Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen

Welche Erkrankungen treten bei Frauen mit HIV häufiger auf?

Original Titel:
The Prevalence and Burden of Non-AIDS Comorbidities among Women living with or at-risk for HIV Infection in the United States

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler verglichen 2309 Frauen mit HIV mit 923 Frauen ohne HIV
  • Frauen mit HIV litten durchschnittlich an mehr weiteren Erkrankungen als Frauen ohne HIV
  • Folgende Erkrankungen traten bei Frauen mit HIV häufiger auf:
    • Psychiatrische Erkrankungen
    • Dyslipidämie
    • Krebs
    • Chronische Nierenerkrankungen
    • Lebererkrankungen
    • Knochenerkrankungen
  • Folgende Erkrankungen schienen unabhängig vom HIV-Status zu sein:
    • Bluthochdruck
    • Diabetes
    • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    • Lungenerkrankungen

 

DGP – Frauen mit HIV litten durchschnittlich an mehr zusätzlichen Erkrankungen als Frauen ohne HIV. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler in der vorliegenden Studie. Psychiatrische Erkrankungen, Dyslipidämie, Krebs, chronische Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen und Knochenerkrankungen traten bei Frauen mit HIV häufiger auf als bei Frauen ohne HIV.


Mit dem Alter steigt das Risiko für viele Erkrankungen. Wissenschaftler aus den USA wollten wissen, ob Frauen mit HIV häufiger an HIV-unabhängigen Krankheiten erkranken als Frauen ohne HIV.

Wissenschaftler verglichen Frauen mit und ohne HIV

Die Wissenschaftler nutzten für ihre Studie die Daten von 2309 virologisch supprimierten Frauen mit HIV und von 923 Frauen ohne HIV. Das mediane Alter der insgesamt 3232 Frauen lag bei 50 Jahren und der BMI bei 30 kg/m2. 70 % der Frauen hatten jemals geraucht. Die Frauen wurden 15,3 Jahre (Median) lang begleitet.

Manche Erkrankungen traten bei Frauen mit HIV häufiger auf

Der Vergleich der beiden Gruppen machte deutlich, dass Frauen mit HIV durchschnittlich an mehr Begleiterkrankungen litten als Frauen ohne HIV (3,6 vs. 3,0; p<0,0001). Die Prävalenzen von psychiatrischen Erkrankungen (57 % vs. 48 %, p<0,01), von Dyslipidämie (40 % vs. 35 %, p<0,01), von Krebs (Hodgkin-Lymphom, Brust-, Lungen-, Darm-, Leber-, Gebärmutter-, Gebärmutterhals- oder Eierstockkrebs; 11 % vs. 7 %, p<0,01), von chronischen Nierenerkrankungen (15 % vs. 7 %, p<0,01), von  Lebererkrankungen (45 % vs. 26 %, p<0,01) und von Knochenerkrankungen (40 % vs. 33 %, p<0,01) waren bei Frauen mit HIV alle signifikant höher als bei Frauen ohne HIV. Das Auftreten von Bluthochdruck (66 % vs. 64 %), Diabetes (22 % vs. 24 %), Herz-Kreislauf- (19 % vs. 19 %) und Lungenerkrankungen (41 % vs. 42 %) schien hingegen unabhängig von HIV zu sein. Statistische Analysen zeigten, dass die Belastung durch die Begleiterkrankungen unter anderem mit HIV, dem Alter, dem BMI und Rauchen zusammenhing.

Frauen mit HIV litten somit durchschnittlich an mehr Begleiterkrankungen als Frauen ohne HIV. Psychiatrische Erkrankungen, Dyslipidämie, Krebs, chronische Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen und Knochenerkrankungen traten bei Frauen mit HIV häufiger auf. Das erhöhte Risiko bei der Betreuung der Patienten im Blick zu behalten, ist sinnvoll, um frühzeitig geeignete Therapiemaßnahmen ergreifen zu können.

© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom