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Faktoren, die die Therapietreue von COPD-Patienten beeinflussen
Original Titel:
Exploring variables associated with medication non-adherence in patients with COPD
- Sich an den Therapieplan zu halten (Therapietreue), ist wichtig, damit die Medikamente wie gewünscht wirken können
- In der vorliegenden Studie hielten sich meisten COPD-Patienten nach eigenen Angaben nicht an den Therapieplan
- Folgende Faktoren hingen mit der Therapietreue zusammen:
- Depressionen
- Begleiterkrankungen
- Bedenken bezüglich Nebenwirkungen
- Komplexität des Dosierungsschemas
DGP – Viele COPD-Patienten nehmen ihre Medikamente nicht wie empfohlen ein. Zu diesem Ergebnis kam die vorliegende Studie. Die Wissenschaftler identifizierten Faktoren, die mit der Therapietreue der Patienten zusammenhingen.
Für die Behandlung von COPD stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Doch damit sie wie gewünscht wirken, müssen sie wie empfohlen angewandt werden. Viele Patienten halten sich jedoch nicht an den Therapieplan, was dazu führt, dass die Medikamente nicht die erhoffte Wirkung erzielen und sich der Krankheitszustand der Patienten verschlechtert. Doch woran liegt es, dass sich die Patienten nicht an die Empfehlungen halten, also therapieuntreu sind? Welche Faktoren hängen mit der Therapieuntreue der Patienten zusammen? Dies wollten Wissenschaftler aus Irbid (Jordanien) herausfinden.
COPD-Patienten machten Angaben zu ihrer Therapietreue
Die Wissenschaftler baten COPD-Patienten verschiedene Fragebögen auszufüllen. Mit diesen wollten sie herausfinden, wie groß deren Wissen zu COPD ist, wie stark sie sich bei der Medikamenteneinnahme nach eigenen Angaben an den Therapieplan hielten, wie ihre gesundheitsbezogene Lebensqualität war und ob sie unter Ängsten und Depressionen litten. Des Weiteren sammelten die Wissenschaftler weitere Daten zu den Patienten, wie z. B. das Alter oder Begleiterkrankungen. Insgesamt 133 COPD-Patienten füllten allen Fragebögen aus.
Verschiedene Faktoren hingen mit der Therapietreue zusammen
Bei der Auswertung der Daten stellten die Wissenschaftler fest, dass sich die meisten Patienten (61,7 %) nicht an den Therapieplan hielten. Depressionen schienen bei der Therapieuntreue eine Rolle zu spielen. Patienten, die unter Depressionen litten, waren nämlich häufiger therapieuntreu als Personen, die nicht von Depressionen betroffen waren. Gleiches galt für Patienten, die generell an einer Begleiterkrankung litten. Außerdem schienen COPD-Patienten häufiger therapieuntreu zu sein, wenn sich die Häufigkeit ihrer Medikamentenanwendungen erhöhte und wenn sie Nebenwirkungen befürchteten.
Die Wissenschaftler identifizierten somit Faktoren, die mit der Therapieuntreue der Patienten zusammenhingen. Dazu zählten: Depressionen, Nebenwirkungen, Begleiterkrankungen und die Komplexität des Dosierungsschemas. Aus diesem Grund regten die Autoren der Studie an, dass bei der Betreuung der COPD-Patienten das seelische Wohlbefinden und die Sorgen bezüglich Nebenwirkungen nicht außer Acht gelassen werden sollten. Außerdem sollte nach Ansicht der Autoren der Medikamentenplan so leicht wie möglich gestaltet werden und dabei auch Begleiterkrankungen berücksichtigt werden.
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