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Akute Behandlung schwerer Migräne: geht’s auch ohne Injektion?
Original Titel:
IM ketorolac vs diclofenac potassium powder for oral solution for the acute treatment of severe migraine: a randomized controlled trial.
- Wirken flüssige, nicht-steroidale Entzündungshemmer ohne Spritze ähnlich gut gegen Migräne wie Ketorolac-Injektionen?
- Vergleich von Injektion und flüssiger Behandlung bei starker, akuter Migräne
- Oral einnehmbares Diclofenac könnte mögliche Alternative zur Injektion bei Migräne sein
DGP – In früheren Untersuchungen wirkte eine flüssige Form des nicht-steroidalen Entzündungshemmers Diclofenac schneller gegen Migräne als die sonst üblichen Tabletten mit diesem Wirkstoff. Ob die flüssige Form von Diclofenac bei akuter Migräne aber auch ähnlich gut wie injiziertes Ketorolac helfen und somit eine spritzenfreie Alternative für die Betroffenen bieten könnte, untersuchte nun eine klinische Studie mit 23 Betroffenen.
Bei einer akuten Migräne stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die aber nicht immer gut wirken oder nutzbar sind. Können Betroffene beispielsweise keine Triptane nehmen, sind üblicherweise nicht-steroidale, entzündungshemmende Wirkstoffe wie Ibuprofen oder Diclofenac die Mittel der Wahl. Alternativ steht solchen Patienten im akuten Fall die Injektion oder intravenöse Behandlung beim Arzt zur Verfügung, beispielsweise mit Mitteln wie Ketorolac. Ob auch beim Arzt aber eine nicht injizierte Behandlung möglich sein könnte, untersuchten Forscher nun. Dazu verglichen sie die Wirksamkeit einer oral einzunehmenden Lösung von Diclofenac mit der Wirksamkeit des injizierten Ketorolac. In früheren Untersuchungen zeigte sich bereits eine schnellere Wirksamkeit gegen Migräne mit der flüssigen Diclofenac-Form als mit den sonst üblichen Tabletten mit diesem Wirkstoff.
Kann flüssiges Diclofenac ähnlich gut Migräne lindern wie Ketorolac-Injektionen?
In einer Einzelzentrenstudie erhielten Teilnehmer mit Migräne entweder die Diclofenac-Lösung sowie eine Placebo-Injektion, oder die Ketorolac-Injektion sowie eine Placebo-Lösung. Die Patienten und die behandelnden Ärzte wussten in dem doppelblind, doppel-dummy-Verfahren jeweils nicht, ob die Behandlung mit Diclofenac oder Ketorolac erfolgte. Anschließend schätzten die Patienten die Schwere der Kopfschmerzen auf einer Skala von 0 bis 3 ein. Außerdem wurde dokumentiert, ob Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit vorlagen, ob die Patienten Nebenwirkungen hatten, und ob weitere sogenannte Rettungstherapien nötig waren, wenn die Migräne nicht ausreichend durch die Behandlung gelindert wurde.
Vergleich von Injektion und flüssiger Behandlung bei starker, akuter Migräne
Insgesamt nahmen 23 Patienten an der Studie teil. 10 Patienten erhielten das flüssige Diclofenac, 13 Patienten erhielten Ketorolac injiziert. Bei beiden Patientengruppen wurde die Migräne ähnlich gut und rasch gelindert, fanden die Wissenschaftler im beobachteten Zeitraum von 24 Stunden. Auch bei Symptomen wie Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit unterschieden sich die beiden Behandlungsformen nicht. Es gab auch keine größeren unerwünschten Ereignisse.
Eine mögliche Alternative zur Injektion bei akuter Migräne
Demnach könnte die flüssige Form von Diclofenac bei akuter Migräne ähnlich gut wie injiziertes Ketorolac helfen und somit eine spritzenfreie Alternative für die Betroffenen bieten, die beispielsweise keine Triptane nehmen können. Weitere Studien mit mehr Teilnehmern müssen diese Ergebnisse nun überprüfen.
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