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Hormonersatztherapie erhöht Brustkrebsrisiko
Original Titel:
Type and timing of menopausal hormone therapy and breast cancer risk: individual participant meta-analysis of the worldwide epidemiological evidence
- Eine Hormonersatztherapie soll Wechseljahresbeschwerden von Frauen mindern
- Eine große Analyse von insgesamt 58 Studien bestätigte nun: eine Hormonersatztherapie erhöht das Risiko für Brustkrebs, insbesondere wenn sie über viele Jahre angewandt wird
- Präparate mit Östrogen und Progesteron schnitten schlechter ab als reine Östrogen-Präparate
DGP – Wissenschaftler fassten die Forschung der letzten Jahre zum Thema Hormonersatztherapie und Brustkrebsrisiko zusammen. Sie zeigten, dass eine Hormonersatztherapie das Brustkrebsrisiko erhöht.
Es besteht der Verdacht, dass eine Hormonersatztherapie, die die Wechseljahresbeschwerden von Frauen mildert, das Brustkrebsrisiko erhöht. In einer aufwendigen Analyse fassten Wissenschaftler die aktuelle Beweislage zum Thema Hormonersatztherapie und Brustkrebsrisiko zusammen. Sie berücksichtigten dazu alle Studien, die zwischen den Jahren 1992 und 2018 zu dem Thema erschienen. Von diesen Studien eigneten sich 58 für ihre Analyse.
Von 108 647 Frauen, die an Brustkrebs erkrankten, nutzten 51 % (55 575 Frauen) eine Hormonersatztherapie. Jede Form der Hormonersatztherapie, mit Ausnahme von vaginalen Östrogenen, stand mit einem höheren Brustkrebsrisiko im Zusammenhang. Das Risiko für Brustkrebs war umso höher, je länger eine Frau eine Hormonersatztherapie nutzte. Präparate, die Progesteron und Östrogen enthielten, gingen mit einem größeren Brustkrebsrisiko einher als reine Östrogen-Präparate. Besonders das Risiko für hormonabhängigen Brustkrebs stieg an, wenn die Frauen über Jahre lang die Hormonersatztherapie nutzten. Die Wissenschaftler sahen, dass es keinen Unterschied ausmachte, in welchem Alter die Frauen die Hormonersatztherapie starteten. Allerdings war es so, dass das Brustkrebsrisiko weniger stark anstieg, wenn die Frauen erst im Alter von 60 Jahren mit der Hormonersatztherapie begannen.
Diese Analyse zeigt, dass eine Hormonersatztherapie vermutlich brustkrebsfördernd ist. Je länger sie angewendet wird, desto mehr steigt das Brustkrebsrisiko einer Frau an. Besonders Therapien mit Progesteron und Östrogen schnitten in der Analyse schlecht ab.
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