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IL-6 liefert Hinweis auf schwere COVID-19-Erkrankung: eine Meta-Analyse
Original Titel:
Elevated Interleukin-6 and Severe COVID-19: A Meta-Analysis
DGP – Wissenschaftler zeigten mit ihrer Meta-Analyse, dass höhere Werte des Entzündungsmarkers IL-6 einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung vorhersagen könnten. Die Wissenschaftler empfehlen, gegen IL-6 gerichtete Therapien in klinischen Studien zu prüfen.
Interleukin-6 (IL-6) ist ein wichtiger Entzündungsmarker. Wissenschaftler des Toledo Medical Center in den USA führten einen systematischen Review mit Meta-Analyse durch, um den Zusammenhang zwischen erhöhtem IL-6 und schwerem COVID-19 zu klären.
Höhere IL-6-Werte waren mit schwerem Verlauf der COVID-19-Erkrankung assoziiert
Die Wissenschaftler fanden 9 Studien, die sie in ihre Analyse einschlossen. Patienten mit schwerem COVID-19 hatten ein signifikant höheres IL-6-Level als Patienten, bei denen COVID-19 nicht schwer verlief (mittlere Differenz (MD): 38,6 pg/ml, 95 % CI 24,3–52,9 pg/ml, p < 0,001, I2 = 98,5 %). Bei der Meta-Regression war ein Anstieg des durchschnittlichen IL-6-Levels mit einer erhöhten Mortalität assoziiert (Koeffizient (Q): 0,01, 95 % CI 0,01–0,03, p = 0,03).
Die Wissenschaftler empfehlen aufgrund des Zusammenhangs von höheren IL-6-Werten mit schwererer COVID-19-Erkrankung und der Mortalität, dass Kliniker den IL-6-Wert als Marker für einen kritischen Verlauf der Erkrankung nutzen. Gemeinsam mit anderen Entzündungsmarkern kann der IL-6-Wert in einen Score-Wert einfließen, der den Klinikern einen frühen Anhaltspunkt dafür liefert, welche Patienten schwer erkranken könnten. Antikörper-Therapien, die sich gegen den IL-6 richten, wie beispielsweise Tocilizumab, sollten in klinischen Studien auf ihre Wirksamkeit bei Patienten mit schwerem Verlauf getestet werden.
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