unterschiedlich – häufige Gründe waren Vergesslichkeit und Bedenken gegenüber den Medikamenten.
Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit (KHK) sollten ihr Leben lang Medikamente einnehmen, um das Risiko für dramatische Folgeereignisse wie z. B. Schlaganfall oder Herzinfarkt zu reduzieren. Zu diesen Wirkstoffen zählen unter anderem Statine, Acetylsalicylsäure, Beta-Blocker und ACE-Hemmer. Sie richten sich gegen Cholesterin, Blutgerinnung und Bluthochdruck. Die Wirkstoffe können ihren schützenden Effekt jedoch nur dann entfalten, wenn sie gewissenhaft und regelmäßig eingenommen werden. Daher ist es ein großes Problem, dass viele Patienten sich nicht an die Einnahmeempfehlungen halten. In diesem Fall ist von Therapieuntreue die Rede. Doch was sind die Gründe für die Therapieuntreue der Patienten? Dies wollten Wissenschaftler aus England herausfinden.
KHK-Patienten füllten Fragebögen zu ihrer Medikamenteneinnahme aus
Die Wissenschaftler verschickten Fragebögen an Patienten mit KHK. Die Fragebögen beinhalteten Fragen zu Erfahrungen, die die Patienten mit der Medikamenteneinnahme gemacht haben. Insgesamt 503 Patienten beantworteten die Fragebögen (mittleres Alter: 70 Jahre; 80,1 % waren männlich). Allen Patienten wurde seit mindestens drei Monaten empfohlen, bestimmte Medikamente einzunehmen, um dramatischen Folgeereignissen der KHK vorzubeugen. Die Hälfte der Patienten bekamen insgesamt mehr als 7 verschiedene Medikamente (nicht alle aufgrund der KHK).
Beinahe die Hälfte der Patienten hielt sich nicht an den Therapieplan
Die Befragung ergab, dass sich 43,5 % der Patienten (219 Patienten) nicht an den Therapieplan hielten. Von diesen Patienten gaben 53,3 % an, dass sich die Therapieuntreue nur auf ein einziges Medikament bezog – alle anderen Medikamente nahmen sie somit wie empfohlen ein. Am häufigsten waren Statine und Acetylsalicylsäuren von der Therapieuntreue betroffen.
Die Gründe für die Therapieuntreue waren vielfältig
Viele Patienten hielten sich somit nicht an ihren Therapieplan. Doch was waren die Gründe dafür? Laut der Fragebögen war die Therapieuntreue bei 30,8 % der therapieuntreuen Patienten (65 Patienten) zumindest teilweise beabsichtigt. Die Patienten, die sich nicht an den Therapieplan hielten, gaben hierfür folgende Gründe an: Vergesslichkeit (84,9 %, 186 Patienten), Sorge, dass die Medikamente mehr schaden als nutzen (33,8 %, 74 Patienten), Belastung, sich an einen Therapieplan halten zu müssen (18,7 %, 41 Patienten), sich schlechter fühlen bei der Einnahme der Medikamente (14,2 %, 31 Patienten), mangelnde Überzeugung bezüglich des Nutzens der Medikamente (9,1 %, 20 Patienten). Die Wissenschaftler identifizierten zudem Risikofaktoren, die mit der Therapieuntreue einhergingen. Zu diesen gehörten die Verschreibung von Acetylsalicylsäure (2,22-mal so hohes Risiko), spezielle Bedenken bezüglich der Therapie (1,12-mal so hohes Risiko) und Probleme mit Wiederholungsrezepten (2,48-mal so hohes Risiko).
Viele Patienten hielten sich somit nicht an den Therapieplan. Die Gründe hierfür waren vielfältig. Oft waren jedoch Vergesslichkeit, die Sorge, dass die Medikamente mehr schaden als nutzen, und praktische Barrieren der Grund für die Therapieuntreue.
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